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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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feucht wären. Dann erklang ein melodisches Klingelzeichen, und über der Tür flammte die Stockwerknummer auf.
    »Und los geht's, Kleiner!«, murmelte Sean sotto voce . »Wollen wir hoffen, dass es funktioniert.«
     
     
    Auf dem Bett seines Bruders lehnte Colin sich zurück, die Hände hinter dem Kopf; und während er so geradeaus starrte, schaute er zu, welche Muster die Sonne auf die Wand zauberte. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass er Sean hatte in die Sache hineinziehen müssen – es gefiel ihm sogar noch viel weniger, weil er gewusst hatte, dass Sean mitmachen würde. Es war extrem unwahrscheinlich, dass irgendjemand das Scanner-Relais entdeckte … doch die Tatsache, dass es auf diesem Planeten überhaupt Menschen gab, war die Folge noch viel unwahrscheinlicherer Ereignisse.
    Es war ein sonderbares Gefühl, hier zu liegen und gleichzeitig Sean zu begleiten. All seine Sinne schienen doppelt vorhanden; er sah zwei unterschiedliche Dinge gleichzeitig, als säße er persönlich in der Brusttasche seines Bruders, während er zugleich hier auf dessen Bett lag.
    Seine Implantate tasteten nach dem getarnten Relais, sondierten, suchten, erkundeten wie körperlose Finger das elektronische Netzwerk, das Sean umgab. Colin konnte den Stromfluss beinahe spüren, als die Stockwerkanzeige des Fahrstuhls lautlos aufflammte, genauso wie er die Bewegung der Fahrstuhlkabine selbst spüren konnte, wie sie durch den engen, sich völlig leer anfühlenden Schacht emporklomm. Sicherheitssysteme, Computer, elektrische Bleistiftspitzer, Heizungen und die Sensoren der Klimaanlagen – Colin fühlte sie rings um sich herum und bewegte sich durch sie hindurch wie ein Geist, er witterte, er suchte.
    Und dann, wie ein Blitz, durchzuckte ein winziger, glühender Kern grellerer, stärkerer Energie seine Sinne.
    Colin erstarrte, er schloss die Augen und konzentrierte sich. Was er dort wahrgenommen hatte, war nur kurz gewesen, doch er vermochte es zu orten, verdrängte alles andere aus seinen Sinnen. Er streckte die körperlosen Finger aus, und dann legte er vor Überraschung die Stirn in Falten. Das war ein ComLink, ohne Zweifel – ein Raumfaltungs-Com, sehr ähnlich dem Implantat, das er in seinem Kopf trug –, doch irgendetwas daran erschien ihm sonderbar …
    Besorgt betrachtete er es, konzentrierte sich noch stärker darauf, verfeinerte seine Daten, und dann hatte er es. Das war ein Sicherheitslink, kein Standard-HandCom. Colin hätte es niemals gefunden, hätte Dahak seine internen Sensoren nicht in ihrer Leistungsfähigkeit derart gesteigert; doch das erklärte auch, warum er das Gefühl hatte, es sei seinem eigenen Implantat so ähnlich. Mit seinen Sinnen drang er in das Innere dieses kleinen Geräts vor, und was er dort wahrnahm, bestätigte seine Vermutung. Eindeutig ein Sicherheitslink; dort waren die erforderlichen Multidimensions-Wechselschaltungen. Aber warum sollten sich die Meuterer mit einem Sicherheitslink herumschlagen? Selbst für ein ›Worst-Case-Szenario‹, bei dem davon ausgegangen worden wäre, die Dahak sei voll einsatzfähig, würde das doch auf ein wahrhaft paranoides Sicherheitsbedürfnis schließen lassen. Die Dahak konnte ja eine ganze Menge; aber selbst sie konnte sich nicht Vom Mond-Orbit aus in ein Raumfaltungs-Com einklinken, und niemand auf der Erde würde ein solches Gerät überhaupt nur erkennen!
    Kurz zog er in Erwägung, mit Dahak in Kontakt zu treten, aber wirklich nur kurz. Mit keinem einzigen der Geräte, die den Meuterern zur Verfügung standen, konnten diese sich in ein Link zwischen ihm und dem Computer einklinken, aber das bedeutete nicht, dass sie ein derartiges Link nicht doch würden entdecken können. Das Gerät, das er hier gerade gefunden hatte, besaß eine wirklich lächerlich kurze Reich-Weite – kaum mehr als fünfzehntausend Kilometer –, und etwas Derartiges zu orten war kaum möglich, wenn die Wechselschaltungen aktiviert waren. Doch die Reichweite seines Implantats betrug mehr als eine Lichtstunde, und allein schon diese Leistungsfähigkeit würde es wie ein Leuchtfeuer auf jedem einzelnen imperialen Ortungsschirm auf dem gesamten Planeten aufflammen lassen.
    Mit zusammengebissenen Zähnen stieß er eine böse Bemerkung hervor, dann zuckte er mit den Schultern. Es war eigentlich gar nicht wichtig, warum die Meuterer ihrem Untergebenen ausgerechnet ein solches Com überlassen hatten; wichtig war, dass er, Colin, es gefunden hatte, und nun konzentrierte er sich darauf, es

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