COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
Weihnachtszeit kommen die Leute zusammen, vor allem Freunde. Beim Essen kann ich dir auch die neusten Geschichten von deinen Brüdern erzählen. Und wenn du mich loswerden willst, verschwinde ich eben wieder.“
Zu seinem größten Bedauern ließ Rita sich nicht so leicht umstimmen. „Ich weiß etwas Besseres“, erwiderte sie. „Du kannst mir gleich jetzt alles erzählen, und das Essen lassen wir ausfallen.“
„Ach, komm schon, Ri“, drängte er und benutzte bewusst ihren früheren Spitznamen. „Es ist doch nicht schlimm, einem guten Freund der Familie einen Gefallen zu erweisen, oder?“, fuhr er lächelnd fort. „Es wäre ganz nett, über alte Zeiten zu plaudern.“
„Ich habe dir schon gesagt, dass du nichts mit meinen alten Zeiten zu tun hast.“
„Seltsam, aber ich erinnere mich durchaus an einige Gelegenheiten, bei denen wir Spaß miteinander hatten“, widersprach er und lachte leise, weil sie ihn skeptisch ansah.
„Wann?“
„Ich habe dich auf der Gabel meines Fahrrads mitgenommen, als wir alle zum Schwimmen gefahren sind.“
„Das soll Spaß gewesen sein?“, entgegnete sie abweisend. „Ich erinnere mich noch genau, dass ich heruntergefallen bin und mir die Knie aufgeschlagen habe. Eine Woche lang habe ich nicht mit dir gesprochen.“
„Dir hat diese Fahrt vielleicht keinen Spaß gemacht, aber mir“, meinte er amüsiert. „Deine Zöpfe flatterten im Wind und haben mich in der Nase gekitzelt. Ich musste niesen. Deshalb bist du heruntergefallen.“
Obwohl er kein gutes Beispiel gebracht hatte, nahm Ritas Widerstand doch ein wenig ab. Schuld daran war sein Lächeln. Außerdem hatte sie nicht vergessen, wie gut er damals in der abgeschnittenen Jeans ausgesehen hatte.
Wenn sie nicht vorsichtig war, verknallte sie sich womöglich erneut in ihn. Besser, sie ließ es gar nicht erst so weit kommen und wich jeder Versuchung aus. Schließlich würde es ihr letztlich ja doch nur das Herz brechen.
Mittlerweile war Colby fest entschlossen, Rita auszuführen, selbst wenn sich das nicht mit seinem beruflichen Auftrag vertrug. Es war schon sehr lange her, seit er die Gesellschaft einer dermaßen intelligenten und vor Energie sprühenden Frau genossen hatte. Wieso hatte er eigentlich nicht bereits vor zehn Jahren erkannt, dass sie sich in eine Schönheit verwandeln würde?
„Vergiss es“, verlangte Rita abweisend. „Damals waren wir noch Kinder. Was sich vor vielen Jahren in Sunrise abgespielt hat, zählt nicht mehr. Also, du sagst mir jetzt, was mit meinen Brüdern ist, und dann gehst du.“
So leicht gab Colby nicht auf. „Da ich mich in Chicago nicht auskenne, überlasse ich dir die Wahl des Restaurants.“
Er überließ ihr großzügig die Wahl? Toll. Sie war zwar nicht an Colby interessiert, wollte aber herausfinden, warum er unerwartet bei ihr aufgetaucht war.
„Ich kenne ein gutes Restaurant, doch hier geht es um mehr als einen freundschaftlichen Besuch.“ Sie schaltete den Computer aus. „Ich weiß zwar nicht, was das ist, aber eines steht jetzt schon fest. Ich gehe mit dir nur essen, mehr aber nicht. Klar?“
„Klar“, bestätigte er. Der kleine Erfolg freute ihn. Hinzu kam die Art, wie Rita ihn ansah. Er besaß genug Erfahrung, um eine gegenseitige erotische Anziehung sofort zu erkennen, und zwischen ihnen war sie vorhanden. „Ich werde dir übrigens gern erzählen, warum ich hier bin, Ri“, fuhr er fort, „aber es wird dir kaum gefallen.“
Mit Unbehagen erinnerte sie sich an den Brautstrauß und dem damit verbundenen Aberglauben. Es war besser, sie hielt sich von Colby fern. „Ich heiße Rita“, sagte sie und verließ das Büro. „Übrigens kann ich in deinen Gedanken lesen wie in einem offenen Buch.“
Er hob die Hand wie zum Schwur. „Nur ein Abendessen, versprochen.“
„Also schön“, erwiderte sie. „Ich möchte aber lieber hören, warum du in Chicago bist, als mit dir über alte Zeiten zu reden.“
„Nicht sonderlich schmeichelhaft für mich“, stellte er fest. „Erinnerst du dich denn nicht mehr an das Grillfest der High School, bevor ich wegging?“
Einzelne Szenen der Feier schossen ihr durch den Kopf. „Nebelhaft.“
„Nebelhaft? Willst du behaupten, du hättest den Kusswettbewerb vergessen? Oder wie ihr Mädchen Schlange gestanden habt, um mich zu küssen?“
„Ja, tut mir leid“, erwiderte sie lachend.
„Du weißt wirklich nicht mehr, dass du die Arme um mich geschlungen und mich so lange und heftig geküsst hast, dass du den ersten
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