Collection Baccara 0278
auf Damons Zimmer zu und sah Lara dort. Wahrscheinlich hatte Damon wieder einen Albtraum gehabt, und sie war zu ihm geeilt, um ihn zu beruhigen.
Jetzt schlief das Kind aber wieder friedlich, genauso wie Lara, die einen Stuhl an Damons Bett gerückt hatte und darauf eingenickt war.
Es rührte Rowan immer wieder, wie liebevoll Lara sich um die Kinder kümmerte. Sie half ihnen, über den Tod ihrer Eltern hinwegzukommen und wieder ein glückliches Leben zu führen. Doch auch Rowan verdankte ihr viel. Sie gab ihm viel Kraft, die er für seine Pflichten als Fürst brauchte.
Er musste sich nun darauf konzentrieren, eine Ehefrau zu finden. So verlangte es das Gesetz. Wie konnte er das aber, wenn ihn nur Lara interessierte? Er hob sie hoch, trug sie zurück in ihr Zimmer und legte sie ins Bett.
„Rowan?“
Er deckte sie zu und gab ihr einen sanften Kuss. „Schlaf weiter, mein Schatz.“
„Wohin gehst du?“, murmelte sie im Halbschlaf.
„Nach oben. Ich habe morgen früh einen Termin.“
„Wird es schon hell?“
„Noch nicht.“
„Bitte bleib bei mir.“
Er wünschte, dass er das könnte. Nicht nur für eine Stunde oder eine Nacht, sondern für immer. Doch selbst das würde ihm nicht reichen. Außerdem war es sowieso unmöglich. Die letzten Wochen waren wie ein in Erfüllung gegangener Traum gewesen. Aber nun wurde es höchste Zeit, wieder getrennte Wege zu gehen.
Lara sah von der Uhr zum Fenster. Es war zwei Uhr nachts, und in Rowans Büro brannte immer noch Licht. Anscheinend kam er heute Nacht wieder nicht zu ihr.
Ihre erste gemeinsame Nacht lag nun fünf Wochen zurück. Seitdem hatte er die meisten Nächte in ihrem Bett verbracht. Und wenn er aufgrund von Verpflichtungen nicht zu ihr kommen konnte, hatte er ihr das immer mitgeteilt.
Nun hatte sie ihn aber seit drei Tagen nicht mehr gesehen und auch nichts von ihm gehört. Sie wusste, dass ihre Beziehung keine Zukunft hatte. Trotzdem hätte sie nicht gedacht, dass er so schnell aufgeben würde. Er hätte ihr direkt ins Gesicht sagen können, dass es aus und vorbei war. Aber dass es auf diese Weise endete, konnte nicht so einfach hinnehmen. Deshalb beschloss sie, zu ihm zu gehen.
Ihr Magen krampfte sich zusammen, als sie durch die weiten Korridore ging. Aus seinem Büro drang leise Musik. Rowan hatte ihr von seiner Vorliebe für klassische Musik erzählt, und sie wusste, dass es sich um ein Violinenkonzert von Bach handelte. Dann sah sie ihn.
Er saß an seinem Schreibtisch und blickte aus dem Fenster. Laras Herz wurde schwer, als ihr bewusst wurde, dass sich ihr Verdacht bestätigt hatte. Rowan hatte keine wichtigen Aufgaben zu erledigen, er mied sie einfach nur.
Am liebsten wäre sie weggelaufen. Doch ihr Stolz ließ nicht zu, dass sie sich einfach so abservieren ließ.
„Hast du befürchtet, dass ich dir eine Szene machen könnte?“ Sie versuchte sich ihre Wut und Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. „Oder bedeute ich dir so wenig, dass du es nicht für nötig hältst, persönlich mit mir Schluss zu machen?“
Sie glaubte, einen Anflug von Bedauern in seinen Augen zu sehen. Oder Schuldgefühle? Oder doch Sehnsucht? Was immer es auch war, es verschwand schnell wieder.
„Du bedeutest mir sehr viel.“
„Tatsächlich?“
„Es musste irgendwann enden – wir beide wussten das.“
Ja, aber das gab ihm kein Recht, sie einfach im Ungewissen zu lassen. Nach all den leidenschaftlichen gemeinsamen Nächten und der Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, war das nicht fair.
„Mein Fehler war wohl, anzunehmen, dass wir gemeinsam entscheiden würden, wann es vorbei ist.“
„Ich habe dir niemals irgendwelche Versprechungen gemacht.“
„Das habe ich auch nicht von dir verlangt.“
„Nein. Aber die Menschen in Tesoro del Mar haben gewisse Erwartungen, die ich erfüllen muss.“
Sie wollte nicht, dass er es zuerst sagte und ihr Herz zerbrach, deshalb kam sie ihm zuvor. „Du hast also eine Ehefrau ausgewählt.“
„Ich habe LadyVictoria Barrow für Freitagabend zum Essen eingeladen, damit sie die Kinder kennenlernt.“
Das war zwar keine direkte Bestätigung, aber Lara wusste, dassVictoria die Kinder kennenlernen musste, bevor Rowan ihr einen Heiratsantrag machen konnte.
Er kam um den Tisch, wagte es aber nicht, sie zu berühren. Wenn er das getan hätte, dann wäre Lara weinend zusammengebrochen. Und das wollte sie auf jeden Fall verhindern. Wenigstens so lange, bis sie allein war.
„Ich hatte vor, es dir zu erzählen“, fuhr
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