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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Rückversicherung.«
    Aufmerksam beobachtete Horus den Imperator, während der die einleitenden Worte sprach. Sein Schwiegersohn wirkte grimmig, aber ganz und gar nicht besiegt. Er erinnerte sich an den Colin MacIntyre, den er seinerzeit kennen gelernt hatte, einen wenig attraktiven jungen Mann mit rotblondem Haar, der in einen seit unvorstellbar langer Zeit tobenden Krieg hineingestolpert war: entschlossen, seine Pflicht zu tun, doch dabei hochgradig verängstigt, er könne sich dieser Aufgabe als nicht gewachsen erweisen.
    Diesen wenig attraktiven jungen Mann gab es nicht mehr. Ob die Geschichte nun vom Zufall, vom Glück oder vom Schicksal gelenkt wurde, Colin war genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen. So ungeheuerlich das auch klingen mochte, er war tatsächlich und von ganzem Herzen genau das geworden, was zunächst der reine Zufall aus ihm gemacht hatte: Colin I., Imperator und Kriegsherr der Menschheit – der Erste Krieger von Terra in dieser dunklen Stunde. Wenn sie tatsächlich überlebten, so sinnierte Horus, dann hatte Herdan der Große einen würdigen Rivalen um den Titel des größten Imperators in der Geschichte der Menschheit.
    »… werden wir uns nicht jetzt schon geschlagen geben«, sagte Colin gerade, und Horus schüttelte kurz den Kopf, um seine Gedanken wieder auf die aktuelle Situation konzentrieren zu können. »Uns liegen bessere Informationen vor, als dies jemals zuvor bei einem Angriff der Fall gewesen ist, und ich habe vor, diese Informationen auch zu nutzen. Bevor ich Ihnen jedoch erläutere, was ich zu erreichen versuchen möchte, wäre es doch nur angemessen, Sie davon in Kenntnis zu setzen, womit wir es hier überhaupt zu tun haben. 'Tanni?« Er nickte seiner Gemahlin zu und nahm Platz, als sie sich erhob.
    »Meine Damen, meine Herren«, begann sie ruhig, »wir stehen einem Widersacher gegenüber, der alles übersteigt, was wir jemals zuvor haben abwehren müssen. Es will scheinen, die Achuultani pflegen diesen Arm unserer Galaxis gemeinhin als ›den Sektor der Dämonen‹ zu bezeichnen, so sehr hatten sie bei ihren bisherigen Fahrten hierher Opfer zu beklagen. Und so haben sie nun eine Streitmacht aufgestellt, die mehr als das Doppelte dessen darstellt, was sie jemals zuvor in vergangener Zeit zum Einsatz gebracht haben – und dieser Streitmacht werden wir mit nicht einmal einem Dutzend Schiffen entgegentreten!
    Unser Dahak hat ihre Zahl überschlagen. Wie Ihnen allen bekannt ist, beruht das Zahlensystem der Achuultani auf dem Duodezimalsystem, und es nähern sich uns ›eine Große Zwölf zur dritten Potenz‹, also zwölf zum Quadrat hoch drei Kampfschiffe – wir würden es wohl eher mit ›annähernd drei Millionen‹ ausdrücken.«
    Ein Laut durchzog den Raum. Es war kein Aufkeuchen, sondern eher, als würden alle Anwesenden gleichzeitig den Atem anhalten. Die Gesichtszüge der meisten spannten sich sichtlich an, doch niemand sagte ein Wort.
    »Doch das verrät uns nur einen Teil der Bedrohung«, fuhr Jiltanith gleichmütig fort. »Zu den Aufklärern, die in den vergangenen Monaten den Krieg zur Erde getragen haben, gehörten nur leichte Einheiten. Jene Einheiten, die sich uns nun nähern, sind bei weitem größer, mindestens das Doppelte dessen, was wir hier haben überwinden können. Wir würden sie kaum allesamt vernichten können, träfe ein jegliches unserer Geschosse geradewegs sein Ziel, und so, dies muss ganz offen gesagt werden, wagen wir es nicht, ihnen in einer offenen Schlacht entgegenzutreten.«
    Erstaunt und fast wie betäubt blickten die Offiziere einander an, und Colin konnte sehr gut nachempfinden, wie ihnen zu Mute sein musste. Seine eigene erste Reaktion auf die Lage wäre seinem Ruf, stets kühl und besonnen zu sein, nicht gerade zuträglich gewesen.
    »Doch rate ich, nicht die Verzweiflung die Überhand gewinnen zu lassen!«, durchschnitt Jiltaniths helle Stimme dieses Gefühl aufkeimender Furcht. »Wahrlich, meine Damen, meine Herren, unser Kriegsherr ersann einen Plan, der sie sehr wohl noch zu Staub zermahlen mag! Doch nun werde ich zunächst unseren geschätzten General MacMahan das Wort erteilen, auf dass Sie den Feind erst richtig werden kennen lernen können!«
    Sie setzte sich wieder, und innerlich spendete Horus Beifall. Colin ließ seine menschlichen Offiziere all das hier vortragen, nicht etwa Dahak. Alle Anwesenden wussten, wie sehr sie auf Dahak angewiesen waren, und doch konnte Horus regelrecht spüren, wie sie ein wenig Kraft

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