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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Haaresbreite und vielleicht dank der Gnade des Schöpfers, doch sie hatte überlebt , und das war mehr, als man über ihre historischen Vorläufer sagen konnte.
    Horus atmete tief durch, und seine Gedanken wanderten hinaus zu den Sternen, über Lichtjahre hinweg zu seiner Tochter und Colin MacIntyre. Die beiden verließen sich darauf, dass er, Horus, ihre Heimat verteidigte, während sie nach der Unterstützung suchten, die der Planet so dringend benötigte, und wenn sie zurückkehrten – ›sobald‹, nicht ›falls‹ –, dann musste es auch noch einen Planeten geben, auf dem sie willkommen geheißen würden. Das schleuderte er in Gedanken den gleichgültigen Sternen entgegen, ein stummes Gelübde, dann wandte er ihnen den Rücken zu. Er setzte sich wieder an seinen Schreibtisch und beugte sich über die schier endlosen Berichte, die man ihm vorlegte.
     
     
    Voller Abscheu legte Alheer va-Chanak die Stirn in Falten, als erneut ein Niesen ihn in den Nüstern kitzelte. Er wand sich auf seinem Kommandopodest, kämpfte gegen den unwillkürlichen Reflex an und hörte das schrille Zischen, das die Belustigung seines Copiloten verriet – es wurde von der Explosion des verhassten Niesens vollständig übertönt.
    » Kreegor soll alle Erkältungen holen!«, schnaubte va-Chanak und tupfte seine breiten Atemschlitze mit einem Tuch trocken. Roghars Lachen klingelte ihm in den Ohren – inzwischen hatte sein Copilot endgültig die Beherrschung verloren –, und va-Chanak schwenkte seinen Sensorencluster herum und bedachte ihn mit einem gestrengen Blick. »Für dich ist das natürlich wunderbar, du unausgeschlüpfte Made!«, fauchte er. »Wahrscheinlich fändest du es noch viel komischer, wenn das in einem Raumanzug passiert! «
    » Bestimmt nicht«, brachte Roghar hervor und gewann wenigstens eine Spur angemessener Selbstbeherrschung zurück. »Aber ich habe dir ja gesagt, du solltest dich besser nicht ganz so lange durchtränken, so unmittelbar vor dem Start. «
    Va-Chanak unterdrückte das unehrenhafte Bedürfnis, seinen Copiloten zu erwürgen. Dass Roghar auch noch absolut Recht hatte, verstärkte dieses Bedürfnis nur noch, doch diese Missionen von vier oder fünf Monaten Dauer konnten für die amphibischen Mersakah die reine Tortur werden, vor allem für ein aktives Männchen wie ihn. Viertausend Jahre der Zivilisation boten nur einen unzureichenden Schutz vor dem Laichbedürfnis, das allein ihre gesamte Vorgeschichte bestimmt hatte. Doch wo sollte er jetzt einen willfährigen Schwarm Weibchen finden – während dieses Einsatzes, auf dem es galt, auf Asteroiden Rohstoffe zu extrahieren? Ganz genau: nirgendwo! Und wenn er sich dafür entschieden hatte, ein paar Tage mehr damit zu verbringen, sich in den Wohnbereichen des Sumpfes durchtränken zu lassen, dann sollte das einzig und allein seine Privatangelegenheit sein!
    Und das wäre es auch gewesen, dachte er düster, wenn ich mir nicht diese verdammte Erkältung eingefangen hätte! Na ja. Das würde sich auch schon wieder geben, und noch ein paar weitere Einsätze dieser Art sollten mich finanziell genügend absichern, als dass ich auch die attraktivsten Weibchen werde anziehen können. Ganz zu schweigen davon , welche Faszination für diese Grundlinge von Raumfahrern ausginge, und …
    Eine Alarmsirene kreischte, und Alheer va-Chanak schwenkte seinen Sensorencluster wieder den Instrumenten zu. Alle drei Iriden weiteten sich, als er sah, welch unmögliche Daten ihnen gerade gemeldet wurden.
    » Bei Kreegor, sieh dir das an!«, keuchte Roghar neben ihm, doch va-Chanak drückte bereits die Tasten der Kommunikations-Konsole.
    Weitere dieser immensen Schiffe – jedes mindestens neunzig Dihar lang, vielleicht sogar noch ein paar Har länger – kamen wie die Fen Fey persönlich aus dem Nichts des Alls. Dutzende – hunderte!
    Roghar plapperte zusammenhanglos von ›Erstkontakten‹ und ›anderen Lebensformen außer ihnen‹, doch noch während er das tat, schwenkte er das Extraktorschiff schon herum und richtete den Hauptantrieb aus, um an Geschwindigkeit zu verlieren, damit ein Rendezvous möglich wäre. Va-Chanak ließ es zu, und auch seine eigenen Gedanken durchzuckten verschiedene, widerstreitende Impulse. Unglauben. Ehrfurcht. Erstaunen und unbändige Freude darüber, dass die Mersakah nicht allein waren. Entsetzen darüber, dass es ausgerechnet ihm zufiel, der Botschafter einer Zukunft zu sein, die so plötzlich angebrochen war. Sorge darüber, dass die Besucher

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