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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Angriffstrupp Nummer Vier hatte eine gute Stellung zwischen zwei gewaltigen Schaufelbaggern einnehmen können, doch nun gab es in ihrem Schussfeld keine weiteren Gegner mehr. Es wurde Zeit, die Stellung aufzugeben, und nun machten sie sich in Zweierteams auf den Weg, sich dem Rest ihrer Truppe anzuschließen, hielten dabei immer wieder inne, um ihre Kameraden Feuerschutz zu geben. Sie gingen genau nach Vorschrift vor.
    Als das erste Zweierteam das Ende des schützenden Schaufelbaggers erreicht hatte, griffen von jeder Seite ein Paar biomechanisch erweiterter Hände nach ihnen. Finger, die zehnmal stärker waren als ihre eigenen, schlossen sich um ihre Hälse, zwei Luftröhren wurden zerquetscht. Die zuckenden Leichen wurden achtlos beiseite geschleudert, und die beiden Arbeiter, die hinter den Maschinen kauerten, warteten geduldig auf ihre nächsten Opfer.
     
     
    Quang hob den Kopf und sah, dass das Grav-Gewehr zwei Meter von der Tür entfernt lag. Jetzt! Er umklammerte sein Sturmgewehr, winkte seinen Angriffstrupp oder zumindest dessen Rest voran und folgte ihm die Rampe hinauf.
    Ein letzter Angreifer kauerte auf dem Baugerüst; er hatte gesehen, was geschehen war, als seine Kameraden sich ins Freie gewagt hatten, und nun streckte er nur die Mündung seines Gewehrs über die Kante hinweg. Die Idee an sich war ja auch nicht schlecht, doch in seiner Aufregung streckte er sich dabei ein wenig zu sehr. Sein Schopf wurde erkennbar, und Gerald Hatcher jagte ihm eine Kugel durch den Kopf, einen winzigen Augenblick, bevor ihm die Geschosse aus dem Automatikgewehr beide Beine zerschmetterten.
     
     
    Wieder schwenkte Litanil ihren Hochgeschwindigkeitbohrer herum und wusste, dass sie dieses Gefecht gewinnen würden.
    Die Angreifer hatten sehr wohl das Überraschungsmoment auf ihrer Seite gehabt, ganz wie sie das geplant haben mussten, doch sie hatten sich nicht überlegt, was genau sie hier eigentlich angriffen. Die meisten der auf dieser Baustelle Beschäftigten waren zwar biotechnisch noch nicht erweiterte Terrageborene, aber auf einen ernst zu nehmenden Prozentsatz traf das eben nicht zu, und diejenigen verfügten über einen vollständigen Erweiterungssatz, wie er in der Raumflotte eingesetzt wurde – und in diesen Erweiterungssatz war auf Colins Befehl hin auch noch ein Raumfaltungs-Kommunikator aufgenommen worden. Sie mochten ja unbewaffnet sein, aber sie waren stark, zäh und schnell – und sie standen die ganze Zeit über ununterbrochen untereinander in Kontakt.
    Und, wie Litanil selbst eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte, gab es auf einer Baustelle einen fast unerschöpflichen Vorrat an behelfsmäßigen Waffen.
     
     
    Tsien Tao-ling war kein Feldmarschall mehr. Jetzt war er nur noch ein einzelner Krieger, allein und verraten, und Quang war immer noch dort draußen. Was auch immer noch geschehen würde, Quang durfte nicht überleben!
    Tsien schleuderte seine leer geschossene Pistole fort, sein Verstand war klar und eiskalt, und er stützte sich auf Hände und Knie, wie ein Kurzstreckenläufer unmittelbar vor dem Start.
     
     
    General Quang kniff erstaunt die Augen zusammen, als er sah, wie blitzartig Tsien aus der Kommandozentrale geschossen kam. Er hätte es niemals für möglich gehalten, dass jemand, der so riesenhaft war, sich so schnell würde bewegen können! Aber was erhoffte er sich denn bloß davon? Er konnte doch keiner Kugel davonlaufen!
    Dann sah er, dass Tsien sich fallen ließ, nach dem Grav-Gewehr griff und sich in einer einzigen fließenden Bewegung auf das Baugerüst zurollte. Nein!
    Sturmgewehre bellten, doch die Männer, die sie in Händen hielten, waren ebenso überrascht wie Quang. Sie waren zu langsam, und das versuchten sie auszugleichen, indem sie mit Vorhalt zielten. Sie würden ihn bestimmt erwischen, wenn er über die Kante des Gerüstes hinweg in Deckung rollte.
     
     
    Tsien rollte sich zur Seite, ein Bein ausgestreckt, und stieß einen Grunzlaut aus, als seine Kniescheibe auf dem Betonboden zersplittert, doch die Bewegung hatte genau den erwünschten Effekt: Er blieb sofort reglos liegen, in den Händen immer noch Germaines Grav-Gewehr, und die Kugel, die ihn eigentlich hätte töten sollen, verfehlte ihr Ziel. Er hob den Lauf, nur ein wenig, um sich nicht zu weit aufrichten zu müssen.
    Quang stieß einen frustrierten Schrei aus, als Tsien das Feuer eröffnete. Drei seiner noch verbliebenen Soldaten fielen. Vier. Fünf! Quang hob die eigene Waffe, schoss auf den

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