Collection Baccara 0283
der ihm nun doch einen Job in seiner Firma anbieten wollte. Doch das reichte ihm nicht. Er wollte mehr als bloß einen neuen Job. Er wollte eine Frau – und eine Familie.
Diese Überlegung war zwar nicht ungewöhnlich für einen sechsunddreißigjährigen Mann, aber für Eric vollkommen neu.
Sein Bruder Rowan hatte nicht so viel Zeit gehabt, um eine Frau zu finden. Hunderte, wenn nicht sogar Tausende Frauen hatten sich gemeldet, als bekannt geworden war, dass der regierende Fürst heiraten musste, um sein Amt behalten zu können. Rowan hatte alle überrascht, als er schließlich dem fürstlichen Kindermädchen einen Antrag machte.
Auch Marcus hatte entgegen der Traditionen eine Frau geheiratet, die weder adlig war, noch von der Insel stammte. Und obwohl Eric keinen Zweifel daran hatte, dass seine Brüder glücklich mit der Wahl ihrer Frau waren, wollte er schon immer eine Frau nach traditionellen Vorstellungen heiraten.
Nun sehnte er sich nach einer attraktiven Barkeeperin aus Texas. Sieben Wochen waren seit ihrer gemeinsamen Nacht vergangen. Aber er konnte sie immer noch nicht vergessen.
Als Adliger stand ihm die Welt offen. Doch Polly war unerreichbar für ihn. Sie hatten vereinbart, dass nach dieser Nacht nichts mehr zwischen ihnen wäre – eine Nacht ohne Folgen. Doch schon am nächsten Morgen bereute Eric diesen Entschluss.
Eine Nacht war bei Weitem nicht genug gewesen, um die Leidenschaft zu stillen, die zwischen ihnen brannte. Eric wollte mehr.
Er wollte nach Texas zurück, um sie wiederzusehen, und die bevorstehende Hochzeit seines Freundes würde ihm die ideale Gelegenheit dafür bieten. Natürlich müsste er das erst einmal mit Rowan besprechen, um sicherzugehen, dass es keine Pflichten gab, die seine Anwesenheit in Tesoro del Mar erforderten.
Deshalb ging er gleich in das Büro des regierenden Fürsten, um mit ihm zu sprechen. Als er dort ankam, wunderte er sich, dass Cameron Leandres herauskam.
„Wer hat den hier reingelassen?“, fragte Eric seinen Bruder.
„Das war ich.“
Er nahm auf dem Gästestuhl Platz und hob die Augenbrauen.
„Ich habe mit Cameron ein paar Umweltfragen besprochen, da er nächsten Monat unser Land beim Klimagipfel in Bern vertreten wird“, erklärte Rowan.
„Der Gipfel, zu dem ich reisen soll?“
„Zu dem du reisen solltest“, korrigierte Rowan ihn. „Cameron wird das nun für dich übernehmen.“
„Warum?“
„Weil du nun mit den Europageschäften von Scotts Firma beschäftigt sein wirst.“ Eric sah seinen Bruder mürrisch an. „Ich habe Scott noch nicht zugesagt.“
„Aber du hast es vor.“
„Woher weißt du überhaupt, dass er mir die Stelle angeboten hat?“
„Ich habe vor Kurzem mit ihm telefoniert, weil ich ihm wegen seiner Hochzeit absagen musste. Leider habe ich an diesem Tag einen wichtigen Termin, den ich nicht verschieben kann. Bei der Gelegenheit habe ich ihn gefragt, ob er dir mittlerweile einen Job in seiner Firma angeboten hat.“
Da Scott ein alter Freund der Fürstenfamilie war, wussten alle im Palast, dass er schon seit Langem versuchte, Eric für seine Firma zu gewinnen.
„Das hört sich wirklich nach einem guten Angebot an, Eric.“
„Es ist aber nichts für mich.“
„Warum überlegst du es dir nicht noch einmal?“
„Weil du mich hier brauchst.“
„Ich brauche einen Innenminister, und ich glaube, dass Cameron der Richtige für diesen Posten ist.“
„Hast du denn schon vergessen, wie er versucht hat, dich zu hintergehen?“, erinnerte Eric ihn.
„Das ist mittlerweile sechs Jahre her.“
„Glaubst du wirklich, dass er sich verändert hat?“
„Ich glaube, es ist besser, wenn er für uns und nicht gegen uns arbeitet.“
Dem konnte Eric nicht widersprechen. Trotzdem gefiel ihm der Gedanke nicht, dass ihr Cousin eine wichtige Position im Palast ausübte. „Ich habe meine Pflichten hier auf der Insel zu lange vernachlässigt.“
„Damit magst du recht haben. Aber dein Dienst in der Navy von Tesoro del Mar wiegt das mehr als auf.“
„Das ist nicht mit dem vergleichbar, was du für unser Land tust. Immerhin hast du dein Leben in London aufgegeben, um dich um die Kinder unseres verstorbenen Bruders und die Amtsgeschäfte zu kümmern.“
„Was sich am Ende ausgezahlt hat“, sagte Rowan lächelnd und dachte dabei sicherlich an seine Frau und Kinder.
„Woher hast du gewusst, dass Lara die Richtige für dich ist?“
„Am Anfang war mir das noch nicht klar“, gestand er. „Vielleicht hatte ich auch nur
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