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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Einsatzes zu melden. Hector wird bestimmt sehr zufrieden damit sein, wie es gelaufen ist, dachte sie. Aber dann hoben sich ihre Mundwinkel zu einem kleinen, verstohlenen Lächeln, das sie nicht einmal Rohantha sehen ließ, als sie sich selbst gegenüber eine überraschende Wahrheit eingestand.
    Mehr als jeden anderen an Bord wünschte sie sich Colin zu sehen.

 
    Kapitel Einundzwanzig
     
    Auf dem Hügel stand General Gerald Hatcher neben seinem Luftkissenfahrzeug, blickte auf das hinunter, was noch bis vor kurzem eine hübsch bewaldete Gegend gewesen war, und lauschte dem lauten Klicken der Strahlungsdosimeter. Der General stand mit dem Rücken zum Wind, und hier war das Ausmaß der Verstrahlung noch relativ gemäßigt; doch das war nur ein schwacher Trost angesichts der Tatsache, dass er, Hatcher, von seinem Standpunkt aus geradewegs in einen schwelenden Höllenschlund blickte.
    Dicke Rauchschwaden stiegen von den brennenden Bäumen auf, aber Feuer und Rauch waren noch recht weit von diesem Hügel entfernt, und die Ranger, die Feuerwehr und zahlreiche Freiwillige unter den Ortsansässigen, die dieses Inferno überlebt hatten, brachten den Brand immer mehr unter Kontrolle. Die meisten dieser Leute dort hatten keine Dosimeter, und Hatcher schüttelte langsam und bedächtig den Kopf. Mut zeigte sich in vielen Formen – das war etwas, das ihn immer wieder aufs Neue erstaunte und ihn auch immer wieder Demut lehrte. Dieses Blutbad hier allerdings ging weit über ein Ereignis hinaus, dem man sich mit Mut noch hätte stellen können. Hatcher hielt sich so soldatisch aufrecht wie eh und je, doch innerlich vergoss er bittere Tränen.
    Die Blinklichter der Einsatzfahrzeuge tauchten die Szenerie in gespenstisch rot-blaues Licht, weit in das immer noch rauchende Ödland hinaus, und am Nachthimmel eilten Helikopter und Vertols, die großen Transporthubschrauber mit ihren charakteristischen Doppelrotoren, hin und her, bahnten sich ihren Weg zwischen gefährlichen Hitzeaufwinden und der zerstörerischen Strahlung. Viele Überlebende würden sie dort wohl kaum finden … und das war nur eines der mit Nuklearwaffen angegriffenen Gebiete.
    Hatcher drehte sich um, als er ein Triebwerk aufheulen hörte, und sah ein weiteres Luftkissenfahrzeug den Hang hinaufkommen; es blies niedergedrückte Äste und Asche unter der Kante hervor, dann senkte es sich neben dem General ab. Die Luke öffnete sich, und Captain Germaine, sein Adjutant, kletterte heraus. Sein Kampfanzug war voller Erdreich und Asche, und als er seine Atemmaske abzog, sah Hatcher, wie abgespannt sein Gesicht wirkte. Mit schweren Schritten kam er auf seinen Vorgesetzten zu.
    »Wie schlimm sieht's aus, Al?«, fragte Hatcher mit leiser Stimme.
    »Viel schlimmer hätte es kaum sein können, Sir«, entgegnete Germaine ebenso leise und deutete mit einer Hand in Richtung des Trümmerfeldes. »Die Bergungsteams versuchen immer noch, bis zum Zentrum vorzustoßen. Nach der letzten Meldung, die ich gehört habe, liegt die Zahl der Opfer bei über fünfhundert, aber ein Ende ist noch nicht abzusehen.«
    »Und das schließt noch nicht mal die ein, die durch den Blitz erblindet sind oder erst noch an den Spätfolgen sterben werden«, bemerkte Hatcher heiser.
    »Nein, Sir. Und das hier ist noch einer der Orte, wo es besser aussieht.« Germaine sprach knapp, abgehackt, in einem verbitterten Stakkato. »Eins dieser verdammten Dinger ist genau über einer Stadt im Süden detoniert. Sechzehntausend Einwohner.« Er verzog den Mund. »Sieht nicht so aus, als ob da irgendjemand überlebt hat, General.«
    »Großer Gott!«, flüsterte Hatcher, und er selbst hätte nicht sagen können, ob das ein Stoßgebet gewesen war oder ein Fluch.
    »Ja, Sir. Das einzige Gute ist – auch wenn es geradezu obszön ist, irgendetwas hier ›gut‹ zu nennen –, dass es sehr saubere Waffen gewesen zu sein scheinen. Die Dosimeter melden nur einen relativ kleinen Bereich tödlicher Kontamination, und der Wind kommt aus Südosten, sodass er keine der Wolken hier in Richtung der großen Stadtgebiete treibt. Aber Gott allein weiß, was das hier mit dem Erbgut der Einheimischen anstellen wird, oder was sich die Kanadier einfangen werden von dieser … dieser ganzen Scheiße hier!«
    Die letzten Worte hatte er kaum gesprochen, es war eher eine Art unterdrückter Aufschrei; all seine Sachlichkeit und Distanziertheit sackte in sich zusammen, und er wandte sich von seinem General ab, die Hände zu Fäusten geballt.
    »Ich

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