Collection Baccara Band 0250
ihr.
„Geh schon“, sagte Dan verständnisvoll. „Ich sage allen, die nach dir fragen, dass du dich frisch machst. Du bist eine Frau, und darum wird jeder verstehen, dass das eine Weile dauert.“
„Vor allem in dem Kleid“, lächelte sie und strich über den perlenbestickten roten Stoff. „Ist dein Handy eingeschaltet?“
„Ja, mit Vibrationsalarm.“
„Gut.“ Madeline holte ihre Handtasche aus Dans Gerätekoffer. „Ich rufe dich an, falls der unwahrscheinliche Glücksfall eintritt, dass sich jemand vor laufender Kamera aussprechen möchte. Dafür könnten wir auch riskieren, dass du diese Stelle hier verlässt.“
„Okay. Viel Glück bei deinem Alleingang. Du kannst es brauchen.“
„Herzlichen Dank für dein Vertrauen in meine Fähigkeiten.“
„Ich bin schlicht und einfach Realist. Die McCoy-Jungs sehen selbst viel zu gut aus, um sich von einem hübschen Gesicht beeindrucken zu lassen.“
Nur gut, dass sie Dan nicht anvertraut hatte, dass sie früher mit Alexander McCoy zusammen gewesen war. Daher hatte er keine Ahnung, wie sehr sie damals verletzt worden war, und worum es ihr unter anderem ging.
Am Fuß der Treppe mischte sie sich unter die Reichen und Privilegierten und drängte sich zum Hinterausgang. Aufgehalten wurde sie von den zahlreichen Leuten, die mit ihr reden wollten. Sie war zwar weit weg von hier in St. Louis aufgewachsen und hatte später in Los Angeles gelebt, aber für diese Menschen gehörte sie einfach dazu, weil Joseph McCoy sie akzeptiert hatte. Damit würde es jedoch vorbei sein, falls sie heute Abend ihr Ziel erreichen sollte.
Endlich betrat sie die hintere Veranda mit der angrenzenden Terrasse. Hier war es etwas kühler als drinnen im Haus. Sie atmete den Blumenduft ein und genoss die angenehme Luft, bis sie Joseph McCoys dröhnende Stimme hörte.
Er stand abseits der Gäste bei einer kleinen Gruppe. Auf den ersten Blick erkannte Madeline, dass es sich hier um eine Familienangelegenheit handelte. Die Männer waren hochgewachsen und breitschultrig, die Frauen waren schön und strahlten vor Glück. Vorsichtig näherte sie sich der Gruppe.
Cooper Anders stand neben der hübschen brünetten Sara Barnes, mit der er verlobt war. Der frühere Besitzer einer Baufirma fühlte sich in seinem schwarzen Smoking sichtlich wohl. Sara wirkte in dem cremefarbenen eng anliegenden Kleid von Dior besonders zart und zierlich, und sie benahm sich sehr selbstbewusst.
Cooper schuldete Madeline noch ein Interview über seinen Weg vom Gefängnis ins Big House der McCoys, in dem er sich in eine leitende Managerin von McCoy Enterprises verliebt hatte. Das konnte jedoch warten.
Mitch Smith, ebenfalls einer der neu gefundenen Enkel Josephs, hatte Madeline schon kennengelernt. Er war als Einziger bei der Feier in Jeans, Cowboystiefeln und einem braunen Wildleder-Blazer erschienen. Außerdem fiel er innerhalb der Familie auf, weil nur er blond war. Alison Sullivan, die Privatdetektivin, die ihn aufgespürt hatte, stand neben ihm. Mitch legte die Hand besitzergreifend auf den Rücken der attraktiven Rothaarigen in einem schwarzen Satinkleid. Offenbar gab es auch zwischen den beiden eine Liebesgeschichte.
Die zwei, die Madeline nicht kannte, waren ein gut aussehender Marineoffizier in Galauniform und eine hochgewachsene Frau in einem kurzen schwarzen Kleid, deren langes Haar so dunkel war wie das ihres Begleiters. Offenbar handelte es sich auch bei dem Offizier um einen der Verschollenen Millionäre , der die Frau an seiner Seite liebevoll anlächelte.
Ja, das waren sehr schöne und sehr glückliche Menschen. Madeline nahm sich jedoch bewusst vor, nicht weiter darüber nachzudenken.
Alle schüttelten sich gegenseitig die Hände. Offenbar waren sie gerade erst auf dem Fest erschienen.
Madeline hätte einfach darüber berichten können, wie diese Männer von Joseph McCoy in die superreiche Familie geholt worden waren. Doch das war nicht die Karriere, die sie anstrebte. Darum ging sie weiter. Alexander McCoy war nicht hier, obwohl er eigentlich seine neu gefundenen Neffen begrüßen sollte.
Diese neu gefundenen Neffen waren schätzungsweise annähernd so alt wie der vierunddreißig Jahre alte Onkel …
Dass Marcus McCoy von einem Bären gefressen geworden war und nach seinem Tod drei uneheliche Söhne anerkannt hatte, war eine wichtige Story, auch wenn schon so gut wie jeder Reporter darüber berichtet hatte. Sollte allerdings Alexander, der als Marcus’ jüngerer Bruder galt, in Wahrheit
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