Collection Baccara 0278
einen Namen – der Auktionator hatte ihn sogar genannt – aber Paige Ashton konnte sich besser Zahlen als Namen merken. Nur noch drei Frauen standen auf der Liste, dann konnte das Dessert serviert werden und der Tanz beginnen.
Paige stand strahlend neben der Bühne und drückte ihr Klemmbrett an die Brust. Sie hatten fast die magische Summe von zwanzigtausend Dollar erreicht. Das Geld war für den Verein Candlelighters in Nordkalifornien bestimmt, einer gemeinnützigen Organisation, die krebskranke Kinder und ihre Familien unterstützte.
Die Veranstaltung diente nicht nur einem guten Zweck, die jährliche Candlelighters-Junggesellinnen-Versteigerung stellte auch ein außergewöhnliches Event dar. Für Paige war die Organisation eine große Herausforderung gewesen – das erste Großereignis, seit sie als Eventmanagerin zum Ashton Estate zurückgekehrt war, um ihre Schwester bei der Ausrichtung solcher Ereignisse auf dem berühmten Gut zu unterstützen.
Paige wollte Megan am nächsten Morgen von dem Erfolg berichten. Ihre Schwester würde stolz auf sie sein, falls sie nicht gerade von ihrer morgendlichen Übelkeit geplagt wurde. Auf jeden Fall hätten sie endlich einmal ein anderes Thema als den Mord an ihremVater und die verschiedenen Spuren, die die Polizei verfolgte, um den Mörder von Spencer Ashton zu finden.
„TiffanyValencia ist weg.“
Eine der Auktionsassistentinnen war hinter Paige getreten.
„Weg? Nummer achtzehn ist weg? Dann macht mit Nummer neunzehn weiter.“
„Geht nicht. Die ist mit Ashley Bleeker draußen, um eine Zigarette zu rauchen.“
„Bleeker? Das bedeutet also, Nummer achtzehn, neunzehn und zwanzig sind weg?“
„Wir müssen eine Pause einlegen.“
„Auf keinen Fall.“ Eine Unterbrechung würde den Ablauf des Events stören, schlimmer noch, das Steigern stoppen. Und der Erfolg der Veranstaltung wurde letztendlich am Erlös gemessen. „Wo zum Teufel steckt Nummer achtzehn – ich meine, Tiffany?“
„Ich glaube, sie hat irgendeinen Mann kennengelernt und ist mit ihm weg.“
Paige verdrehte die Augen. „Der Typ soll für dieses Privileg zahlen!“
Die Assistentin zuckte mit den Schultern und blickte zu dem Auktionator. „Sie sollten George Bescheid sagen. Er kann nicht gut improvisieren. Er braucht etwas zumVersteigern.“
Paige überlegte nicht lange, was zu tun war. „Sorgen Sie dafür, dass die Band sich bereit macht. Die Versteigerung ist fast fertig. Ich spreche mit George. Er muss die Gäste irgendwie bei Laune halten, bis wir Tiffany gefunden haben.“ Sie gab der Assistentin das Klemmbrett und holte tief Luft. Ihre Hände waren plötzlich so feucht, dass sie nicht wagte, damit über ihr Seidenkleid zu streichen.
Wie machten diese Mädchen das nur? Paiges Herzschlag beschleunigte sich schon, nur weil sie auf die Bühne gehen und mit demVersteigerer sprechen musste.
Es wurde still im Saal, als Paige ins Scheinwerferlicht trat. Irgendjemand stieß einen anerkennenden Pfiff aus. Die Menge begann zu johlen.
Um Gottes willen. Die Männer hielten sie für die nächste Junggesellin. Paige warf ein entschuldigendes Lächeln auf die Gäste und schüttelte den Kopf. Doch das grelle Licht blendete sie, sodass sie nur die Gesichter in den ersten Reihen erkennen konnte. Eins davon gehörte ihrem Cousin Walker. Er schien überrascht und amüsiert.
„Und jetzt kann ich Ihnen ein ganz besonderes Bonbon bieten.“ Der Auktionator brachte die Menschen mit seiner dröhnenden Stimme zum Schweigen. „Paige Ashton!“
Paige wurde blass. „Nein, nein.“ Ihr Protest war zu leise, um von den tobenden Männern gehört zu werden. Paige hatte gute Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass der hauseigene Wein reichlich floss. Jetzt bekam sie die Quittung dafür. Die alkoholisierten Männer waren außer Rand und Band und würden in ihrem Zustand bei jedem weiblichen Wesen applaudieren.
„Ich gestehe, dass ihr Name nicht auf meinem Blatt vermerkt ist. Ich habe also keine weiteren Infos über Paige.“ Die Stimme des Auktionators war so durchdringend, dass er kaum ein Mikrofon brauchte. „Aber sehen Sie sie an. Eine Klassefrau! Sie ist – wie alt, Paige?“
„Zweiundzwanzig!“ Paige erkannte Walkers Stimme. Sie warf ihrem Cousin einen bösen Blick zu, dem dieser jedoch entging, da er sich gerade zu seinem Tischnachbarn beugte.
„Was höre ich für diese zweiundzwanzigjährige Schönheit mit dem berühmten Namen und dem Engelsgesicht?“
Paige wäre am liebsten im Boden
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