Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
gleichermaßen – erstreckten sich durch den Schlitz in ihrem Tarnfeld, doch die gegnerischen Tarnfelder sorgten für heftige Interferenzen. Shirhansu konnte den Feind nicht gut genug erkennen, um ihn auf diese Entfernung mit absoluter Sicherheit tödlich zu erwischen, und dank Tarban kamen die jetzt auch nicht mehr näher.
    »Schnappt sie euch! Jetzt!«, befahl sie mit kalter Stimme.
    Tamman unterdrückte einen Schrei, als ein Energiebolzen den Rand seines Tarnfeldes durchschlug. Alle seine Sinne – in ihrer Leistungsfähigkeit fast bis zum Äußersten gesteigert, während er versuchte, sein Team aus dieser Falle hinauszumanövrieren – verwandelten sich in reinen, flammenden Schmerz in der Korona des Schusses. Doch der Schuss hatte ihn verfehlt, und nun sprang Tamman zur Seite, so schnell ihm das seine künstlich gesteigerten Reflexe nur ermöglichten.
    Larry Clintock hatte weniger Glück: Wenigstens drei Scharfschützen hatten ihn gleichzeitig ins Visier genommen. Ihm blieb nicht einmal die Zeit, einen Schrei auszustoßen, da rissen ihn die Energiebolzen schon in tausend Stücke … Amanda aber schrie, und das Blut gerann Tamman in den Adern, als er das hörte.
    Sofort suchte er – völlig sinnloserweise! – Deckung hinter einem eingetopften Baum, und dank seiner verbesserten Sicht machte Tamman das Aufflammen einer Waffe in einem der Fenster im oberen Stockwerk aus. Sofort zerschmetterte sein eigenes Energiegewehr das gesamte Fenster, Trümmer des Fensterbrettes regneten auf die Straße hinab, und wer auch immer von dort aus das Feuer eröffnet hatte, hielt sich jetzt zurück – falls der Schütze überhaupt überlebt hatte.
    Hinter Tamman dröhnte jetzt Joes Granatwerfer, und schon gähnte in einer weiteren Häuserfront ein klaffendes Loch, doch auch die Gegenseite verfügte über Trans-D-Granaten: Ein großes Stück des Straßenbelags verschwand, aus einer beschädigten Leitung spritzte Wasser auf wie aus einem Springbrunnen, und Tamman sprang auf. Er hätte fliehen sollen, zusammen mit Joe und den anderen, doch seine Füße trugen ihn in die Richtung, aus der Amandas Schrei gekommen war – dieser Schrei, der auf einmal in furchtbarer Stille geendet hatte.
    Weitere Bolzen der Zerstörung schlugen rings um ihn ein, ließen das Pflaster bersten; doch seine Leute begriffen, was er vorhatte. Ihre Tarnfelder waren gleichphasig zu seinem eigenen, sodass er sie sehen konnte, und nun schwärmten sie aus, suchten Deckung, wo immer sie welche finden konnten, und mit ihren Waffen bestrichen sie sämtliche Häuserfronten des Platzes. Sie schossen blindlings, doch massiv, und irgendwo in seinem Hinterkopf registrierte Tamman auch, wie ihre Bolzen sich in das Mauerwerk fraßen, er nahm das zitternde Pulsieren der Trans-D-Granaten wahr, und das leise Zischen weiterer Energiegewehre, die immer weiter versuchten, ihn zu erwischen.
    Amandas linker Oberschenkel war nur noch ein kurzer, hässlicher Stumpf, doch aus der Wunde quoll kein Blut. Ihre imperiale Kampfuniform hatte sich automatisch geschlossen, hatte auf diese Weise eine Art Aderpresse angelegt, unmittelbar nachdem sie getroffen worden war; doch sie war keine Imperiale, und der Schock hatte sie das Bewusstsein verlieren lassen – oder sie war bereits tot. Sofort verdrängte Tamman diesen Gedanken wieder, und er warf sich ihren leblosen Körper über die Schultern wie ein Feuerwehrmann und rannte dann, so schnell er konnte, wieder die Straße hinauf.
    Reine Zerstörung folgte ihm dicht auf den Fersen, und er schrie vor Schmerz auf, als ein Energiestrahl eine gute Hand voll Fleisch aus seinem Unterschenkel riss. Fast wäre er zu Boden gestürzt, doch seine Implantate – so spärlich sie auch sein mochten – unterdrückten den Schmerz so schnell, wie dieser aufgebrandet war. Eigenständig versiegelte sich das Gewebe, und Tamman rannte einfach weiter, immer weiter.
    Eine Trans-D-Granate verfehlte ihn nur um wenige Zentimeter, der Sog plötzlich verschwindender Luft zerrte an ihm wie ein unsichtbarer Dämon, und er hörte einen weiteren Schrei, als ein Energiestrahl Frank Cauphetti traf. Kurz blickte Tamman zu seinem Gefährten hinüber, doch Frank besaß keinen Oberkörper mehr.
    Dann hatte Tamman die Straßenecke erreicht, die Überlebenden seines Teams versammelten sich um ihn, und gemeinsam rannten die vier Gestalten in die Nacht hinaus.
     
     
    »Sollten wir denen nicht folgen, 'Hansu?«
    »Klar doch, Tarban, ist doch 'ne Kleinigkeit! Du und dein blödes

Weitere Kostenlose Bücher