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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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hatte er keine andere Wahl, als den Feinden zu vertrauen. Eric wusste nicht, wie man Auranium auf Echtheit testen konnte. Außerdem hätten die Strifes sie schon bei unzähligen Gelegenheiten umbringen können.

    »Genau«, nickte der Strife.

    Also doch! Sie konnten Gedanken lesen. Eric wurde bleich. »Raus aus meinem Kopf!«

    »Verzeihung. Deine Gedanken sind so laut. Du bist nicht gewöhnt sie abzuschirmen. Schwierig nicht hinzuhören. Samuel sagt, er wird es dir beibringen. Oder es zumindest versuchen.«

    »Er spricht mit dir?«

    »Natürlich, schon die gesamte Zeit!«

    Eric wirbelte herum und erwartete fast, dass Samuel sich aufgesetzt hätte und ihn angrinste. Aber nein.

    »Er will, dass du ihm das Auranium gibst.«

    »Hättest du mir das nicht früher sagen können?«, fuhr Eric den Strife erbost an. Da machte er sich tagelang Sorgen, ob mit Samuel alles in Ordnung wäre und in Wahrheit unterhielt dieser ein lockeres Plauderstündchen mit ihren Gastgebern.

    »Die Menschen sind uns fremd. Wir wussten nicht, dass ihr nur über euren Mund kommunizieren könnt.«

    Das war genauso, als ob er mit Samuel diskutieren würde. Sinnlos! Er streckte dem Strife die Hand hin und ließ sich das Auranium geben. Er steckte die Ampulle in den Injektionspen und verabreichte Samuel die Flüssigkeit, indem er die feine Nadel in dessen Oberarm stach. Die Wirkung würde dadurch zwar etwas verzögert sein, doch Eric hätte nie im Leben eines der Blutgefäße getroffen.

    »Ich hole euch etwas zu essen. Samuel hat Hunger.« Damit wandte sich das Wesen ab und drückte bereits auf den Türöffner.

    Eric verspürte den Drang Samuel am liebsten den Hals umzudrehen.

    Der Strife wirbelte herum und stürzte sich auf Eric. Die Wucht des Aufpralls und das Gewicht des Strifes drückten ihn zu Boden und schon stürmten auch die Wachen in die Kammer.

    »Halt! Stopp!« Eine Hand klammerte sich um seine Kehle und drückte zu. Oh, jetzt verstand er. Strifes kannten wohl so etwas wie Sarkasmus nicht und mussten seine Gedanken wortwörtlich genommen haben. Scheiße, hatten die Dinger eine Kraft!

    Dann plötzlich ließen sie von ihm ab und Eric lag japsend und stöhnend auf dem Boden. Seine Hände fuhren zu seinem Hals. Es fühlte sich an, als ob man ihm die Kehle mit Schmirgelpapier ausgebürstet hätte.

    »Entschuldigt, oh verzeiht!« Es klang sogar aufrichtig.

    Eric rappelte sich auf und als er einen Blick auf Samuel warf, der noch immer so still und bewegungslos dalag, glaubte er fast, dass sich die Lippen des Observers zu einem kleinen Lächeln verzogen hatten. Nun, Eric fand es überhaupt nicht witzig, aber er hütete sich überhaupt nur an irgendetwas zu denken. Nicht, dass sie es wieder falsch verstanden. Finster musterte er die drei Strifes, welche nochmals um Verzeihung baten und ihn dann alleine ließen.

    Immerhin entschuldigten sie sich! Das hätte er diesen Aliens gar nicht zugetraut. Überhaupt waren sie gar nicht so schlimm, wie man ihnen auf der Erde glauben machen wollte. Gut, sie sahen schon komisch, wenn nicht sogar furchterregend, aus, aber das, was er bis jetzt gesehen hatte...

    »Ja, wir vermitteln ein völlig falsches Bild von ihnen«, meldete sich eine Stimme in seinem Rücken.

    »Verdammte Scheiße!« Eric fasste sich an die Brust. Was für ein Schreck! Er drehte den Kopf und Samuel blinzelte ihn an.

    »Mach das nie wieder! Hörst du! Nie wieder!« Erst dann wurde ihm die weitere Konsequenz bewusst. Wie hatte Samuel wissen können...

    »Raus aus meinem Kopf!«

    »Sie hatte recht, nicht zuzuhören ist schwerer, als es tatsächlich zu tun. Du musst lernen es zu beherrschen.«

    »Sie?«

    Samuel gab einen merkwürdigen Schnalzlaut von sich. »Aber sie meinte, wir sollen sie ›Izzie‹ nennen.« Wieder dieser Laut »Würdest du ohnehin nicht über die Lippen bringen.«

    So langsam wurde es ihm zu viel. Nicht nur, dass er hier mitten unter den erklärten Erzfeinden der Menschheit gefangen war. In der letzten Stunde hatte er erfahren müssen, dass wohl das halbe Schiff sich an seinen Gedanken gütlich tat. Dass Samuel seine Gedanken lesen und die Strifes mittels dieser Telepathie kommunizieren konnten. War Samuel dazu schon immer in der Lage gewesen? Hatte er schon eh und je Erics Gedanken gefilzt? Und jetzt noch, dass es in der Tat männliche und weibliche Strifes gab!

    »Wirkliche Telepathie ist es eigentlich nicht«, meinte Samuel spitzfindig.

    »Argh!« Eric presste sich die Hände gegen die Schläfen.

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