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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Hectors Liste gestanden hatte, hatte man es bisher bewusst vermieden, sich ihr zu nähern. Sie war so groß, dass man bereits auf sie aufmerksam geworden wäre – einer der Haupt-Bereitstellungspunkte für Waffen, einer der wichtigsten Ausgangspunkte für Terroristen, die Ziele im Nordosten der USA und in Kanada anvisierten, und zugleich hielten sich dort auch Koordinatoren der Südstaatler auf. Auch ein gewisses Maß an imperialer Technologie war dort zu finden – andererseits wiederum befand sich dieser Stützpunkt auch relativ nah an der Nergal . Und was noch wichtiger war: Es war ein Stützpunkt, der richtig gut als Lockvogel passte; genau so etwas brauchten sie, um ›Unternehmen Strohmann‹ einzuleiten.
    Rohantha war sichtlich angespannt; sie konzentrierte sich auf ihre speziell für diesen Einsatz programmierten Computer. Im Augenblick ›flog‹ sie beide Kutter und dazu auch die beiden Geleit-Jäger, und zwar mit Hilfe gerichteter Funk-Links. Das war riskant, denn damit wurde die Pinasse durch Funkortung angreifbar. Es war allerdings immer noch viel sicherer, als sich auf Raumfaltungs-Links zu verlassen. Und die gerichteten Funk-Links hatten auch noch den Vorteil, dass sie fast unaufspürbar waren, es sei denn, jemand von der Gegenseite würde genau dazwischen geraten.
    An Bord der Pinasse wurde kein Wort gesprochen. So sehr Jiltanith auch mit ihren eigenen Aufgaben beschäftigt war, über ihre Neuralzugänge empfing ein Teil ihres Denkens immer noch den Gedankenstrom Rohanthas, während der Kutter , der die Gruppe anführte, sich dem Ziel immer weiter näherte; geschäftig sondierten dessen aktive Scanner das Terrain und verwandelte das Schiff so in ein regelrechtes Leuchtfeuer am Himmel.
    »Ich hab sie, 'Hansu!«, jubelte Caman. »Siehst du?«
    Shirhansu nickte. Gerade eben war ein zweiter Kutter auf dem Display erschienen, wie aus dem Nichts. Dessen Koordinaten waren nicht ganz so eindeutig, denn er hatte keine aktiven Scanner an Bord. Das Raumfaltungs-Link jedoch, das zwischen ihm und dem ersten Kutter ausgeformt worden war, hatte einen Augenblick lang trotz des Tarnfeldes aufgeleuchtet. Also hatten sie den ersten tatsächlich auf Autopilot hierher geschickt, ja?
    Shirhansu griff nach einem kleinen Mikrophon und lächelte. Auch in La Paz hatte der Feind Funk verwendet. Damals war sie darauf nicht vorbereitet gewesen, doch diesmal besaß sie ebenfalls ein Funk-Link. Vielleicht achteten die Gegner sogar darauf, doch selbst wenn sie es entdecken sollten, konnten sie sich dennoch nicht sicher sein, dass es wirklich von Imperialen verwendet wurde.
    »Erstes Team«, sagte sie auf Englisch. »Los!« Sie erhielt keine Antwort, doch von seiner Position hoch über der Erde jagte ein Paar imperialer Kampfjäger mit Mach drei zur Erdoberfläche hinunter; die erforderlichen Daten erhielten sie aus Camans Scannern – über die primitive Funkverbindung.
    »Geschosse!«
    Rohantha zog dieses unnötige Wort übermäßig in die Länge, und Jiltanith nickte ruckartig. Die Antriebssignaturen imperialer Geschosse waren unverkennbar; sie stießen von oben auf sie herab, und 'Hanthas Navigationssysteme waren hektisch bemüht, den Kurs zu ändern.
    Beide Kutter gingen auf die vorprogrammierten automatischen Ausweichmanöver, als die Geschosse auf sie zukamen. Es war natürlich nutzlos. Das war zwar auch genau so beabsichtigt gewesen, aber es wäre auch dann nutzlos gewesen, wenn sie es nicht so geplant hätten. Die Geschosse trafen ihre Ziele, und Jiltanith zuckte zusammen, als thermonukleare Flammen den Himmel zerrissen. Die Südstaatler setzten hier schwere Geschütze ein!
    Sie erbleichte, als sie sich die Strahlung, die von diesen Feuerbällen ausging, visualisieren ließ. Sie befanden sich in kaum einem Kilometer Höhe, und der Schöpfer allein konnte wissen, was das irgendwelchen Terranern antun mochte, die sich gerade in der Nähe befanden, doch sie wusste, was der EMP dieser Waffen Rohanthas Richtantennen antat! Imperiale Technologie war gegen die Wirkung elektromagnetischer Impulse gefeit, sie waren jedoch davon ausgegangen, dass der Feind leichtere Waffen zum Einsatz bringen würde, mit weniger fatalen Folgen im elektromagnetischen Spektrum, und Jiltanith konnte nur noch hoffen, dass die Zieldaten durchgekommen waren … und dass die Manöver, die den Computern in den Drohnen eingespeist gewesen waren, lange genug ihre Wirkung gehabt hatten. Wenn sie gezwungen wären, ein Raumfaltungs-Link auszuformen, solange die

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