Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
COLLECTION BACCARA Band 0269

COLLECTION BACCARA Band 0269

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0269 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
Vom Netzwerk:
gerade?“
    „London.“
    „Waren Sie länger da?“ Seinem Akzent nach musste er Australier sein.
    „Sechs Jahre.“
    „Sechs Jahre in London? Ohne Unterbrechung? Kein Wunder, dass Sie müde aussehen.“
    „Vielleicht nehme ich doch eine Zeitung.“ Ihre Blicke begegneten sich im Rückspiegel.
    „Heißt das, Sie wollen nicht reden?“
    „Stimmt.“
    Sie gab ihm den Sydney Morning Herald. Vielleicht war er irgendein Profisportler, ein Fußballspieler oder so, der nach dem letzten verpatzten Spiel seiner Mannschaft in Europa nach Hause zurückkam. Möglicherweise hatte er einen Elfmeter verschossen und war verzweifelt. Ja, das könnte es sein. „Sind Sie Fußballspieler?“
    „Nein.“
    „Dichter?“ Immerhin hätte er Byron noch das eine oder andere darüber beibringen können, wie man sich sexy, unnahbar und anlehnungsbedürftig zugleich gab.
    „Nein.“ Er schlug die Zeitung auf und raschelte laut mit den Seiten.
    Na gut. Sie sollte ihren launischen Fahrgast vergessen und sich aufs Fahren konzentrieren. Kein Problem.
    Fünf Minuten später hielt sie vor dem Café Siciliano, ließ das Rückfenster herunter, und eine kurvenreiche junge Kellnerin reichte dem Mann einen Espresso in einem Kunststoffbecher sowie zwei Zuckerpäckchen. „Der Zucker ist schon drin“, sagte die Kellnerin. „Der hier ist extra, für den Fall, dass Sie noch mehr möchten.“
    „Sie sind ein Engel“, entgegnet er in dieser sanften, tiefen Stimme, und die junge Frau lächelte und wurde rot.
    Prima! Erin drückte einen der Knöpfe am Armaturenbrett und beobachtete, wie die getönte Seitenscheibe hinauffuhr. Sie hatte er keinen „Engel“ genannt, und dabei verdankte er den Kaffee eigentlich ihr. Undankbarer Schuft! Wieder begegneten sich ihre Blicke im Rückspiegel, und sie wollte schwören, dass er amüsiert aussah.
    „Elfen können keine Engel sein“, erklärte er. „Das sind zwei verschiedene Fantasiewelten.“
    „Hmm“, machte sie. „Schön, dass wir das nun geklärt hätten.“
    Er hatte so fantastische Augen, und bei seinem Gesicht stockte einem der Atem. Sie bog etwas abrupter als sonst auf die Straße ein. Schluss mit dem freundlichen Getue. Es war Zeit, dass sie ihren Fahrgast an seinem Ziel ablieferte.
    Und dann stotterte der Motor. Das hörte sich gar nicht gut an. Er stotterte noch ein bisschen mehr, als sie um die nächste Ecke und in eine Seitenstraße fuhr. Da gab der neueste Luxus-Mercedes dann endgültig seinen Geist auf.
    „Wir scheinen anzuhalten“, sagte er.
    Ach, jetzt wollte er auf einmal reden! „Trinken Sie Ihren Kaffee“, sagte sie und versuchte, den Motor zu zünden, der japste und keuchte.
    „Könnte was mit der Benzinzufuhr sein“, mutmaßte er.
    „Könnte alles Mögliche sein.“ Erin trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad und überlegte. Eines nach dem anderen. „Ich rufe Ihnen einen anderen Wagen.“
    „Nein, tun Sie nicht“, erwiderte er. „Machen Sie die Kühlerhaube auf, und wir sehen nach.“
    „Sind Sie Kfz-Mechaniker?“
    „Nein, aber ich kenne mich mit Autos aus.“
    „Schön für Sie.“ Erin mochte Autos. Sie fuhr sie gern. Aber sie hatte keine Ahnung, was man mit ihnen anstellte, wenn sie nicht mehr fuhren. Dennoch öffnete sie die Motorhaube und stieg aus. Beide starrten auf den makellos sauberen Motor.
    „Und was wollen Sie ohne Werkzeug anfangen?“
    „Die Leitungen und Drähte überprüfen“, antwortete er und machte sich mit einem Selbstbewusstsein ans Werk, das irgendwie beruhigend war. Er hatte schöne Hände, die aussahen, als könnten sie stark und sanft sein. Unwillkürlich suchte sie nach einem Ring oder einer Armbanduhr, aber er trug weder noch. Manche Dinge brauchten eben keinen Schmuck mehr.
    „Und ich dachte, Ritterlichkeit gäbe es nicht mehr.“ Da sie nichts tun konnte, lehnte sie sich an den Kühlergrill und wartete. „Retten Sie oft Leute? Sind Sie vielleicht bei der Feuerwehr oder so ähnlich?“
    „Beurteilen Sie Männer immer nach ihrem Beruf?“, fragte er abwesend, während er ganz mit dem Motor befasst schien.
    „Nicht immer. Manchmal beurteile ich sie auch danach, wie sie aussehen oder wie sie reden, aber das sind oft ziemlich unzuverlässige Anhaltspunkte.“
    „Kann ich mir vorstellen.“
    „Und dann gibt es ja auch noch die Sternzeichen“, sagte sie nachdenklich.
    „Sie machen sich tatsächlich ein Bild von jemandem, das Sie nur an dessen Geburtstag festmachen?“ Wenigstens beachtete er jetzt sie und nicht den Motor.
    „Na,

Weitere Kostenlose Bücher