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COLLECTION BACCARA Band 0259

COLLECTION BACCARA Band 0259

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0259 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Susan Mallery , Patricia Mclinn
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Tratsch.“
    „Mich trifft das Gerede nicht.“ Luke räusperte sich. „Aber vielleicht geht es Ihnen ja in Wirklichkeit darum, was man über Sie denkt, wenn man uns zusammen sieht?“
    Rebecca bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. „Ich wollte nur sagen, dass Sie es sich leichter machen könnten. Es liegt mir fern, Leute wie Helen Solsong zu verteidigen.“
    „Es wäre alles sehr viel einfacher, wenn Sie es täten, Miss Dahlgren!“
    Damit drehte er sich um und ging. Flucht war jetzt das Mittel der Wahl. Luke stieß die Tür zur Bar auf und tauchte ein in die vertraute rauchgeschwängerte Schummrigkeit.
    Das war wieder einmal typisch Luke Chandler! Sie einfach stehen zu lassen! Geradezu, als fürchtete er sich vor ihr! Warum es jemand so offensichtlich darauf anlegte, sich unbeliebt zu machen, war Rebecca ein Rätsel. Und zu allem Überfluss tat er auch noch so, als läge das Problem bei ihr.
    Wenn er sich einbildete, dass sie sich so einfach abservieren ließ, dann hatte er sich allerdings gründlich getäuscht. Rebecca atmete tief durch und marschierte auf die Kneipe zu. Der Türknauf fühlte sich unangenehm klebrig an, und sie zog die Hand weg, als hätte sie sich verbrannt.
    Kaum hatte sie die Bar betreten, kam sie sich vor wie in einer anderen Welt. Es stank nach einer Mischung aus verschüttetem Bier, kaltem und frischem Zigarettenrauch und Schweiß. Die Luft war stickig, der Geräuschpegel ohrenbetäubend. Aus der Musikbox beklagte eine weinerliche Stimme das Schicksal eines verlassenen Liebhabers.
    Allmählich gewöhnte Rebecca sich an die Düsterheit. Sie befand sich in einem holzgetäfelten Raum mit ein paar Tischen und einer langen Bar, um die sich ein gutes halbes Dutzend Männer geschart hatten, die sie wie eine Erscheinung von einem anderen Stern anstarrten. Im Hintergrund stand ein Billardtisch. Zwei Männer, das Queue in der Hand, erstarrten mitten in der Bewegung.
    Rebecca konnte nur hoffen, dass man ihr nicht ansah, wie unwohl sie sich in dieser Umgebung fühlte. Sie ließ den Blick schweifen. Ein paar der Gesichter kamen ihr vage bekannt vor.
    Luke saß in der Nähe der Tür. Er war der Einzige hier, der ihr keinerlei Aufmerksamkeit schenkte. Rebecca steuerte auf seinen Tisch zu. Sein linker Arm hing lässig über der Stuhllehne, in der rechten Hand hielt er ein Bierglas. Ein Bein hatte er angezogen, das andere war quer in den Raum ausgestreckt. Er bot ganz das Bild eines entspannten Mannes.
    Rebecca räusperte sich. „Luke, wir wurden … abgelenkt. Ich habe etwas mit Ihnen zu besprechen – etwas Geschäftliches.“
    Er hob den Kopf, sagte aber nichts.
    „Darf ich mich setzen?“ Rebecca klang schärfer als beabsichtigt.
    „Tun Sie, was Sie nicht lassen können.“
    Die Barfrau trat an ihren Tisch. „Kann ich Ihnen etwas bringen, Honey?“
    „Oh, ich …“
    „Weißwein gibt es hier nicht“, klärte Luke Rebecca liebenswürdig auf.
    Wollte er ihr die Peinlichkeit ersparen, etwas zu bestellen, was nicht im Angebot war, oder war seine Aussage als diskreter Hinweis gedacht, dass sie hier nichts zu suchen hatte?
    „Vielleicht ein Bier?“, schlug die Barfrau vor.
    „Danke, aber Bier mag ich nicht.“
    „Und harte Sachen trinkt sie sowieso nicht.“
    Lukes Beitrag machte mehr als deutlich, was er von ihrer Anwesenheit hier hielt. „Ich hätte gern ein Glas Wasser“, sagte Rebecca kühl. „Und …“, sie ignorierte Lukes spöttischen Blick, „… und einen Scotch mit Eis bitte.“
    Beide verfielen in Schweigen, bis die Barfrau Rebeccas Getränke und ein weiteres Bier für Luke gebracht hatte.
    „Das geht auf mich“, sagte Rebecca und bezahlte sofort. Dabei rundete sie die Rechnung großzügig auf.
    Luke betrachtete sie mit hochgezogenen Brauen.
    „Ich gebe gern Trinkgelder.“ Das klang fast ein wenig trotzig.
    „Das war kein Trinkgeld, sondern ein Bestechungsversuch. Haben Sie etwas vor, was Sally nicht weitererzählen soll?“ Er schien sich königlich zu amüsieren.
    Rebecca reckte das Kinn vor. „Zum Beispiel?“
    „Diesen Whisky zu trinken?“
    Sie nahm ihr Glas und tat etwas, was sie in ihrem ganzen Leben noch nicht getan hatte – sie stürzte den Inhalt in einem Schwung hinunter.
    „Ich begreife nicht, warum Sie sich unbedingt mit all diesen Toten beschäftigen müssen und sich nicht lieber an die Lebenden halten.“ Luke ließ den Blick über die Männer an der Bar schweifen. Er hatte den Hut wieder so tief ins Gesicht gezogen, dass der Ausdruck seiner Augen

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