COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
„Bis nächste Woche, wenn wir wieder über ein interessantes Thema sprechen!“
Die Musik schwoll an, und auf Zeichen jubelte das Publikum. Die Sendung war aus.
Horton stürmte zu Colby und Rita und ergriff sie strahlend an den Händen. „Sie beide waren großartig! Zwischen Ihnen sind die Funken nur so geflogen! Möchten Sie nicht wieder bei mir auftreten? Dann können wir über sexuelle Anziehung im Gegensatz zu natürlicher Auslese sprechen!“
„Auf gar keinen Fall“, erwiderte Rita sofort.
Colby sah Diane nach, die an Tim Holts Arm das Studio verließ. Der einzige Mann, für den Rita sich interessierte, war unzuverlässig. Dabei kam für sie nur ein Mann in Frage, bei dem sie sich sicher fühlte, wenn sie abends einschlief, und der sie morgens beim Aufwachen glücklich machte.
„Das Publikum hat Sie beide auch gemocht“, stellte Horton fest. „Überlegen Sie sich mein Angebot. Und falls das bei der Entscheidung hilft, so gibt es jedes Mal das gleiche Honorar wie heute, vielleicht sogar etwas mehr.“
Colby nahm Rita vorsichtshalber am Arm, bevor sie nach dem Gastgeber schlagen konnte. „Danke“, sagte er und zog sie von der Bühne. „Rita hat viel zu viel zu tun, und ich kehre nach Texas zurück.“ Sobald sie das Studio verlassen hatten, wandte er sich an Rita. „Wie wäre es mit Abendessen?“, fragte er und blieb neben ihrem Wagen stehen. „In Melvin’s Diner hast du nicht viel gegessen.“
Sie schüttelte den Kopf, weil ihr auch jetzt noch flau im Magen war. „Danke, aber ich könnte keinen einzigen Bissen hinunterbekommen.“
„Ich hatte gehofft, an der frischen Luft würdest du dich besser fühlen“, meinte er enttäuscht. „Wie wäre es dann mit einer Tasse Kaffee?“
„Nein. Ich möchte einfach nach Hause.“
„Ganz sicher? Ich will nicht, dass wir uns jetzt das letzte Mal sehen.“
Das wollte sie auch nicht. „Ich weiß zwar nicht, was dich nach Chicago geführt hat, aber wir werden uns sicher irgendwann und irgendwo wieder begegnen.“
„Irgendwann und irgendwo? Warum dann nicht gleich hier und jetzt?“
Allmählich erlahmte ihr Widerstand, aber sie sagte trotzdem: „Warum können wir uns nicht sofort verabschieden?“
„Weil hier zu viele Leute sind.“ Zahlreiche Zuschauer hielten sich noch auf dem Parkplatz auf. „Und ich würde dir gern echt texanisch eine gute Nacht wünschen.“
Rita kannte eine texanische Begrüßung. Wie war es, wenn Colby ihr echt texanisch eine gute Nacht wünschte? War sie dafür überhaupt bereit?
Seine Finger strichen über ihren Handrücken und lösten ein sanftes Ziehen in ihr aus. „Du meinst“, sagte sie, „du willst dich verabschieden, nicht wahr?“
„Nein“, widersprach er. „Ich wollte dich zwar zuletzt zu einem Abendessen einladen, aber ich bin noch nicht bereit, mich zu verabschieden.“
„Wirklich nicht?“, fragte sie atemlos.
„Wirklich nicht“, bestätigte er und betrachtete sie, als würde er sie das erste Mal richtig sehen. „Wenn du schon nichts essen willst, wie wäre es dann, wenn wir uns einen ruhigen Ort suchen?“
Sie entzog ihm ihre Hand nicht, und sie gestand sich ein, dass auch sie sich noch nicht verabschieden wollte. „In Ordnung“, stimmte sie zu.
Offenbar hatte sie recht gehabt, als sie die Bedeutung der sexuellen Anziehung betonte. Trotz Sullivans Regeln richtete man sich nicht nach dem Verstand, wenn man sich verliebte. Wäre das nämlich der Fall gewesen, hätte sie Colby längst weggeschickt. Vor allem hätte sie sich gehütet, die nächsten Sätze auszusprechen.
„Ich würde dir viel lieber bei mir daheim gute Nacht sagen. Es ist nicht weit von hier, und dort wäre es vor allem viel sicherer. In meinem Haus wohnt bestimmt niemand, der hinter dir her ist oder der mir einen fürchterlichen Schrecken einjagt.“
Colby drückte lachend ihre Hand. „Bist du noch immer ein Opfer deiner Fantasien? Zu deiner Beruhigung kann ich dir versichern, dass ich die Polizei von Chicago auf meiner Seite habe. Fahren wir! Ich habe übrigens keinen Leihwagen mehr, sondern bin mit einem Taxi hergekommen.“
Rita holte die Autoschlüssel aus der Tasche. Hätte sie noch einen letzten Rest klaren Menschenverstandes besessen, hätte sie Colby zu seinem Hotel gebracht und wäre allein nach Hause gefahren und zu Bett gegangen.
Im Wagen war er ihr so nahe, dass sie die Wärme seines Körper spürte und den Duft seines Rasierwassers auffing. Und er war ihr vor allem so nahe, dass sie sich fragte, was
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