Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
COLLECTION BACCARA Band 0259

COLLECTION BACCARA Band 0259

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0259 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Susan Mallery , Patricia Mclinn
Vom Netzwerk:
kraftvolle Ausstrahlung des Kriegers. Plötzlich bekam sie Lust, selbst wieder mit Ton zu arbeiten. Sie wollte etwas so Schönes wie diese Statue gestalten.
    „So viel Talent müsste man haben“, seufzte sie leise. Doch auch ohne diese ausgeprägte Begabung machte ihr die Arbeit Spaß. Und hier im Palast blieb ihr mehr als genug Zeit für ihr Hobby.
    Daphne setzte sich auf eine Bank und hielt das Gesicht in die Sonne. Jetzt, da sie allein war, konnte sie sich die Wahrheit eingestehen. Sie vermisste Murat.
    Trotz seiner manchmal arroganten gebieterischen Art sehnte sie sich nach ihm. Sie wollte seine Stimme und sein Lachen hören. Sie wollte ihm bei der Arbeit zusehen in dem Bewusstsein, dass er diese Energie an ihre gemeinsamen Kinder weitergeben würde. Sie wollte seine Hände auf ihrem Körper spüren und seine Muskeln unter ihren Händen.
    Wie sollte es nun weitergehen? Sollte sie sich mit den Gegebenheiten arrangieren und nach vorn schauen?
    Ihr Herz sagte Nein. Wenn sie jetzt nachgab, würde sie ihr Leben lang unter dem Trauma leiden, dass sie für Murat nur ein Objekt war. Sie sehnte sich nach Fürsorge, Interesse. Danach, dass er sie umwarb und sie liebte.
    Aber wie sollte sie einen Mann, der sich für unbesiegbar hielt, davon überzeugen, dass es in Ordnung war, sich auch mal verletzlich zu zeigen? Wie sollte sie ihn dazu bringen, sich ihr anzuvertrauen? Mehr noch, ihr sein Herz zu schenken?
    Sie legte die Hände auf ihren Bauch. Falls sie schwanger war, hatte sie den Rest ihres Lebens Muße, sich diese Fragen zu beantworten. Aber falls nicht, dann blieb ihr nur wenig Zeit.

    Murat hatte den ganzen Tag darauf gewartet, dass Daphne es sich anders überlegte und zurückkehrte. Während er mit seinen Leuten tiefer in die Wüste gezogen war, hatte er den Himmel immer wieder nach dem Hubschrauber abgesucht, vergeblich.
    Er wusste, er hatte einen Fehler gemacht. Es wäre klüger gewesen, ihren Wutausbruch zu ignorieren, dann wäre sie jetzt immer noch bei ihm.
    Einige Männer des Ältestenrates näherten sich seinem Lagerfeuer. Sie verbeugten sich, bevor sie sich zu ihm setzten.
    „Werdet Ihr morgen zum Kamelrennen kommen, Eure Hoheit?“, fragte einer der Männer.
    Murat zuckte die Achseln. Wie sehr hatte er sich gewünscht, Daphne dieses Spektakel zu präsentieren. „Vielleicht nach der Vormittagssitzung.“
    „Die heutige Sitzung ist gut verlaufen“, meldete sich ein anderer zu Wort. „Eure Gerechtigkeit ist ein sicherer Hafen für Euer Volk.“
    Die Komplimente waren nur die Einleitung zu einem anderen Thema, das den Männern am Herzen lag und der eigentliche Grund für ihr Kommen war. Murat musste daran denken, wie aufmerksam Daphne ihnen zuhören und sie ermutigen würde, ihre Argumente vorzutragen.
    Sie kannte die Spielregeln der Diplomatie. Sie begriff die Bedeutung von Ritualen und Traditionen, auch wenn sie diesen nicht immer zustimmte. Und sie besaß genug Umsicht und Geduld, an Gerichtsverhandlungen und anderen diplomatischen Sitzungen teilzunehmen.
    „Ihr habt für Aisha eine interessante Entscheidung getroffen“, sagte der Mann, der als Erster das Gespräch eröffnet hatte.
    Murat beschloss, den Männern das passende Stichwort für ihr eigentliches Anliegen zu liefern. „Die Entscheidung war ein Geschenk für meine Frau. Es war ihr Wunsch, den beiden jungen Leuten ein gemeinsames Leben zu ermöglichen.“
    „Ah.“ Die Männer nickten einander zu.
    „Eine Frau sieht die Dinge mit ihrem Herzen“, sagte einer.
    Ein anderer räusperte sich. „Es ist uns nicht entgangen, dass die Prinzessin uns verlassen hat. Sie ist doch hoffentlich nicht krank.“
    „Nein. Sie erfreut sich bester Gesundheit.“
    „Gut. Das ist gut.“
    Die alten Männer blickten ins Feuer und schwiegen eine Weile. Murat wünschte, sie kämen endlich zur Sache.
    „Sie ist Amerikanerin.“
    „Das habe ich bemerkt“, erwiderte Murat mit leisem Spott.
    „Natürlich, Eure Hoheit. Aber Amerikanerinnen können eigenwillig und stur sein. Sie verstehen nicht immer unsere Art.“ Der Mann hob beide Hände. „Prinzessin Daphne ist ein Engel unter den Frauen.“
    „Ein Engel“, wiederholten die anderen im Chor.
    „Diese Bezeichnung hätte ich nicht gewählt“, bemerkte Murat. Eigentlich war sie eher ein Teufelchen. Und wenn er nicht aufpasste, würde sie ihm bald auf der Nase herumtanzen.
    „Habt Ihr es mal mit ein paar sanften Klapsen versucht?“, schlug einer der Männer vor.
    Murat schoss ihm einen zornigen Blick

Weitere Kostenlose Bücher