Collection Baccara 0278
Marcus, während er den Raum betrat. „Warum willst du die Kinder auf eine Militärschule schicken?“
„Ich schicke hier niemanden auf eine Militärschule“, widersprach Rowan energisch.
„Das sagst du jetzt“, entgegnete ihm Christian. „Aber das könnte sich schnell ändern, wenn du sie erst einmal geheiratet hast.“
„Wen will dein Onkel heiraten?“, fragte Marcus.
„LadyVictoria Barrow.“
Rowan wollte seinen Neffen nochmals beruhigen, dass er nicht in eine Militärschule musste, aber er war immer noch geschockt von dessen Enthüllung. „Danke für das Gespräch, Christian. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gern mit Marcus unter vier Augen reden.“
Christian öffnete den Mund und wollte etwas sagen. Dann überlegte er es sich aber anders und verließ das Büro.
„LadyVictoria Barrow?“, fragte Marcus verwundert.
„Sie ist attraktiv und sehr gebildet. Außerdem ist sie mit dem britischen Königshaus verwandt – wenn auch nur entfernt. Mir gegenüber hat sie jedenfalls nie eine Militärschule erwähnt.“
„Das kommt wahrscheinlich erst nach der Hochzeit.“
„Ich glaubte, dass sie die beste Wahl ist. Jetzt kommen mir aber langsam Zweifel …“
„Vielleicht solltest du deine Wahl noch einmal überdenken.“
„Da könntest du recht haben.“
„Als ich dich und Lara neulich beim Kaffeetrinken nach dem Abendessen sah, da glaubte ich …“ Marcus schüttelte den Kopf. „Das muss ich mir wohl eingebildet haben.“
Rowan seufzte. „Nein, das hast du nicht.“
„Also läuft etwas zwischen dir und Lara?“
„Nicht wirklich.“
„Das erklärt einiges.“
„Es ist vorbei.“
„Das machte auf mich aber einen ganz anderen Eindruck.“
„Als ob du da Erfahrungen hättest, Mister One-Night-Stand.“
Marcus ließ sich von Rowans Sarkasmus nicht verunsichern. „Ich habe wirklich viele Frauen kennengelernt und kann dir versichern, dass Frauen wie Lara äußerst selten zu finden sind. Du denkst die ganze Zeit nur über die Hochzeit nach. Aber ich sage dir, wenn du Lara einfach gehen lässt, wirst du es dein ganzes Leben lang bereuen.“
„Wenn ich Laras wegen das Gesetz missachte, dann wird unsere Familie die Macht im Land verlieren. Mir würde das nicht viel ausmachen, aber ich möchte Christian nicht seine Zukunft verbauen. Denn wenn ich auf den Thron verzichte, dann verliert er auch den Anspruch auf die Thronfolge.“
Marcus legte einen Ordner auf Rowans Schreibtisch. „Es könnte noch eine andere Möglichkeit geben.“
9. KAPITEL
Lara wusste, dass die PR-Abteilung des Fürstenhauses die Verlobung offiziell bekannt geben würde. Aber sie vermutete, wenn RowanVictoria den Antrag am gestrigen Abend gemacht hatte, dann könnte Victoria es nicht für sich behalten. Sie hatte es bestimmt schon jemandem erzählt, der es dann wiederum weitergegeben hatte. Deshalb war die Presse garantiert schon informiert.
Doch sie war überrascht, als am nächsten Morgen nichts davon in den Zeitungen stand. Noch mehr überraschte sie, dass Alex Girard sie anrief, ein Klatschreporter von der lokalen Zeitung La Noticia. Lara wusste nicht, wie er an ihre Nummer gekommen war, oder weshalb er annahm, dass er Informationen von ihr erhalten könnte. Aber eines war ihr klar: Wenn der Reporter sie zu der Verlobung befragte, dann würde sie nur „kein Kommentar“ antworten. So wie es die offiziellen Richtlinien des Palastes verlangten.
Lara war allerdings nicht darauf vorbereitet, dass der Reporter ihr Fragen über sie selbst stellte. „Ist es wahr, dass Sie den Job als Kindermädchen aufgrund von familiärenVerbindungen zum Fürstenhaus bekommen haben?“
Da ihr die Frage relativ harmlos erschien, antwortete sie bereitwillig. „Ja, ich habe Fürstin Catherine über einen entferntenVerwandten von ihr kennengelernt.“
„Kannte die Fürstin Ihre familiären Hintergründe, als sie Sie einstellte?“
„Wie bitte?“
„Wusste sie, dass Ihre Mutter nicht mit Ihrem Vater verheiratet war? Oder dass Ihre Mutter noch nicht einmal die genaue Identität IhresVaters kannte?“
Zum Glück konnte der Reporter nicht sehen, wie sie errötete. „Die Fürstin wusste alles über mich, was sie wissen musste.“
„Und wie stehen Sie zu den Gerüchten, dass Sie ein Verhältnis mit Fürst Rowan haben?“
Lara wusste nicht, was sie sagen sollte. Deshalb entschied sie sich für die einfachste Lösung. „Kein Kommentar.“ Leider bemerkte sie zu spät, dass der Reporter diese Bemerkung als Zugeständnis
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