Collection Baccara Band 0250
stand Cooper Anders’ roter Pick-up.
Alex stieg schon in seinen Wagen und schloss die Tür, bevor Madeline den Gehweg erreichte. Der Motor heulte auf. Madeline blickte zum Wagen von Alex’ Sekretärin, der auch in der Nähe stand, doch Dan war nirgendwo zu sehen. Wahrscheinlich hatte er die Alarmanlage von Peggy Wagens ausgelöst und war dann zu seinem Van gegangen.
Anstatt sich wie in einem Videoclip zu einem Rocksong auf die Motorhaube von Alex’ Wagen zu werfen, eilte sie in die entgegengesetzte Richtung zum Besucherparkplatz, wo Dan den Van abgestellt hatte, um nicht aufzufallen.
Nicht aufzufallen war in diesem Fall jedoch sehr schwer. Auf dem Dach des Vans befand sich eine riesige Satellitenschüssel, die man kaum übersehen konnte. Außerdem stand Entertainment This Evening auf der Seitenwand. Zum Glück wurde die Sicht auf den Van durch einen Baum mit dunkelroten Blättern verdeckt, sodass die Sicherheitsleute ihn nicht bemerkt hatten.
Heute wäre Madeline im Reich der McCoys nicht willkommen gewesen. Die Rechte zur exklusiven Berichterstattung waren Schlag Mitternacht am Abend der Geburtstagsfeier erloschen. Obwohl sich noch zahlreiche Gäste im Haus aufgehalten hatten, waren Madeline und Dan weggeschickt worden. Die Frau, die den Haushalt führte, hatte ihnen für ihre Zeit und Mühe gedankt, doch es war klar gewesen, dass sie ab sofort unerwünscht waren.
Dem Geräusch nach manövrierte Alex gerade seinen Wagen aus der Parklücke. Madeline duckte sich und lief zwischen den abgestellten Fahrzeugen weiter. Alex sollte nicht merken, dass sie ihm folgen wollte. Zwischen den Autos sah sie ihn davonjagen. Wenn sie den Van nicht schnell erreichte, würde sie Alex mit Sicherheit aus den Augen verlieren.
Er fuhr wahrscheinlich nicht nach Hause, sondern irgendwohin, wo sie ihn nicht fand. Das konnte praktisch überall in den Vereinigten Staaten von Amerika sein, weil ein Mann wie er verreisen konnte, ohne vorher zu packen.
So rasch wie möglich lief sie zum Van und riss die Beifahrertür auf. „Los, Dan, schnell!“, rief sie und warf sich auf den Sitz.
„Was ist?“, fragte er verblüfft, steckte jedoch gleichzeitig sein Handy ein und startete den Motor.
„Alex will weg!“ Madeline drehte sich um. Zum Glück war der Parkplatz vor McCoy Enterprises sehr groß, sodass Alex ihn noch nicht verlassen hatte und sie noch sah, wie er nach links abbog. Links ging es nach Dependable und zum Big House, aber auch zur Autobahn. „Beeil dich, Dan!“
„Tue ich ja.“ Er fuhr ruckartig rückwärts aus der Parklücke, schaltete das Automatikgetriebe auf vorwärts und rammte den Fuß aufs Gaspedal. Der ganze Wagen schaukelte, und die Reifen quietschten, als Dan auf die Zufahrtsstraße einbog.
„Was ist passiert?“, fragte Dan.
„Vorne links abbiegen“, erwiderte sie und beobachtete Alex’ Wagen. „Alex hat sich in der Aufregung versprochen und Joseph seinen Großvater genannt. Nicht Vater, sondern Großvater.“ Die Erinnerung an Alex’ Schmerz schnürte ihr noch jetzt die Kehle zu.
„Das heißt gar nichts“, meinte Dan. „Ich habe meinen Sohn schon oft mit dem Namen von unserem Hund angesprochen.“
„Das ist nicht dein Ernst“, sagte sie ungläubig.
„Doch. Ich nenne ihn manchmal Belzer.“
Madeline schüttelte den Kopf. „Bei Alex ist das jedenfalls anders. Ich hatte mir schon wegen Alex und seinen neu gefundenen angeblichen Neffen Gedanken gemacht, weil das alles nicht zusammenpasst. Da ist zum Beispiel das Alter der Männer. Dann kommt noch Alex’ seltsames Verhalten hinzu.“
„Und mit dem Versprecher hat er deine Vermutungen bestätigt?“
Auch der verstörte Ausdruck in Alex’ Augen und seine kaum gezügelte Erregung waren Beweise gewesen. „Ja, hundertprozentig.“
Dan fuhr jetzt etwas langsamer. „Dann bring doch die Story und beruf dich dabei auf ihn.“
„Nicht langsamer werden“, warnte sie. „Es genügt nicht, mich auf ihn zu berufen. Er würde alles abstreiten. Mein Wort würde dann gegen seines stehen. Nein, ich brauche mehr, zum Beispiel eine Aufzeichnung, wenn er das Eingeständnis wiederholt, oder einen anderen unanfechtbaren Beweis.“
Dan beschleunigte auf der gepflegten Straße zwischen dem McCoy-Bürohaus und Dependable. „Wieso hast du deinen kleinen Stimmenrecorder nicht mitgenommen?“
„Weil ich wollte, dass Alex mir vertraut und offen mit mir spricht. Woher sollte ich denn wissen, dass er diese Bombe platzen lassen würde?“
Dan seufzte. „Schade,
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