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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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unter Verschluss zu halten – ich meine, da drinnen wimmelt es ja nur so vor Wissenschaftlern –, aber wer würde denn da irgendetwas vermuten? Niemand auf diesem Planeten weiß mehr darüber, was hier wirklich vorgeht, als ich selbst das gewusst oder auch nur vermutet habe, bevor Dahak mich eingefangen hat, stimmt's?«
    »Wohl wahr«, pflichtete Sean ihm zögerlich bei. »Und mit diesem Spielzeug hier …«, mit langsamen Bewegungen schwenkte er den ›Stift‹ hin und her, »… kannst du alles in der Art auffangen?«
    »Genau. Bedauerlicherweise …«, ruhig blickte Colin seinem Bruder in die Augen, »… kann es seinerseits ebenso aufgefangen werden. Auch das basiert nicht auf Radio-Technologie, und ich werde aktive Sensoren einsetzen, Sean. Wenn du irgendjemandem zu nahe kommst, der über die richtigen Messgeräte verfügt, dann wirst du ihm auffallen wie ein Weihnachtsbaum im Juni. Und wenn das passiert …«
    »Verstanden«, gab Sean langsam zurück. Er schürzte die Lippen und drehte das Relais langsam zwischen den Fingern, dann lächelte er wieder sein für Colin stets aufs Neue beruhigende Lächeln und schob sich das kleine Gerät sorgfältig in die Brusttasche. »Dann solltest du mir wohl langsam mal diese ›Notiz‹ zukommen lassen – nur für den Fall, dass Major Simmons die vielleicht sehen will, meinst du nicht?«
    Die Wachposten hatten Sturmgewehre über die Schultern gehängt, und kunstvoll getarnte Selbstschussanlagen richteten sich automatisch auf Seans alten Caddy aus, als dieser langsam vor der in die Fahrbahn eingelassene Fahrsperre zum Stehen kam. Der letzte größere Angriff durch die Gruppe ›Schwarzes Mekka‹, einer Splittergruppe des alten islamischen Dschihads lag mehr als ein Jahr zurück, doch dabei waren mehr als dreihundert Menschen ums Leben gekommen, und an der Wernher-von-Braun-Weltraumüberwachungsstation von ConEuropa war ein Schaden von fast einer Viertelmilliarde Dollar entstanden.
    Die Erste Welt hatte sich, wenn auch alles andere als zufrieden, an den Terrorismus gewöhnt, sowohl den nationalen als auch den internationalen. Auch wenn ein Großteil der Welt dieses Vorgehen ablehnte – darunter auch der weitaus größte Teil der islamischen Staaten –, konnte diese Mentalität, die noch aus finstersten Zeitaltern der Menschheit stammte, mit Hilfe modernster Technik gewaltigen Schaden anrichten. Genau das hatte die Gruppe ›Schwarzes Mekka‹ bewiesen, als sie einen Boden-Luft-Flugkörper, der kompakt genug war, um von einer Person transportiert zu werden, dazu benutzt hatte, eine voll beladene ConEuropäische Valkyrie kurz nach dem Abheben herunterzuholen – sie war genau auf eine Startrampe gestürzt, von der aus zwölf Minuten später ein Perseus -Schwertransporter hätte starten sollen. Terroristische Aktivitäten waren immer schwer vorhersagbar, doch nun schien der Terror wieder zuzunehmen – nach einer Pause von fast zwei Jahren, und diesmal stellte die Raumfahrtindustrie wohl das Hauptziel der Gruppe ›Schwarzes Mekka‹ dar. Niemand wusste genau, wieso eigentlich – es sei denn, es läge daran, dass die Raumfahrt an sich den kollektiven ›Großen Satan‹ mit all seiner verderbten, boshaften, freiheitlichen, humanisierenden Technik darstellte –, doch Shepherd Center ging kein Risiko ein.
    »Guten Morgen, Sir.« Eine der Wachen tippte sich kurz gegen die Mütze, während der Soldat sich zum Fenster hinunterbeugte. »Das hier ist leider ein Sperrgebiet. Der Besuchereingang liegt am Fountain Boulevard.«
    »Das weiß ich«, erwiderte Sean und warf einen Blick auf das adrette NASA-Namensschild des Mannes, »Major Simmons erwartet mich, Sergeant Klein.«
    »Ich verstehe. Darf ich um Ihren Namen bitten, Sir?« Der Sergeant schaute zu ihm hinüber und hob eine Augenbraue, während er den Palmtop von seinem Gürtel löste und den kleinen Bildschirm aktivierte.
    »Ich heiße Sean MacIntyre, Sergeant.«
    »Vielen Dank.« Klein betrachtete seinen Computer, verglich das winzige Abbild auf dem Schirm mit Seans Gesicht und nickte dann. »Jawohl, Sir, Sie haben Zugangsberechtigung.« Er hob die Hand und winkte einem seiner Kollegen zu. »Corporal Hansen wird Sie zum White Tower begleiten, Mister MacIntyre.«
    »Ich danke Ihnen, Sergeant.« Sean beugte sich zur Seite, um Corporal Hansen die Beifahrertür zu öffnen, der Wachmann stieg ein und legte dann sein Sturmgewehr vorsichtig neben sich ab.
    »Gerne geschehen, Mister MacIntyre«, entgegnete Klein. »Und bitte

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