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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sich eine Blutlache aus, und Sean blickte sich hastig um. Nichts von der Ausrüstung hier entsprach militärischen Standards, und die Pardalianer hatten ihm die vor ihm liegende Aufgabe auch nicht gerade dadurch erleichtert, dass sie die Wände mit den Siegestrophäen ihrer Mutter Kirche geschmückt hatten. Banner und Waffen aus der Zeit der Schisma-Kriege waren überall zu finden, sodass es fast unmöglich war, Einzelheiten zu erkennen, und er fletschte die Zähne. Verdammt noch mal, wo zum Teufel hatten die denn …?
    »Da, Sean!« Sandy zeigte auf etwas, und Sean verbiss sich einen drastischen Fluch, als er endlich die Konsole entdeckte. Die Dreckskerle hatten das Neural-Interface nicht nur deaktiviert: Sie hatten es tatsächlich physisch vom Computer-Kern getrennt.
    »Tam, du bist unser Technik-Freak! Los! Sieh zu, dass du das Ding wieder on-line kriegst!«
    »Kapiert!« Im Laufschritt durchquerte Tamman die Kommandozentrale, und Sean wandte sich wieder zu den Männer um, die sich in der Luke hinter ihm drängten. »In der Zwischenzeit müssen wir das Gelände hier sichern. Wir müssen …«
    » Sean! «, schrie Sandy, und er wirbelte herum, als einer der Wandteppiche an der gegenüberliegenden Seite plötzlich heruntergerissen wurde und in der dahinter liegenden Öffnung Mündungsfeuer einer Muskete aufflammte. Die Kugel verfehlte seinen Schädel um weniger als einen Zentimeter, und dann sah er, dass mehrere Männer dort einen fünf Meter breiten Tunnel ausfüllten.
    Ein Tunnel! Ein gottverdammter Tunnel, der geradewegs in die Kommandozentrale führt!
    Während ihm dieser Gedanke durch den Kopf jagte, fragte er sich, ob der ursprüngliche Architekt ihn eingeplant hatte oder die Gründer der Kirche ihn erst später angelegt haben mochten … und er kam zu dem Schluss, dass die Antwort auf diese Frage wirklich herzlich egal war.
    »Holt sie euch!«, rief er. »Haltet Tamman den Rücken frei!«
    Zur Antwort fauchten seine Männer nur, und Gewehre bellten wie Gottes Hammer selbst. Beißender Rauch füllte die ganze Kuppel der Kommandozentrale, als Musketen das Feuer eröffneten. Doch in den ersten Sekunden ging es ganz so zu, wie Malagoraner das gewohnt waren, obwohl die Ankunft ihrer Gegner sie überrascht hatte. Sie schwärmten aus, konnten mehr Kugeln in den Tunnel hineinfeuern, als der Gegner erwidern konnte. Dreihundert Männer allerdings drängten sich in diesem Tunnel, stürmten mit fanatischer Hingabe immer weiter voran, und es blieb keine Zeit mehr nachzuladen.
    »Auf sie! Pfercht sie ein!«, schrie Sean und stürmte voran, als der erste Gardist aus dem Tunnel stürzte.
    Seine Malagoraner folgten ihm auf dem Fuße, doch auch die Gardisten begannen jetzt, zum Sturm anzusetzen. Ihre Piken hatten sie zurückgelassen, hatten sie nicht durch den Tunnel mitnehmen können. Ihre Pikeniere hielten jetzt Schwerter, Streitkolben und Kampfäxte, und ihre Musketiere stürzten sich mit Keulen auf den Gegner.
    »Für Malagor und Erlaucht Sean!«, schrie jemand.
    »Für den Heiligen Gott und keine Gnade!«, bellte die Garde zurück, und die Soldaten beider Streitkräfte prallten in einem pulverrauchverhangenen Nahkampf aufeinander, der ein einziger Albtraum war.
    Sean, der seine Männer immer noch anführte, tobte regelrecht, und sein schmales Schwert schnitt eine tödliche Schneise in die Leiber vor ihm. Kein Mensch ohne biotechnische Erweiterungen vermochte in die Reichweite seiner Waffe zu kommen und zu überleben, und Sean hackte sich seinen Weg immer weiter bis zum Tunneleingang frei. Sollte er diesen erreichen können, dafür sorgen können, dass nicht mehr gegnerische Soldaten herausströmten … Doch seine Männer verfügten eben nicht über diese Erweiterungen. Sie konnten mit seiner Kraft und seiner Geschwindigkeit nicht mithalten, und es waren schon zu viele Gardisten in den Kommandoraum vorgedrungen. Diese umschwirrten Sean, und er stieß ein verärgertes Knurren aus, als etwas ihn von hinten am Oberschenkel traf. Die verstärken Muskeln und Knochen hielten, doch Sean spürte, wie ihm Blut am Bein hinablief, und mit Erweiterungen oder ohne: Wenn der Gegner ihn einfach überrannte …
    Er ließ sich zurückfallen, fluchte, erwürgte mit der linken Hand einen Gegner, während er mit seinem Schwert zwei weitere Gardisten zerteilte, und irgendjemand schwang mit beiden Händen einen Streitkolben nach ihm. Der schlug gegen Seans Brustpanzer und prallte wieder ab, brachte Sean allen Erweiterungen zum Trotz ins

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