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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sprach ohne jede Hast weiter. »Ich möchte bitte hinzufügen, dass bei jedem von uns in gleicher Weise die Bereitschaft zur Zusammenarbeit verifiziert wird, in Gegenwart sämtlicher unserer Kollegen, Sie selbst und die von Ihnen nominierten Kandidaten eingeschlossen.«
    Der Zorn in Tsiens Augen verschwand, und nun nickte er langsam und bedächtig.
    »Also gut, General Hatcher, ich bin bevollmächtigt, Ihr Angebot anzunehmen, und das werde ich auch tun. Ich weise Sie mit Nachdruck darauf hin, dass ich das nicht ohne Bedenken tue, und das es schwer werden wird, viele meiner Offiziere davon zu überzeugen, meine Entscheidung auch zu akzeptieren. Es widerstrebt uns in jeder Hinsicht, alles, wofür wir gearbeitet haben, aufzugeben, sei es nun angesichts der Westmächte oder von Mächten aus dem Weltall, und doch haben Sie zumindest teilweise Recht. Die Welt, wie wir sie kennen, hat zu existieren aufgehört. Wir werden uns Ihren Bemühungen anschließen, diesen Planeten zu retten, um ihm dann ein neues Antlitz zu geben. Wir tun dies nicht ohne Zweifel und nicht ohne Misstrauen – etwas anderes zu behaupten, hätte nur Zweck, säße ich einem Narren gegenüber: Wir sind bereit, es zu tun, weil wir müssen. Aber bedenken Sie: mehr als die Hälfte der Bevölkerung dieses Planeten sind Asiaten , meine Herren!«
    »Wir verstehen, Marschall«, entgegnete Hatcher leise.
    »Das glaube ich Ihnen, Genosse General«, merkte Tsien an und lächelte – es war das erste Mal, seit er diesen Raum betreten hatte, und es war nur der geisterhafte Anflug eines Lächelns. »Das glaube ich Ihnen.«
     
     
    Geb, Ratgeber auf Lebenszeit, schüttelte sich den Staub aus seinem dichten, weißen Haar, als hinter ihm schon wieder eine Sprengladung gezündet wurde. Es war vergeblich. Die Luft war dünn, doch dieser verdammte Staub ließ sie viel, viel dicker wirken, und seine Kopfhaut war mit frischem Kiesstaub bedeckt, noch eher er auch nur die Hand ganz hatte sinken lassen.
    Geb schaute zu, wie ein weiterer der Unterlicht-Schiffe der Parasiten -Klasse, die Dahak zur Verteidigung der Erde zurückgelassen hatte – er war sich recht sicher, dass es der Zerstörer Ardat war –, über der sich nun langsam herabsenkenden Staubwolke schwebte, und der Rumpf des Schiffes, das immerhin achtzigtausend Tonnen wog, wirkte geradezu zwergenhaft im Vergleich zu der gähnenden Öffnung, in der Steuerungssysteme, Lagerräume, Schildgeneratoren und all die anderen komplexen Hilfssysteme untergebracht sein würden, wenn die Bauarbeiten erst einmal abgeschlossen waren. Mit ihrem Traktorsystem riss die Ardat Bruchstücke von mehreren Tonnen Gewicht aus der Bergwand heraus, und dann hob das Schiff ab und schwebte nach Westen, trug eine weitere Ladung Abraum in sein nasses Grab im Pazifik. Noch bevor die Ardat außer Sicht war, wimmelte es auf der frisch freigelegte Gesteinsfläche schon vor Bauarbeitern, allesamt Terrageborene; Schutzmasken verdeckten ihre Gesichter. Und dann dröhnten auch schon die Bohrer, als die nächste Reihe Sprengladungen vorbereitet wurde.
    Geb betrachtete die Szenerie mit gemischten Gefühlen: Stolz und Abscheu. Diese völlig Ebene Fläche nackten Felses war einst die Kuppe des Berges Chimborasso gewesen, des höchsten Berges Ecuadors, doch das war, bevor die Entscheidung, in seinem Inneren das planetare Verteidigungszentrum Escorpión einzurichten, das Schicksal des erloschenen Vulkans besiegelt hatte. Zwei Tage später waren die Unterlicht-Kampfraumer Shirhan und Escal eingetroffen, und während die Escal über der hoch aufragenden Kuppe schwebte, griff die Shirhan auf ihre Haupt-Energiezellen zu und fräste die oberen dreihundert Meter Erdreich und Gestein ab. Mit ihrem Traktorsystem hielt die Escal die zahllosen Megatonnen an Trümmern fest, während die Shirhan weiterarbeitete, hob diese Trümmer an, sodass ihre Presser sie dann aus dem Weg schaffen und über dem Ozean abwerfen konnten. Die beiden Kampfraumer hatten genau dreiundzwanzig Minuten dafür gebraucht, die Kuppe des Vulkankegels in eine absolut waagerechte Mesa in knapp sechstausend Metern Höhe zu verwandeln. Dann machten sie sich auf den Weg, um den nächsten Berg zu verstümmeln, der auf ihrer Liste stand.
    Anschließend waren die Bautrupps gekommen, und seitdem hatten sie gewaltig geschuftet. Imperiale Technologie hatte in einem Maße dafür gesorgt, dass die Auswirkungen ihrer Arbeit auf die lokale Ökologie sich auf ein Minimum beschränkte, wie es mit rein terranischen

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