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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Front herauszuhalten.
    Missbilligend schürzte er die Lippen. Das Abschlachten Unschuldiger war weitergegangen, hatte sogar noch zugenommen. Eden Zwo war bisher das schlimmste von allem, doch es gab noch weitere Gräueltaten. Die Wachleute vom Shepherd's Center hatten einen Angriff abwehren können, hatten dabei aber immense Verluste davongetragen. Dennoch war sich Tamman sicher, dass die Angreifer den Befehl gehabt hatten, sich zurückzuziehen und den Angriff nicht bis zum Ende durchzuziehen. Anu wollte die Raumfahrtindustrie nicht übermäßig schwächen, und die Tatsache, dass die Angreifer (unter Garantie echte Imperiale, bewaffnet mit Energiegewehren und Trans-D-Granaten) von Infanterie, die ausschließlich aus Terrageborenen bestand und nur über terranische Waffen verfügte, ›abgewehrt‹ worden waren – eine Reklametafel könnte es nicht deutlicher herausschreien!
    Und doch war das bisher der einzige Angriff, dem überhaupt etwas entgegengesetzt worden war, wenn man das überhaupt so ausdrücken durfte; und die steigende Zahl von Toten begann Tamman langsam in seine Träume hinein zu verfolgen. Die Grabenkämpfe des Ersten Weltkriegs waren furchtbar gewesen ebenso wie die Vernichtungslager des Zweiten Weltkrieges, und Phnom Penh war in mancherlei Hinsicht mindestens ebenso entsetzlich gewesen. Auch Afghanistan und das endlose, fanatische Blutvergießen zwischen Iran und dem Irak in den achtziger Jahren hatte denen, die Zeugen gewesen waren, einiges abverlangt, nicht anders die Kananga-Massaker im Kongo; diese Art der Entweihung des menschlichen Lebens an sich war jedoch etwas, woran man sich einfach nicht gewöhnen konnte, wie oft man damit auch konfrontiert werden mochte.
    Los Punas – ›die Dolche‹ – waren zahme Miezekätzchen im Vergleich zur Gruppe ›Schwarzes Mekka‹; allerdings lagen eindeutige Beweise vor, dass sie im Auftrag von Anu handelten. Es würde Anu ganz und gar nicht erfreuen, wenn sie niedergemetzelt würden, und es hätte durchaus etwas Befriedigendes, diese Gruppe auszulöschen. Und das war es: Menschen auslöschen – Tamman versuchte gar nicht erst, sich irgendetwas anderes einzureden. Doch es wäre doch deutlich schöner, endlich einmal ein paar der wahren Schlächter, die für Anu tätig waren, seine Imperialen, ins Visier nehmen zu können.
    »Fertig werden!«, flüsterte Shirhansu. »Schnappt sie euch, sobald sie den großen Platz erreicht haben!«
    »›Schnappt sie euch‹? Ich dachte, wir sollten die nur beschatten, 'Hansu.« Das war Tarban, ihr erster Offizier, und Shirhansu verzog verärgert das Gesicht.
    »Wenn ein paar von denen türmen können, dann machen wir das auch«, grollte sie, »aber es ist wichtiger, erst mal ein paar von diesen Mistkerlen zu erledigen.«
    »Aber …«
    »Halt die Klappe und mach das Com aus, bevor die das noch orten!«
    » Tamman! Das ist eine Falle! « Die Stimme, die Tamman gerade ins linke Ohr schrie, gehörte Hanalat, der Pilotin des Bergungsschiffes, die sie ständig mit ihren Sensoren überwachte. »Ich habe hier unmittelbar vor euch ein Raumfaltungs-Link, mindestens zwei Quellen! Macht, dass ihr da wegkommt!«
    »Kapiert«, grunzte er und dankte dem Schöpfer dafür, dass Hector darauf bestanden hatte, mit terranischer Kommunikationsausrüstung zu arbeiten. Hector war davon ausgegangen, dass Anus Leute in erster Linie nach imperialer Technik suchen würden, und Hector hatte wohl Recht: Tamman hatte die Meldung erhalten, und er war immer noch am Leben.
    »Also gut, Leute«, sagte er dann leise zu seinem Team, »dann wollen wir uns mal ganz still vom Acker machen. Joe …«, Joe Grynz, entfernt mit Tamman verwandt – ein Cousin irgendwelcher Grades –, bildete die Nachhut der Gruppe; er trug den Granatwerfer, »… du machst dich bereit, uns Feuerschutz zu geben! Der Rest von euch geht einfach los. Wir versuchen hier, so leise wie möglich rauszukommen!«
    Niemand bestätigte die Anweisungen, das Team kam einfach fast lautlos zum Stehen und begann dann, sich leise zurückzuziehen. Tamman hielt den Atem an und betete darum, dass sie es wirklich schaffen würden. Sie waren hier völlig schutzlos, wie auf einem Präsentierteller …
    »Der Zerstörer soll dich holen, Tarban!«, fauchte Shirhansu und stützte ihr Energiegewehr auf dem Fensterbrett ab. Sie hatte von allen zwanzig Personen, die zu ihrer Gruppe gehörten, die beste Sicht, und sie konnte nur drei dieser Mistkerle erkennen. Ihre Sinne – natürliche Sinne und Implantate

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