Collection Baccara Band 0250
Managers oder eines Politikers. Beides hätte ihrem Vater gefallen, weil es auch auf ihn ein gutes Licht geworfen hätte. Noch heute hatte sie nicht vergessen, dass man immer versucht hatte, sie zu formen beziehungsweise umzuformen.
„Hat es dir geholfen?“
„Nein“, antwortete sie. „Ich hatte nie die Absicht, mein Leben mit Golf zu verbringen und am Arm eines reichen Mannes zu hängen.“ Um von sich abzulenken, deutete sie auf das Pferd. „Das ist also ein Vollblut?“
„Ein ganz besonders schönes Exemplar, aber die Zeiten der Rennen sind für ihn vorbei. Ab und zu wird er zum Decken herangezogen, und ich reite besonders gern auf ihm aus.“
Madeline ließ einige Sekunden verstreichen. „Alex, wie hast du das vorhin eigentlich gemeint, du wüsstest nicht mehr, wer du …“
„Hör mal, Maddy“, fiel er ihr hastig ins Wort. „Sei mir nicht böse, aber du bist ganz sicher der letzte Mensch, mit dem ich jetzt sprechen möchte.“
Für einen Moment stockte ihr der Atem, und sie musste sich an der Tür der Box abstützen. „Tut mir leid. Mir war nicht klar, dass es zwischen uns so schlimm geendet hat.“
Er seufzte und kam einen Schritt auf sie zu. „Das habe ich nicht gemeint. Zwischen uns hat es nicht schlimm geendet.“
Er hatte damals nicht mehr angerufen. Sie war gerade im Begriff gewesen, die Arbeit bei Entertainment This Evening in Los Angeles anzutreten. Darum hatte sie sich eingeredet, dass der Bruch letztlich sinnvoll gewesen wäre. Nur nachts hatte sie sich gelegentlich gefragt, ob es nicht doch hätte anders laufen können.
Beim nächsten Schritt geriet sein Gesicht in den Schatten eines Deckenbalkens. „Es geht um deinen Beruf“, fuhr er schroff fort.
Es enttäuschte sie tief, dass er sie von sich wies. Dabei wollte sie ihm helfen. „Deshalb bin ich nicht hier“, versicherte sie. Zumindest ging es nicht mehr um ihren Beruf, seit sie gesehen hatte, in welchem Zustand Alex war.
„Nimm es mir nicht übel, aber das kann ich kaum glauben.“
Dazu hatte er guten Grund. Der Verstand sagte ihr, dass sie sich auf ihre Aufgabe konzentrieren sollte. Deshalb war sie schließlich in den Stall gegangen. Und es war ihre Aufgabe, Alex zum Reden zu bringen. Gleichzeitig wollte sie ihn beruhigen. „Ich arbeite nun einmal für ein Unterhaltungsmagazin, Alex.“
„Leider finden die Leute heute alles Mögliche unterhaltsam“, erwiderte er. „Und als wir zusammen waren …“
„Das waren doch nur einige öffentliche Auftritte in meiner Eigenschaft als Miss und ein paar Abendessen, die alles andere als privat waren“, warf sie ein.
Alex nickte. „Ich hatte jedenfalls den Eindruck, dass du unbedingt als Reporterin arbeiten willst.“
„Das war vor sieben Jahren“, meinte sie und staunte, dass er sich noch an ihren Traum erinnerte. „Menschen ändern sich“, fügte sie hinzu, damit er nicht misstrauisch wurde.
„Du hast dich nur zu deinem Vorteil verändert“, sagte er leise.
„Wieso willst du dann nicht mit mir sprechen?“
Sekundenlang stand er schweigend vor ihr, und sie hätte alles dafür gegeben, um jetzt in seinen blauen Augen lesen zu können.
„Was willst du wissen?“, fragte er schließlich.
Bist du wirklich Marcus’ Bruder? Das war die erste Frage, die ihr einfiel und die sie nicht stellen konnte. Sie durfte nicht mit der Tür ins Haus fallen. „Wie kommst du mit den Veränderungen nach Marcus’ Tod zurecht?“, fragte sie bloß.
„Sein Tod war ein harter Schlag für die Familie, aber es hat uns allen geholfen, seine Söhne kennenzulernen.“
Das stammte aus der Presseerklärung der Familie, wortwörtlich sogar. Trotzdem ärgerte Madeline sich nicht und war nicht einmal frustriert, ganz im Gegenteil. Sie fühlte in seiner Stimme noch immer so viel Schmerz, dass sie am liebsten die Arme beruhigend um ihn gelegt hätte.
„Du hast dich auch verändert“, stellte sie fest. „Ich weiß nicht, ob das im Lauf der Jahre geschehen ist oder erst seit Marcus’ Tod, was ich eher vermute. Es spielt keine Rolle. Ich würde nur gern verstehen, was du im Moment durchmachst. Vielleicht kann ich dir helfen.“
Alex trat aus dem Schatten ins Mondlicht, und Madeline stockte der Atem. Sein Gesicht wirkte hart, und aus seinen Augen traf sie ein durchdringender Blick, der ihr einen Schauer über den Rücken jagte.
Sie konnte sich nicht von ihm wenden oder von der Stelle rühren. Der Duft seines Rasierwassers mischte sich mit den Stallgerüchen und löste in ihr Sehnsucht
Weitere Kostenlose Bücher