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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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der Untersuchungsliege geschleudert und konnte sich gerade noch mit den Händen abstützen, bevor er auf Samuel gefallen wäre. Wurden sie etwa angegriffen? Es fühlte sich für Eric wie ein Raketeneinschlag an. Oder waren sie in irgendeine Gravitationsanomalie geraten?

    Das Glas der Kuppel über ihnen knirschte.

    »Scheiße!«, hörte er von Debris. Eric drehte sich zu ihm um, doch der Ausruf hatte nicht den Beschädigungen gegolten, vielmehr starrte der Commander auf einen Punkt hinter Erics Schulter, das Gesicht aschfahl vor Schreck, leichenblass. Seine Hand zuckte zu der Pistole in seinem Holster, da traf ihn schon ein Lichtblitz mitten in die Brust und er kippte einfach nach hinten weg.

    Auch Ayla sah sichtlich geschockt aus. Sie kämpfte sich gerade in die Höhe.

    Endlich wandte sich auch Eric um. Strifes! Eine eisige Faust umklammerte sein Herz. Drei Strifes waren durch die Wand gebrochen und standen nun hier mitten in der Krankenstation. Sie trugen wohl das Strife-Äquivalent zu Raumanzügen: Glänzende, schwarze, eng anliegende Anzüge mit Helmen, die ihre gehörnten Köpfe bedeckten. An ihren Gürteln waren unschwer Pistolen und auch Messer zu erkennen.

    Schon sah sich Eric selbst dort, wo Debris Sekunden zuvor gelandet war: Auf dem Boden mit einem Loch in der Brust.

    Da legte sich eine Hand auf seine Schulter und dies war womöglich noch ein größerer Schock. Ein eigentümlicher Laut drang an sein Ohr. Das konnte doch nicht sein, wie war das möglich?

    »Samuel?«

    Der Observer atmete nun heftig, die Augen weit geöffnet. Die Hand, die ihn gerade noch berührt hatte, fiel kraftlos auf die Liege zurück. Ayla trat an seine Seite und entfernte fachmännisch die Elektroden, Nadeln und Schläuche, die seinen Körper bis jetzt versorgt hatten.

    »Was ist hier los?«, verlangte Eric zu wissen und ihm wurde bewusst, dass die Strifes nun direkt hinter ihm standen.

    Aylas Blick zuckte kurz nach oben. »Keine Zeit, Samuel muss es dir erklären.«

    »Aber...«

    »Nicht jetzt!«, wies sie ihn zurecht und trat dann von der Liege zurück. Unschlüssig musterte sie die Strifes. »Ich bin fertig.«

    Eine der Kreaturen kam an das Bett und machte Anstalten Samuels Körper von der Liege zu heben.

    »Nein!«, rief Eric und stellte sich schützend vor Samuel. Die Strifes wechselten unverständliche Laute und fragende Blicke, zumindest kam es Eric so vor. Ayla ging an einen der Schränke und kramte dort eine Umhängetasche hervor, die sie Eric über die Schulter legte.

    »Geh mit ihm. Samuel hat es so geplant. Jetzt geh und frag nicht.« Unschlüssig trat sie zurück und musste sich an den Geräten festhalten, um nicht zu stürzen, denn erneut durchlief die Coeur eine Schockwelle.

    »Ich trage ihn!«, knurrte Eric, dabei wusste er nicht, ob ihn die Strifes überhaupt verstanden. Ach, er selbst verstand rein gar nichts mehr. Aber das Wichtigste war, dass Samuel lebte und nun wohl wieder bei Bewusstsein war, wenn er die Augen auch geschlossen hielt. Eric breitete eine Thermodecke über dem schmalen Körper des Observers aus und hob ihn hoch, fest an seine Brust gepresst. Enorme Erleichterung durchflutete ihn, als er einen warmen Atemzug an seinem Hals spürte.

    »Halt durch«, raunte er Samuel zu und wurde von den Strifes eingekreist. Das war wohl die Eskorte. Zwei gingen vor ihm, einer hinter ihm. Alles, jeder letzte Rest von Verstand, schrie und protestierte, er müsse flüchten, davonrennen vor den Fremden. Aber jetzt gerade waren wohl ausgerechnet die Strifes ihre Rettung.

    ›Samuel hat es so geplant‹, hatte Ayla gesagt. Aber wie? Wie sollte Samuel geplant haben, dass die Coeur von Strifes geentert und auch, dass ausgerechnet jetzt Eric aus der Arrestzelle geholt werden würde. Das konnte man doch nicht planen oder beeinflussen.

    Wenn er eine Sache allerdings gelernt hatte, dann dies: Er durfte Samuel nicht unterschätzen. Nie und nimmer.

    Eine weitere Schockwelle fegte ihn fast von den Füßen. Es war aber auch schwierig das Gleichgewicht zu halten, während er Samuel trug. Einer der Strifes hielt ihn an der Schulter fest, sonst wäre Eric wirklich gegen die Wand gekracht. Die Berührung war nach menschlichen Maßstäben viel zu warm.

    Das Enterkommando hatte sich direkt durch die Hülle gesprengt... Nein, für eine Sprengung waren die Ränder des Loches eigentlich viel zu sauber. Wohl eher hatten sie es irgendwie geschafft, sich durch das Metall zu schweißen. Vielleicht mit einem Präzisionslaser.

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