Collection Baccara 0278
wusste nämlich, dass keine Frau Marcus’ Charme widerstehen konnte. „Ich bin froh, dass die Kinder auch dabei sind. Sie verbringen wirklich gern Zeit mit dir.“
„Das liegt vielleicht daran, dass ich selbst noch wie ein Kind bin und mich ständig über mich lustig mache.“
„Du unterschätzt dich“, sagte Rowan. Immer deutlicher wurde ihm, dass er seinen Bruder ebenfalls unterschätzt hatte. Marcus war kein unreifer Teenager mehr, sondern ein erwachsener Mann – wenigstens auf dem besten Weg dahin.
„Was hast du heute Abend vor? Wenn du möchtest, kannst du mit uns kommen.“
„Liebend gern. Aber leider muss ich heute aber zu einem Abendessen mit …“ Rowan sah auf die Liste.„… NummerVierzehn.“
„Dann sieh dir Nummer Vierzehn ganz genau an. Immerhin könnte sie bald deine Frau sein.“
„Danke, dass du mich daran erinnerst.“
Marcus verbeugte sich lächelnd. „Stets zu Diensten.“
Als Lara am folgenden Nachmittag in Tanis’Wohnung kam, war ihre sonst so gelassene Freundin ziemlich aufgeregt. Der Grund dafür wurde Lara sofort klar, als Tanis einen Stapel Brautmagazine auf den Tisch knallte.
Lara nahm eines der Magazine und blätterte es durch. „Wofür genau brauchst du meine Hilfe?“
„Für alles. Für das Kleid, die Blumen, den Kuchen … In meinem Kopf dreht sich nur noch alles.“
„Du wolltest ja so schnell wie möglich heiraten.“
„Ich weiß.“ Tanis ließ sich neben Lara auf das Sofa fallen. „Leihst du mir deinen Hochzeitsplaner aus?“
„Das ist nicht mein Hochzeitsplaner, sondern der von Rowan.“
„Tut mir leid. Das war ziemlich taktlos von mir.“
„Ich bin mir absolut bewusst darüber, dass er eine andere Frau heiraten wird. Du kannst das Thema ruhig ansprechen.“
Tanis seufzte. „Ich wünschte, du würdest einen anderen Mann zum Heiraten finden, dann könnten wir gemeinsam unsere Hochzeiten organisieren.“
„Wir können auch unsere gesamte Energie in die Vorbereitungen deiner Hochzeit stecken.“
„Du streitest nicht ab, dass du ihn liebst“, bemerkte Tanis.
Lara zuckte nur mit den Schultern.
„Du hast mit ihm geschlafen. Habe ich recht?“
Lara lächelte verklärt. „Ja.“
„Ich kann mir vorstellen, dass er dich nicht enttäuscht hat.“
„Das hat er auch nicht.“
Tanis seufzte erneut. „Gut.“
Lara drückte die Hand ihrer Freundin. „Mach dir keine Sorgen um mich. Ich weiß genau, worauf ich mich da einlasse.“
„Wie sollte ich mir keine Sorgen machen? Du hast dich in einen Fürsten verliebt.“
„Nein. Ich habe mich in einen Mann verliebt, der zufällig ein Fürst ist. In erster Linie ist er aber ein liebevoller und fürsorglicher Mann.“
„Ich wusste, dass es keine gute Idee war, zurückzugehen.“
„Aber ich bereue nichts.“
„Dir ist doch aber klar, dass er eine andere Frau heiraten wird, oder?“
„Ich wusste von Anfang an, dass unsere Beziehung nicht ewig halten würde.“
„Und das reicht dir?“
„Es ist mehr, als ich mir je erhofft habe.“
„Und wenn er verheiratet ist, wirst du dich damit zufrieden geben, für ihn zu arbeiten und ihn jeden Tag zusammen mit seiner neuen Frau zu sehen?“
Lara wusste, dass sie dieser Realität nicht entfliehen konnte, aber bisher hatte sie sich geweigert, sich Gedanken darüber zu machen. Deshalb zwang sie sich zu einem Lächeln. „Wolltest du nun über die Hochzeit des Fürsten oder über deine eigene reden?“
Tanis kniff argwöhnisch die Augen zusammen. „Du willst doch nur das Thema wechseln.“
„Ich möchte sichergehen, dass ich nicht rosafarbene Rüschen bei deiner Trauung tragen muss.“
„Nein, bitte kein Rosa. Und auch keine Rüschen.“
Rowan wusste, dass Lara nicht in ihrem Zimmer war. Er war mitten in der Nacht aufgewacht und hatte es gespürt. Dann hatte er sich schnell angezogen und war zu ihrem Zimmer geeilt, wo er ihr Bett tatsächlich leer vorfand.
Er trat auf einen Stapel Magazine, der neben dem Sofa lag. Es waren Tanis’ Brautmagazine. Lara hatte ihm erzählt, dass Tanis sich mit dem Besitzer der Kunstgalerie verlobt und sie um Hilfe bei der Auswahl des Brautkleides gebeten hatte.
Rowan fragte sich, wann Lara ihr eigenes Brautkleid aussuchte, und ob er dann der Mann an ihrer Seite wäre. Aber das war nur ein Traum, der nie in Erfüllung gehen würde.
Bevor er das Zimmer verließ, sah er durch den Spion, um sicherzugehen, dass niemand im Flur war. Dann öffnete er die Tür. Anstatt zu seinem eigenen Apartment zu gehen, steuerte er
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