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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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diese Westler die gewaltige Anzahl an Arbeitskräften etwa, die Asien zu bieten hatte, effizient nutzen wollten, dann musste Asien früher oder später auch etwas von dieser neuen Militärtechnologie in die Hände fallen.
    Tsien hatte dieses Argument vor einem Dutzend verängstigter, wütender Jungspunde vorgebracht, und doch war er sich nicht sicher, ob er überhaupt selbst davon überzeugt war; und es verärgerte ihn regelrecht, dass er sich nicht einmal sicher war, ob seine Zweifel nun rationaler oder emotionaler Natur waren. Nach so vielen Jahren der Feindschaft war es schwer, mit kalter Logik an einen wie auch immer gearteten Vorschlag des Westens heranzugehen, und doch, tief in seinem Herzen, glaubte er nicht, dass sie logen. Das Maß ihrer aktuellen Überlegenheit war einfach zu groß. Sie waren zu besorgt, zu beunruhigt darüber, dass diese ›Achuultani‹ kamen, als dass diese Bedrohung nur vorgeschoben, nur eine Erfindung sein konnte.
    Die Pilotin, der immer noch vor der Maschine wartete, salutierte und gestattete ihm, vor ihr an Bord zu gehen, dann nahm sie hinter den Instrumenten Platz. Das kleine, fast lautlose Fahrzeug schoss himmelwärts, dann jagte es davon, beschleunigte vom einen Augenblick auf den anderen auf achtfache Schallgeschwindigkeit. Tsien spürte nicht das Geringste von der Beschleunigung, doch ein anderes Gewicht legte sich schwer auf seine Seele – die Last der Unausweichlichkeit. Es wehte der Wind, der Veränderung mit sich bringt, wirbelte über die ganze Welt, wie ein Taifun, und der Versuch, sich gegen diesen Wind zu stellen, war nicht mehr als eine Mauer aus Stroh. Was auch immer Quang und seinesgleichen fürchteten, wie auch immer er, Tsien, selbst darüber denken mochte, sie mussten sich von diesem Wind tragen lassen oder untergehen.
    Wenigstens war Chinas Kultur alt, und es gab zwei Milliarden Chinesen. Wenn die Versprechen dieses Planetaren Rates ernst gemeint waren, wenn alle Weltbürger tatsächlich in gleichem Maße Chancengleichheit und Zugang zu Wohlstand haben würden, dann verlieh allein diese Tatsache seinem Volk immensen Einfluss.
    Er lächelte in sich hinein. Vielleicht hatten diese oberflächlichen Westler vergessen, dass China auch wusste, wie man Angreifer unterwarf, die man nicht besiegen konnte.

 
    Kapitel Drei
     
    Höflich erhoben sich General Hatcher und seine Kollegen, als Marschall Tsien den Konferenzsaal betrat – mit gestrafften Schultern und ausdrucksloser Miene. Für einen Chinesen ist das wirklich ein verdammt großer Bursche, dachte Hatcher, schließlich war Tsien sogar größer als Vassily, und dabei breit genug, dass Hatcher zweimal hineingepasst hätte.
    »Marschall«, sagte er und streckte ihm die Hand entgegen. Tsien ergriff sie nach nur einem Sekundenbruchteil des Zögerns, doch sein Handschlag war fest. »Danke, dass Sie gekommen sind! Nehmen Sie doch bitte Platz!«
    Bewusst wartete Tsien ab, bis sich alle seine ›Gastgeber‹ gesetzt hatten, dann nahm auch er Platz und legte seine Aktentasche akkurat auf den Tisch. Hatcher wusste, dass Frederick und Vassily Recht hatten, darauf zu bestehen, dass er, als einziges Gründungsmitglied dieser neuen Vereinigung Oberster Stabschefs der Erde, das nicht bereits zuvor Verbindungen zu den Imperialen gehabt hatte, als ihr Vorsitzender auftrat. Allerdings wünschte er sich immer noch, er hätte ablehnen können. Dieser schweigende Mann mit der harten, ausdruckslosen Miene war der einflussreichste Militär auf dem ganzen Planeten, er war für den Erfolg ihres Planes absolut unerlässlich, und er sah – das sollte nicht verschwiegen werden – ganz und gar nicht glücklich aus.
    »Marschall«, ergriff Hatcher schließlich das Wort, »wir hatten Sie gebeten, mit uns zusammenzutreffen, damit wir ohne den … Druck miteinander würden sprechen können, der sich aus der Anwesenheit von Zivilisten ergibt – von welcher Seite auch immer, Ihrer oder unserer. Wir werden Sie nicht auffordern, hinter dem Rücken Ihrer Parteivorsitzenden auf irgendeinen Handel einzugehen. Aber es gibt gewisse pragmatische Gegebenheiten, denen wir uns alle gleichermaßen zu stellen haben. Dass Sie Schwierigkeiten überwinden müssen, um allein diesen Umstand anerkennen zu können, wissen wir nur allzu gut. Wir hoffen …«, er schaute dem Marschall geradewegs in die dunklen, unergründlichen Augen, »… Sie verstehen, dass es uns nicht anders geht.«
    »Ich verstehe nur allzu gut«, entgegnete Tsien, »dass meine Regierung und

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