Collection Baccara 0278
war das Tolle an Walker. Man hat ihm seinen familiären Background nicht angemerkt. Er ist auf dem Boden geblieben. Aber wenn wir nach einer Woche Büffelei die Nacht durchgemacht hatten, dann sagte er: ‚Matty, mein Freund, wir haben uns etwas Anständiges zu essen verdient.‘“
Paige lachte. Genau so war Walker Ashton.
„Und wenn wir dann hier waren, haben wir gegessen wie zwei ausgehungerte Berkeley-Studenten, die im Lotto gewonnen haben. Und Walker hat immer bezahlt.“
Paige trank einen Schluck Wasser und musterte Matt. „Du hast gestern Abend nicht viel von deiner Kindheit erzählt. Wo sind deine Eltern?“
Gute Frage, dachte er. Wo sind meine Eltern? „MeinVater hat sich aus dem Staub gemacht, als ich noch ganz klein war. Ich habe nie wieder von ihm gehört.“ Matt trank einen Schluck Wasser. Über seine Eltern hatte er bisher nur mit ganz wenigen Menschen gesprochen. „Und meine Mutter … nun, sie hat das erste Mal in ihrem Leben ein richtiges Zuhause und scheint sich am Riemen zu reißen.“ Die Betonung lag auf scheint.
Wir verkehren geschäftlich miteinander, rief er sich in Erinnerung. Er musste nicht die Probleme seiner Familie mit ihr erörtern. Aber Paiges interessiertem Gesicht sah er an, dass für sie das Thema noch nicht erledigt war.
„Was meinst du mit ‚ein richtiges Zuhause‘?“
„Eins ohne Räder.“
„Ich verstehe nicht.“
Wie sollte sie auch. Paige hatte wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben eine Wohnwagensiedlung gesehen. „Vergiss es einfach.“ Matt schlug die Speisenkarte auf. „Ich empfehle den Seeteufel. Die Fischgerichte sind unübertroffen.“
Paiges Blick ruhte auf ihm. Eine Frage lag ihr noch auf der Zunge, doch bevor sie sie stellen konnte, wurde sie abgelenkt. Überrascht blickte sie über Matts Schulter.
Matt drehte sich um und sah Walker Ashton, der direkt auf sie zusteuerte.
„Wenn man vom Teufel spricht.“ Matt stand auf, um Walker zu begrüßen. „Gerade habe ich von dir gesprochen, und schon erscheinst du auf der Bildfläche.“ Matt runzelte die Stirn. „Oder verfolgst du uns etwa?“
„Hallo, Matt.“ Walker schüttelte seinem Freund die Hand, dann küsste er seine Cousine auf die Wange. „Ihr beide scheint in den letzten Tagen unzertrennlich zu sein.“
Schwang da Missbilligung in Walkers Stimme mit? Matt deutete auf den freien Stuhl.„Setz dich doch. Wir haben noch nicht bestellt.“
„Nur kurz. Ich bin zum Lunch mit einem neuen Kunden verabredet, und um zwei treffe ich mich mit Tamra. Wir fliegen nach South Dakota zurück.“ Walker wandte sich an Paige. „Wie geht die Planung des Events voran?“
„Sehr gut. Wir haben heute Vormittag alles besprochen. Das Motto des Abends, die Dekoration, Bewirtung, Gästeliste und die Form der Einladung.“
Walker blickte von einem zum anderen. „Warum sitzt ihr dann noch zusammen?“
„Budget“, erwiderte Matt, ohne nachzudenken.
„Zeitschiene“, sagte Paige im selben Moment. Sie räusperte sich. „Matt hat mir gerade erzählt, dass ihr euch als Studenten hier den Magen vollgeschlagen habt.“
Walker grinste seinen Freund an. „Dann muss ich wohl froh sein, dass er dich hierher und nicht in eines unserer weniger seriösen Stammlokale geführt hat.“
„Vielleicht zeigst du mir davon auch mal eins, Matt. Ich kann dort sicher viel lernen.“
Matt verstand genau, was Paige damit andeuten wollte, und Walkers Blick nach zu urteilen, wusste er es auch.
Ihr scheint nicht besonders daran gelegen zu sein, rein geschäftlich mit mir zu verkehren, dachte Matt. Schon beim Meeting am Vormittag hatte sie ihm immer wieder unnötig lange Blicke zugeworfen und schamlos mit ihm geflirtet.
Und der Triumph stand ihr ins Gesicht geschrieben, als er in der Marketingabteilung anrief, um Tessa zu informieren, dass er eine Eventmanagerin von außerhalb engagiert hatte.
Plötzlich schob Paige ihren Stuhl zurück. „Entschuldigt mich bitte einen Moment.“
Die beiden Männer erhoben sich, als Paige den Tisch verließ.
„Ist das deine gute Tat?“ Walkers Stimme war bar jeden Humors.
Matt dachte über die Antwort nach. „Ich habe eine Geschäftsfreundin zum Lunch eingeladen, um ein geplantes Event zu besprechen. Ich weiß nicht, was daran schlecht ist.“
„Als du das Gebot für sie abgegeben hast, Matt, hast du es als gute Tat dargestellt. Du hast behauptet, du hättest Mitleid mit ihr oder etwas in der Art.“
„Stimmt.“ Allerdings empfand er schon lange kein Mitleid mehr. „Und dann
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