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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schluss kommen, dass es sich hierbei nur um ein einfaches Machtspielchen unter den Meuterern gehandelt hat – was in gewisser Weise ja durchaus auch stimmt –, und dann hinter Ihnen und Ihren Leuten her sein. Wenn dann der Schutzschild der Enklave deaktiviert ist, dann wird er Sie auch kriegen. Aber selbst wenn dann Schilder aktiv sein sollte, befände er sich in genau der gleichen Lage wie die ganze Zeit vorher auch schon, und die Achuultani nähern sich uns immer noch! Um Gottes willen, Mann, wollen Sie denn unbedingt, dass das alles hier vergeblich ist?«
    Horus schaute ihn finster an, in seinem Blick lag der unbändige Zorn eines Mannes, den man in die Enge getrieben hatte; neben ihm saß Jiltanith, die Colin ebenfalls mit finsteren Blicken bedachte. Ihr brütendes Schweigen machte Colin geradezu unerträglich nervös, und er versuchte sich immer und immer wieder ins Gedächtnis zurückzurufen, dass sie ja schließlich eine erfahrene Feindaufklärungsspezialistin war. Ihre geschickte Art und Weise, mit den Gruppenantennen und den getarnten Beibooten der Nergal umzugehen, hatte ihre Kompetenz unter Beweis gestellt und Colin gezeigt, dass sie sehr wohl in der Lage war, überlegt, besonnen und logisch zu handeln. Sie musste doch einsehen, wie logisch seine Argumente waren!
    Bisher hatte sie nur wenig gesagt, doch Colin wusste, wie entscheidend ihre Meinung sein würde, und wieder fragte er sich, ob sie sich darüber ärgerte, dass MacMahan – der formal ihr unterstellt war – mit seinem Plan geradewegs zu ihm, Colin, gekommen war. Halbwegs hatte er damit gerechnet, dass sie ihn von Anfang an mit aller Macht bekämpfen würde, doch jetzt verzog sie das Gesicht, als hätte sie gerade eben in eine verdorbene Frucht gebissen.
    »Wahrlich, Vater, ich sage dir nein. Der Kommandant sieht die Dinge recht.«
    Horus wandte sich zu ihr um, und in seinem Blick stand deutlich lesbar et tu? geschrieben; ein Hauch bitterer Belustigung blitzte in Jiltaniths Augen auf, als sie sah, wie Colin erstaunt blinzelte.
    »Es ist wahrlich nicht erfreulich, Vater, doch es entbehrte nicht finsterster Komik, dass all unser Handeln nichts zu bewirken vermag, als uns allesamt für alle Zeit zu verdammen; denn der Kommandant spricht die Wahrheit. Solange die Dahak nicht Kunde von unserem wahren Schicksal erhält, können wir jemals etwas anderes sein, als nur ›Meuterer‹?« Unwillig schüttelte Horus den Kopf, und Jiltanith legte ihm sanft die Hand auf den Arm. »So findet alles ein Ende! Da wir die Kunde verbreiten müssen und er nichts als den Implantats-Code des Kommandanten zur Beschwichtigung hinnehmen wird, bleibt uns fürwahr nichts, als die Häupter zu neigen und uns unserem Schicksal zu ergeben.«
    Colin blickte von ihr zu ihrem Vater, war dankbar für ihre Unterstützung und wusste doch zugleich sehr wohl, dass die Logik, nicht die Begeisterung, sie angehalten hatte, so zu handeln. Das zeigte sich sogar daran, wie sie von ihm sprach.
    Sie hatte stets nur seinen Dienstgrad verwendet, niemals seinen Namen, und wenn sie gezwungen war, ihn persönlich anzusprechen, dann verwendete sie keinerlei Anrede.
    »Aber sie werden ihn doch auf jeden Fall entdecken!«, gab Horus fast verzweifelt zurück, und Colin verstand sofort, worauf er hinauswollte. Colin war die erste Chance auf einen echten Sieg, den das Schicksal Horus hatte zukommen lassen, und die Möglichkeit, diese Chance zu verlieren, verängstigte den alten Imperialen mehr, als der Gedanke an den eigenen Tod das jemals zu bewirken vermocht hätte.
    »Natürlich werden sie das«, sagte Colin. »Deswegen muss ja auch so vorgegangen werden, wie ich das vorschlage.«
    »Großvater«, meldete sich jetzt Hector mit sanfter Stimme zu Wort, »mir gefällt es auch nicht sonderlich, aber es ist sehr gut möglich, dass Colin und Jiltanith Recht haben.«
    Horus verzog missmutig das Gesicht, und der Colonel wandte sich Colin zu.
    »Wenn ich Sie hierbei unterstütze«, sagte der Marine kühl, »dann nur, weil es nicht anders geht, und das wird der einzige Kampfeinsatz sein, an dem Sie persönlich teilnehmen! Ist das klar?«
    Kurz zog Colin in Erwägung, den Colonel so lange wortlos anzustarren, bis dieser den Blick abwandte, doch das wäre äußerst undiplomatisch gewesen. Was noch schlimmer war: Es mochte sich als undurchführbar herausstellen, also nickte er stattdessen nur.
    MacMahan warf ihm eines seiner patentierten Sekundenbruchteil-Lächeln zu, und Colin wusste, dass damit die

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