COLLECTION BACCARA Band 0269
irgendwie muss man ja anfangen, so schwer, wie Männer einzuschätzen sind.“
„Schon, aber muss das bei der Astrologie sein?“
„Ich glaube, Sie sind Skorpion. Launisch, tiefgründig …“ Unglaublich gut im Bett. Allein der Gedanke machte sie nervös. „Aber ich kann mich irren.“
„Sie irren sich wahrscheinlich oft.“
Immerhin hatte er nicht direkt gesagt, dass sie bei ihm falschlag. „Dann sind Sie Skorpion? Wusste ich’s doch!“
Er sah sie an. „Das heißt gar nichts.“
„Es heißt, ich kann mir ein grobes Bild machen, solange ich keine weiteren Informationen bekomme – zumindest in der Theorie.“ Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: „Wir passen übrigens ziemlich gut zusammen.“
„Schwer vorstellbar“, murmelte er.
Erin unterdrückte ein Kichern. „Tja, jedenfalls ist es ein Segen, dass Sie nur gut aussehen und nicht auch noch charmant sind, sonst würde ich womöglich dahinschmelzen.“
Plötzlich lächelte er, und ihr wurde beinahe schwindlig. „Meinen Charme spare ich mir auf.“
„Wofür?“
„Für später.“
Wow! „Schon verstanden“, sagte sie atemlos. Der Mann sollte ein Schild tragen. „Achtung! Benutzung auf eigene Gefahr!“ oder so etwas müsste draufstehen, damit Frauen gewarnt waren. Denn wenn er sich einmal vornehmen sollte, eine von ihnen für sich zu gewinnen, hatte die Ärmste nicht mal den Hauch einer Chance.
Erin spürte, wie ihre Wangen Feuer fingen, obwohl er noch nicht einmal versucht hatte, sie zu beeindrucken. Nicht wirklich jedenfalls.
„Die Sicherung der Benzinpumpe ist durchgebrannt.“
„Ach ja?“
„Aber zum Glück haben Sie hier die Ersatzsicherungen.“
„Ja.“
Er beugte sich über den Motor, während Erin sich bemühte, ihre Atmung wieder in den Griff zu bekommen.
„Versuchen Sie jetzt noch einmal, den Motor zu starten.“
„Oh, ja, klar“, stammelte sie und eilte zur Fahrertür. Sie setzte sich hinein, startete den Motor, und er schnurrte prompt los. „Es funktioniert!“
„Sie dürfen gern etwas weniger erstaunt sein.“ Er schloss die Kühlerhaube.
„Ich bin nicht erstaunt, sondern dankbar. Ehrlich.“ Sie überlegte. „Kann das noch mal passieren?“
„Schwer zu sagen“, antwortete er und stieg wieder hinten ein.
Der Mann schien ein Problem damit zu haben, klare Antworten zu geben. Nun, beim nächsten Mal würde sie den Wagen in die Werkstatt bringen. Bis dahin sollte sie ihren geheimnisvollen Fahrgast hoffentlich in Double Bay abgesetzt haben, dachte sie und fädelte sich wieder in den morgendlichen Berufsverkehr von Sydney ein.
Die Elfen-Chauffeurin hatte recht, dachte Tristan Bennett, während er den Rest seines lauwarmen Kaffees trank. Sechs Jahre fort von zu Hause waren eine lange Zeit. Er hatte sich in London problemlos eingelebt. Er hatte seine Arbeit gehabt, seine Wohnung, und auch seine Schwester lebte mittlerweile dort.
Und dennoch war es nie ein zweites Zuhause geworden. Wegen seiner Arbeit war er nach London gegangen und weiter durch ganz Europa gereist. Aber seine jugendliche Begeisterung schwand mit der Zeit und wich einem Gefühl von Leere.
Das anfängliche Feuer war erloschen, und dann kam diese letzte Ermittlung, die ihn bis an seine Grenzen gebracht hatte. Er wusste nicht, ob er so etwas noch einmal durchstehen wollte und konnte.
Seine Schwester Hallie hatte ihm vorgeschlagen, seinen längst überfälligen Urlaub zu nehmen und für eine Weile nach Australien zurückzukehren. Er solle ins Landesinnere reisen, meinte sie. Das wäre der ideale Ort, um gegen die eigenen Dämonen zu kämpfen und Frieden zu finden.
Nun war er also hier, verfolgt von Albträumen, die er nicht abschütteln konnte. Und er verlangte sicher zu viel von dem alten Haus, in dem ihn jede Menge Erinnerungen erwarteten – angenehme wie schmerzliche.
„Das da rechts ist es“, sagte er, als sie in die Straße einbogen, und zeigte auf ein altes, zweigeschossiges Holzhaus mit umlaufender Veranda im Erdgeschoss. Die Elfe nickte und bog in die Einfahrt. Dann stellte sie den Motor ab.
„Werden Sie von jemandem erwartet?“, fragte sie stirnrunzelnd.
„Nein.“ Sein Vater verbrachte gerade ein Jahr in Griechenland, und seine Geschwister waren über den ganzen Globus verstreut. Aber das machte nichts. Sie mussten nicht hier sein, damit er ihre Nähe spürte. Er war zu Hause.
„Ich kenne eine gute Reinigungsfirma, falls Sie eine brauchen“, sagte sie.
Zugegeben, das Haus war ein bisschen heruntergekommen und der
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