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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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hatte behauptet, dass Samuel alles geplant gehabt hatte. Aber sicher nicht das hier, oder? Samuel war doch so etwas wie der Erzfeind der Strifes. Sicherlich fingen diese auch die Nachrichtensendungen und sonstigen Subraumübertragungen ab. Sie wussten, welche Bedeutung Samuel für die Raumflotte hatte. Also, was hatten sie mit ihm vor? Wollten sie ihn als Geisel nutzen, um sich eine bessere Verhandlungsposition zu verschaffen?

    Mit diesen Fragen quälte sich Eric nun schon seit zwei Tagen. Das Einzige, was ihn davon abhielt völlig durchzudrehen, war die Verantwortung, die er gegenüber Samuel hatte. Er ließ in der Nasszelle etwas Wasser in eine Schüssel laufen, gab jene merkwürdig grüne Flüssigkeit hinzu, die hier als Seife durchging, und griff nach einem Waschhandschuh.

    Er stellte alles neben dem Bett ab, in welchem Samuel ruhte. Wie lange mochte es wohl noch dauern, bis er endlich erwachte? Auf der Coeur war er doch für eine kurze Zeit bei Bewusstsein gewesen. Samuel hatte ihn am Arm gepackt. Warum wachte er dann jetzt nicht auf?

    Während Eric die Decke zurückschlug und sich damit beschäftigte den Körper des Geliebten zu waschen, beschlich ihn der Verdacht, dass es womöglich kein Schlaf und auch keine Ohnmacht war, vielmehr befand sich Samuel in tiefster Meditation. Er plante, er sondierte die vielen Möglichkeiten, die die Zukunft ihm bot. Aber wie lange konnte Samuel dies durchhalten? Sein Körper benötigte ja auch Nahrung, schon jetzt war der Observer viel zu dünn. Das bisschen Wasser und Haferschleim, zumindest sah und schmeckte es annähernd so, dass er ihm einflößte, reichte lange nicht aus. Sobald Samuel wieder aufgewacht war, nahm sich Eric vor, ihn zu mästen wie eine Weihnachtsgans. Wehmütig strichen seine Finger über die scharfen Konturen der Rippen, die sich so deutlich unter der Haut abzeichneten. Nein, das durfte nicht sein.

    »Wach endlich wieder auf«, raunte er zum wiederholten Male. »Du musst mit mir reden. Ich will dir helfen, du musst diese Last nicht alleine tragen.«

    Eric wusste zwar nicht, wie er überhaupt Samuel helfen sollte. Samuel war so viel mächtiger und klüger als er und doch wollte er wenigstens mit ihm reden und an seinen Gedanken teilhaben.

    Die Tür in seinem Rücken wurde geöffnet und Eric konnte gerade noch die Decke über Samuels Körper ziehen, dann wirbelte er herum und nahm instinktiv Kampfstellung ein. Es fehlte nicht viel und er hätte sogar noch geknurrt. Er sah die Wachen, die direkt vor der Tür standen. Und dies musste der Strife sein, der ihnen das Essen brachte. Für Eric sahen sie alle gleich aus, zumindest die Gesichter. Doch ihre Kleidung war so individuell wie bei den Menschen. Zwar trugen sie keine Hosen oder Jacken, aber enge Overalls. So waren diese Dinger noch am besten zu beschreiben. Eric konnte nicht sagen aus welchem Material sie gefertigt waren, doch es sah nicht wie herkömmlicher Stoff aus. Die Strifes schienen auch keinerlei Uniform zu kennen, denn jeder Overall war mit einem anderen Muster und bunten, wilden Farben verziert. Vielleicht dienten sie auch zu mehr als nur bloßer Dekoration.

    Dann fiel Eric auf, dass der Strife heute kein Tablett bei sich trug. Oh!

    »Was willst du?«, entfuhr es ihm. Er würde wahrscheinlich ohnehin keine Antwort bekommen, aber...

    »Samuel braucht dies.« Die schmale Hand mit den viel zu langen Fingern wurde ihm entgegengestreckt und darauf lag eine Ampulle und ein Injektionspen.

    Eric zuckte regelrecht zusammen! Was? Die Dinger konnten sprechen? Seit wann das? Der Strife, der an Bord der Pride gewesen war, hatte doch auch nur diese unzusammenhängenden Laute von sich gegeben.

    Sein Erstaunen und Schock musste ihm so deutlich ins Gesicht geschrieben gewesen sein, dass der Strife den Mund zu einem Lächeln verzog. Nun ja, Eric glaubte, dass es ein Lächeln war. Eigentlich wirkte es eher furchteinflößend, denn die Zähne der Strifes waren wie spitze Kegel. Wie Haifischzähne. Und noch etwas fiel ihm auf. Die Stimme war überraschend hoch. Fast würde er sagen, es war die Stimme einer Frau. Sofern es bei den Strifes so etwas gab.

    »Ihr nennt es Auranium-42«, sprach der Strife, oder doch die Strife, weiter und kam vorsichtig einen Schritt näher. Sie trauten ihm wohl nicht. Irgendwie gab diese Beobachtung Eric ein gewisses Selbstbewusstsein. Sie hatten Angst vor ihm. Recht so!

    »Es könnte auch ein Gift sein, wie kann ich sicher sein, dass es Auranium ist?« Aber genau genommen

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