COLLECTION BACCARA Band 0259
Willenskraft zwingen, ihr Platz zu machen, und stand jetzt direkt vor ihm. Und zwar so dicht, dass er die winzigen grüngoldenen Sprenkel erkennen konnte, die ihren Augen diesen ganz besonderen Glanz verliehen – so dicht, dass er die Wärme, die von ihr ausging, körperlich spürte. Seine Reaktion war unmissverständlich.
„Falls es Ihnen also nichts ausmacht …“ Ihre Stimme hatte einen unbestimmt besorgten Unterton – mit gutem Grund. Weit und breit war keine Helen Solsong in Sicht, die sie hätte retten können.
„Es macht mir aber etwas aus.“
Er legte eine Hand in ihren Nacken und zog sie näher zu sich. Rebecca atmete hörbar ein – vor Überraschung vielleicht –, dann trafen sich ihre Lippen. Ihr Mund war leicht geöffnet, und er strich zuerst mit den Lippen, dann mit der Zungenspitze darüber. Sie schwankte leicht, und dabei streifte ihre Brust seinen Arm. Er presste sie enger an sich, und da geschah etwas mit ihr, etwas, das sie zum ersten Mal erlebte. Das machte ihr Angst, und sie wollte sich von ihm lösen.
Doch Luke ließ es nicht zu. Ihre Körper berührten sich. Er spürte, wie ihre Brustknospen sich aufrichteten und hart wurden, und Luke rieb die Hüfte an ihrer. Ihre Zungen umkreisten sich.
Rebecca hatte alles, wonach ein Mann sich sehnte, und er kostete ihre Nähe genussvoll aus. Aber seine Sehnsucht wurde dadurch nur noch größer. Er wollte mehr, brauchte mehr …
Rebecca stöhnte lustvoll auf, und ihm wurde heiß. Er schob die Finger in ihr dichtes glänzendes Haar, und sie erwiderte seinen Kuss mit ungezügelter Leidenschaft. Was wollte sie? Wonach sehnte sie sich?
Luke löste sich ein wenig von ihr und sah ihr in die Augen. Dann ließ er den Blick auf ihre feucht schimmernden roten Lippen sinken, lauschte ihrem schnellen Atem.
Rebecca trat einen halben Schritt zurück. Sie wollte fliehen, vor ihm weglaufen. Aber sie brachte die Kraft dazu nicht auf.
Auch er blieb stehen, unfähig, sich zu rühren.
Sie hob langsam den Kopf. Ihr Blick war verschleiert, aber tief drinnen konnte er die Leidenschaft erkennen.
„Ich überlasse Sie jetzt besser wieder Ihrer Arbeit.“ Seine Stimme klang rau.
„Okay.“
„Okay.“ Er schluckte und setzte sich zögernd in Bewegung. An der Tür drehte er sich noch einmal um. „Und schließen Sie gefälligst ab.“
6. KAPITEL
Zwei Tage später strebte Luke kurz vor Sonnenuntergang dem Rancher’s Rest zu, als eine wohlbekannte Stimme hinter ihm ihn innehalten ließ.
„Luke! Ich würde gern etwas mit Ihnen besprechen.“
Rebecca schien ziemlich geladen zu sein.
Sie trug Jeans, nicht hauteng zwar, doch ihre weiblichen Rundungen waren darunter deutlich genug zu erkennen, um ihn daran zu erinnern, wie sie sich angefühlt hatte. Sein Körper reagierte ganz unmittelbar darauf, und er stieß einen unterdrückten Fluch aus.
Diese Frau bedeutete nichts als Ärger. Sie mochte es zwar nicht glauben, aber auch er hatte ein paar Grundsätze. Dazu gehörte, sich auf keinen Fall mit einer Frau einzulassen, die völlig andere Ziele verfolgte als er.
„Warum gehen Sie mir aus dem Weg?“
Er gab sich verwundert. „Wie kommen Sie denn darauf?“
„Sie brauchen es gar nicht abzustreiten“, fuhr Rebecca ihn an. „Ich bin schließlich nicht …“ Sie hielt abrupt inne.
„Ich habe jetzt keine Zeit, mit Ihnen zu reden“, behauptete er mit rauer Stimme und setzte sich wieder in Bewegung.
„Oh doch!“, gab sie zurück. „Sie werden mit mir reden, und zwar auf der Stelle.“
Offenbar war sie nicht gewillt, sich abwimmeln zu lassen. Luke versuchte es anders. „Diese Kneipe ist nicht der richtige Ort für Sie.“
„Ach ja? Und warum nicht?“
„Es könnte Ihrem Ruf schaden, wenn man Sie dort sieht.“
„Sie verkehren doch auch dort“, konterte sie.
„Ich habe schließlich keinen Ruf zu verlieren.“
„Oh, da wäre ich mir nicht so sicher. Ich fürchte, manche Leute hier machen sich Gedanken über die Beziehung zwischen Ihnen und Marti.“
„Ja, ich weiß.“
„Sie wissen davon?“
„Natürlich. Das geht schon seit Jahren so.“
„Aber warum haben Sie dann so unfreundlich reagiert, als ich …“
„Leute, die solche Gerüchte verbreiten, nehme ich grundsätzlich nicht ernst.“
„Weshalb unternehmen Sie denn nichts dagegen?“
„Weil es mir egal ist.“
„Aber mir ist es nicht egal! Ich … ich meine, ich möchte nicht, dass Sie oder Marti verletzt oder schief angesehen werden, vor allem nicht aufgrund von böswilligem
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