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COLLECTION BACCARA Band 0259

COLLECTION BACCARA Band 0259

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0259 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Susan Mallery , Patricia Mclinn
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einzudringen, sich in ihr zu bewegen …
    Und dann?
    Nichts hätte sich geändert.
    Abrupt löste er sich von ihr. Es war nicht fair, die Situation auszunutzen. Rebecca, durch den ungewohnten Alkoholkonsum in gelöster Stimmung, war normalerweise ganz gewiss nicht der Typ für einen One-Night-Stand.
    Ohne ein weiteres Wort floh er förmlich aus ihrer Wohnung und zog entschlossen die Tür hinter sich zu. Das war ein weiterer wichtiger Grundsatz: Sentimentalität konnte man sich bei Frauen wie Rebecca nicht leisten. Man sagte nichts, was man später doch nur bereuen würde. Denn Frauen wie sie nahmen so etwas ernst.

    Rebecca wachte mit pochenden Kopfschmerzen auf und hoffte, dass sie einfach nur einen Kater hatte. Das wäre so viel einfacher, denn der war irgendwann vorbei. Aber sie hatte ja kaum etwas getrunken. Es war nicht der Alkohol, der ihr zusetzte, sondern Luke Chandler. Sie hatte sich vergessen, ihren guten Ruf, ihren Selbsterhaltungstrieb, und sich ihm an den Hals geworfen.
    Dass sie ihm in das Lokal gefolgt war, machte ihr weniger zu schaffen. Aber dass sie ihn dann aufgefordert hatte, mit ihr spazieren zu fahren, dass sie ihn geküsst hatte, aus eigenem Antrieb … Aber er war so sehr Teil dieser Nacht gewesen, dieser geschichtsträchtigen Umgebung, dass sie keinen klaren Gedanken mehr hatte fassen können. In diesem Augenblick hatte sie ihn ganz klar gesehen, hatte erkannt, dass seine Familie ihn offenbar tief enttäuscht hatte. Seine Weigerung, sich an Far Hills, an das Land und seine Menschen zu binden, musste irgendwie damit zu tun haben.
    Da hatte sie ihn geküsst. Und als ihre Lippen sich berührten, wollte sie mehr – viel mehr. Er hatte diesem unwürdigen Spiel ein Ende gesetzt, nicht sie.
    Und in ihrer Wohnung war alles nur noch schlimmer gekommen.
    Rebecca hatte sich stundenlang schlaflos im Bett hin und her gewälzt und jede kleinste Einzelheit noch einmal durchlebt. Sie schämte sich unendlich. Was mochte Luke jetzt von ihr halten?
    Was willst du dann, Luke?
    Wenn sie doch wenigstens die Erinnerung daran auslöschen könnte. Diese Frage hatte er doch nur auf eine Weise verstehen können – als Einladung.
    Wenn er sich nicht zurückgehalten hätte, wären sie zusammen im Bett gelandet. Daran zweifelte sie nicht eine Sekunde. So war es also, wenn man seine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle hatte.
    Rebeccas Blick wanderte zu dem im Lauf der Jahre vergilbten Bild ihrer Mutter. Nein, so würde sie nie werden.
    Und wenn das bedeutete, Luke zu meiden, dann würde sie das eben tun. Sie würde ihm einen kurzen Brief schreiben, in dem sie sich für seine Ritterlichkeit bedankte. Und von da an würde sie Luke Chandler aus dem Weg gehen.

7. KAPITEL
    Sie waren auf dem Weg zum Flughafen von Denver. Von dort wollte Marti nach Los Angeles und dann weiter nach China fliegen, um ihr Adoptivtöchterchen abzuholen. Luke saß am Steuer, auf dem Rücksitz hatte Emily sich an Marti gekuschelt, um noch ein paar Stunden mit ihrer Mom zu genießen.
    Rebecca saß neben Luke. Marti hatte darauf bestanden, sie mitzunehmen – angeblich, damit sie ihm auf der Rückfahrt mit Emily half und er Gesellschaft hatte. Er schnaubte verächtlich. In der vergangenen Woche hatte es nicht gerade danach ausgesehen, als suche Rebecca seine Gesellschaft! Im Gegenteil. Sie hatte alles getan, um ihm aus dem Weg zu gehen.
    Allerdings hatte sie ihm einen Brief geschickt.

    Luke,
    ich weiß, dass Sie Entschuldigungen nicht akzeptieren, auch wenn sie angebracht sind. Aber ich hoffe, Sie erlauben mir, Ihnen für Ihre Ritterlichkeit zu danken.
    Rebecca L. Dahlgren.
    Ritterlichkeit? Weil er sie nicht aufs Bett geworfen und ihre Stimmung ausgenutzt hatte? Dafür bedankte sie sich? In Wirklichkeit wollte sie ihn wahrscheinlich nur wissen lassen, dass sich eine solche Situation nicht wiederholen würde.
    Okay, das kam ihm nur entgegen. Er wollte mit ihren seltsamen Regeln ohnehin nichts tun haben. Natürlich wäre es ihm lieber, er wüsste nicht, wie sie sich anfühlte, wie sie schmeckte. Aber besser spät als nie.
    Allerdings hätte sie ein wenig sensibler vorgehen können. Nicht, dass er mehr erwartete als ein höfliches ‚Guten Tag‘ dann und wann. Aber musste sie immer gleich die Flucht ergreifen, wenn sie ihn irgendwo erspähte?
    Und jetzt sollte ausgerechnet sie ihm Gesellschaft auf der Rückfahrt von Denver nach Far Hills leisten!
    „Weiß Rebecca, dass ich dich fahre?“, hatte er misstrauisch nachgefragt.
    „Aber ja“, hatte Marti

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