COLLECTION BACCARA Band 0259
hierherkamst. Jetzt wirst du hoffentlich erkennen, dass ich recht hatte. Dieser Mann ist genau wie dein Vater, am Ende wollen sie alle doch nur Geld.“
„Willst du damit behaupten, dass du Luke dafür bezahlt hast wegzugehen?“
„Ich habe mich der Sache angenommen.“
„Nein“, erwiderte Rebecca ruhig. „Nein, Luke lässt sich nicht kaufen, das weiß ich.“ Sie schüttelte energisch den Kopf. „Wie oft habe ich gesagt, dass ich niemanden außer dir habe. Und das war auch richtig, denn ich hatte nicht einmal mich. Das war der Preis, den ich zahlen musste. Aber inzwischen habe ich dazugelernt, und der Preis ist mir zu hoch.“
„Rebecca …“
„Es gibt vieles, wofür ich dir dankbar bin – eines Tages vielleicht. Aber jetzt bitte ich dich abzureisen.“
Damit ließ sie Antonia Dahlgren stehen und ging in die Küche. „Fran? Würden Sie bitte so nett sein, meine Großmutter in die Stadt zurückzufahren?“
„Du machst einen sehr großen Fehler, Rebecca“, erklang Antonias Stimme anklagend hinter ihr.
Rebecca fuhr herum. „Aber es ist mein Fehler. Damit muss ich leben, nicht du. Und jetzt geh bitte. Wir wollen doch keine Szene machen.“
Die bittere Ironie, die hinter ihrer letzten Bemerkung steckte, war an Antonia Dahlgren verloren. Erhobenen Hauptes verließ sie mit versteinerter Miene das Haus. Fran drückte anerkennend Rebeccas Schulter und folgte ihr.
Jetzt zögerte Rebecca keine Sekunde länger und trat auf Luke zu. Ihre Blicke trafen sich.
„Folge ihr, Rebecca“, sagte er rau. „Wenn ich nicht mehr hier bin, wird sie sich daran gewöhnen, dass du einen Anteil an der Ranch besitzt. Tu jetzt nichts, was du später bereuen könntest.“
„Im Gegenteil, ich tue jetzt etwas, was ich ganz sicher nicht bereuen werde.“ Ihre Augen blitzten.
„Du weißt nicht, was du dir da auflädst, Rebecca“, gab er ernst zu bedenken. „Du bist daran gewöhnt, dass der Name Dahlgren dich schützt, und Geld war für dich nie ein Problem. Du weißt nicht, wie schwer das Leben ohne solche Vergünstigungen sein kann.“
„Dann wird es höchste Zeit, dass ich es lerne.“
„Rebecca!“ Luke klang beinahe verzweifelt, was sie als gutes Zeichen wertete. „Überleg dir gut, was du alles aufgibst. Das Haus und die Autos und die Kleider, den ganzen Luxus. Das hättest du in Zukunft nicht mehr.“
Tränen traten ihr in die Augen. „Nur ein Mann, der eine Frau liebt, kann so reden, Luke.“
„Hm“, meinte Robert. „Höchste Zeit, dass wir die beiden allein lassen.“
Wortlos zogen die anderen sich zurück.
„Du streitest es also nicht ab“, stellte Rebecca fest und blickte Luke forschend in die Augen. Sie setzte jetzt alles auf eine Karte.
„Das ist nicht der springende Punkt.“
„Du streitest also nicht ab, dass du mich liebst“, wiederholte sie.
„Deine Großmutter könnte dir alles geben …“
„Nein, Luke. Meine Großmutter gibt nie etwas ohne Gegenleistung. Früher war mir das gar nicht bewusst. Erst hier in Far Hills habe ich gelernt, dass Liebe kein Geschäft ist, nichts, was man sich durch Wohlverhalten verdienen muss.“
„Ich kann dir nicht bieten, woran du gewöhnt bist.“
„Das will ich auch nicht mehr haben. Ich will etwas Besseres. Dich.“
„Du weißt, ich mache mir nichts aus der Meinung anderer Leute, aber man wird sagen, dass du dumm bist, dass ich nur hinter deinem Namen und deinem Geld her bin.“
„Luke, mir ist klar, worauf ich mich einlasse. Ich habe viel von dir gelernt, vor allem über mich selbst. Du hast mir beigebracht, für meine Überzeugungen einzustehen, ganz gleich, was andere darüber denken. Es gibt nichts und niemanden, der mir wichtiger ist als du.“ Tränen liefen ihr über die Wange. „Mein Leben lang hatte ich Angst, mich so zu entwickeln wie meine Mutter, denselben Fehler zu machen wie sie. Ich dachte immer, dieser Fehler wäre gewesen, sich in den falschen Mann zu verlieben. Aber ich habe mich geirrt. Ihr Fehler war, nicht bei dem Mann zu bleiben, den sie liebte. Und diesen Fehler werde ich ganz sicher nicht begehen.“
Rebecca merkte, wie der Ausdruck in Lukes Augen sich veränderte, bevor er sie heftig an sich zog. Sie wusste, sie hatte die Schlacht gewonnen.
„Ich fürchte, du lässt dich da auf einen ziemlich lausigen Tausch ein. Aber jetzt ist es zu spät für einen Rückzieher.“
Glücklich aufseufzend schmiegte sie sich an ihn, und er drückte den Mund auf ihre sehnsüchtig geöffneten Lippen.
„Weißt du, was ich mir
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