Collection Baccara 0283
ihres Vaters vielleicht nicht mit Jason durchgebrannt wäre, wenn sie sich mehr mit ihr beschäftigt hätte. Aber das waren alles nur Spekulationen.
Sie unterhielten sich zunächst über das Restaurant. Doch Polly wusste, dass sie nicht länger warten konnte. Sie musste es ihrer Schwester nun erzählen. „Ich habe dich angerufen, weil ich dir etwas mitteilen wollte.“
„Gibt es Neuigkeiten von deinem scharfen Prinzen?“
„Nicht ganz.“
„Erzähl!“
Sie fand nicht die richtigen Worte. „Nun, eigentlich … Eric und ich … oder besser gesagt, ich bin … schwanger.“
Abbey sagte einige Sekunden lang nichts und lachte dann hysterisch auf. „Tut mir leid. Vielleicht gab es ein Problem mit der Leitung. Hast du gerade gesagt, dass du schwanger bist?“
„Ja, das habe ich.“
„Schwanger“, wiederholte ihre Schwester leise. Ein Wort, das so viel Leid und Enttäuschungen für sie bedeutete.
„Ich dachte, ich sage es dir lieber selbst.“
Doch das beruhigte Abbey nicht. „Als du mir erzählt hast, dass du in Tesoro del Mar bleibst, dachte ich, du hättest eine Affäre mit Eric. Du wusstest aber, dass er nicht lange bei dir bleiben würde – so war es ja auch bei Jason – also bist du schwanger von ihm geworden. Das war wirklich sehr clever von dir eingefädelt. Jetzt wird Eric sich wahrscheinlich gezwungen sehen, dich zu heiraten, und dann hast du alles, was du wolltest.“
Polly wusste, dass ihre Schwester das sagte, weil sie verletzt war. Bevor sie aber auf sie einreden konnte, hatte Abbey schon aufgelegt.
Eric hatte nicht vor, Pollys Gespräch mitzuhören. Als sie telefonierte, lief er gerade am Wohnzimmer vorbei und winkte ihr zur Begrüßung zu.
Er blieb stehen und bemerkte, dass sie weinte. Noch nie zuvor hatte er sie so aufgelöst gesehen. Es musste etwas Schlimmes passiert sein.
Als sie schließlich ohne sich zu verabschieden auflegte, zitterten ihre Hände.
„War das deine Schwester?“, fragte er sanft.
Sie nickte und wischte sich die Tränen von den Wangen.
Er ging zu ihr, nahm sie in die Arme und führte sie anschließend zum Sofa, damit sie sich setzen und in Ruhe reden konnten.
„Ich musste es ihr erzählen“, sagte sie, nachdem sie wieder sprechen konnte.
„Natürlich musstest du das.“
„Ich habe es vorher auch Fiona gesagt. Sie hat sich sehr für uns gefreut. Ich wusste, dass Abbey nicht gerade begeistert sein würde, aber verletzen wollte ich sie damit auch nicht.“
„Ich weiß.“
„Fiona und Scott haben ihre Hochzeitsfeier auf nächsten Monat verschoben. Sie wollen, dass wir dabei sind. Deshalb musste ich es Abbey und meinen Großeltern erzählen. Ansonsten hätte ich mich dort nicht blicken lassen können.“
„Heißt das, dass ich deine Großeltern kennenlernen werde?“
„Möchtest du das denn?“
„Natürlich.“
„Sie wissen, dass du der Vater meines Babys bist“,warnte sie ihn.
„Vielleicht wäre es dann besser, wenn du mich ihnen als deinen Verlobten vorstellst.“
„Aber wir sind nicht verlobt.“
„Das liegt nur an dir.“
Sie seufzte und wich von ihm. „Warum musst du dieses Thema immer wieder ansprechen?“
„Weil du eine einzige schlechte Erfahrung mit einem Mann als Ausrede nutzt, um mich nicht zu heiraten.“
„Du weißt doch gar nicht, wovon du redest.“
„Ich weiß, dass du Vorbehalte gegenüber einer Hochzeit hast …“
„Nicht im Allgemeinen“, unterbrach sie ihn. „Nur gegen eine mit dir.“
„Was stört dich an mir?“
„Ich glaube nicht, dass du das wirklich wissen möchtest.“
„Doch, das will ich.“
Sie runzelte die Stirn. „Soll ich alle deine Fehler aufzählen?“
„Mir reichen die, die dich von einer Hochzeit mit mir abhalten.“
„Na gut – du bist sarkastisch.“
Er hob die Brauen. „Ich bin sarkastisch?“
„Du forderst zu viel.“
„Ich habe bloß hohe Ansprüche.“
„Dann bist du stur.“
„Weil ich nicht aufgebe, wenn mir etwas wichtig ist.“
„Außerdem glaubst du, dass du auf alles eine Antwort hast.“
„Es gibt für jedes Problem eine Lösung.“
„Du bist arrogant – du erwartest, dass du alles bekommst, wann du es möchtest.“
„Ich setze mich eben für meine Ziele ein“, stellte er richtig. „Du bist ein Prinz.“
„Warum spricht das gegen eine Hochzeit?“
„Weil ich nicht möchte, dass mein Kind ständig von Reportern verfolgt wird.“
„Du hast doch alle meine Neffen und Nichten kennengelernt.
Hattest du den Eindruck, dass sie darunter leiden
Weitere Kostenlose Bücher