COLLECTION BACCARA Band 0269
Gesicht strich. „Du willst also, dass wir das, was zwischen uns passiert, weiter verborgen halten?“
Fiona lächelte. „Du musst doch zugeben, dass das in gewisser Hinsicht Spaß macht.“
„Ja …“, sagte er gedehnt. „Aber andererseits wollen wir doch nicht jemanden, an dem uns beiden viel liegt, mehr verletzen als unbedingt notwendig.“
„Nein“, musste sie einräumen.
„Und trotzdem willst du noch warten?“
„Ja.“
„Warum?“
Sie hätte wissen müssen, dass er fragen würde. Es gab noch so vieles, was sie nicht über Shane wusste und gerne über ihn erfahren wollte. Doch es gab auch vieles, was sie sehr wohl wusste. Zum Beispiel, dass er ihren Bruder nicht nur mochte, sondern auch respektierte.
Fiona versuchte, das Thema mit einem leicht hingesagten „Ich glaube einfach, dass es noch zu früh ist“, zu beenden.
Während sie ein Stoßgebet zum Himmel schickte, er möge es dabei belassen – ein eher unwahrscheinliches Wunder – betrachtete er weiter aufmerksam ihr Gesicht.
Dabei wand sie sich innerlich. Der Umstand, dass sie halb nackt auf der Treppe lag, während er mehr oder weniger angezogen über ihr thronte, verbesserte ihr Befinden auch nicht gerade.
Als hätte Shane ihre Gedanken in ihren Augen gelesen, sah er enttäuscht nach unten und begann, sie wieder anzuziehen. „Du hast es immer noch nicht kapiert, oder?“, fragte er leise.
Sie schwieg betreten.
„Das dachte ich mir“, sagte er bitter. Er zog ihre Bluse zu und ging alleine die Treppe hinauf.
Fiona war fassungslos. Einige Augenblicke lang verharrte sie unbeweglich auf der Stelle. Sie hatte keine Ahnung, was gerade passiert war. Gerade hatten sie sich noch auf eine gemeinsame Nacht voller Lust gefreut, da ließ er sie plötzlich auf der Treppe sitzen wie bestellt und nicht abgeholt.
Was hatte er mit „Du hast es immer noch nicht kapiert“ gemeint?
Entschlossen sprang sie auf und lief ihm nach. In der offenen Tür seines Schlafzimmers stehend fragte sie: „Was hast du damit gemeint?“ Mit zitternden Fingern knöpfte sie währenddessen ihre Bluse zu.
Shane zuckte gleichgültig mit den Achseln. „Du verstehst es einfach nicht.“
„Ich habe nur gesagt, dass es meiner Ansicht nach zu früh ist, Eddie von uns zu erzählen. Und das ist es auch.“
„Mag sein, aber das hast du nicht gemeint.“
Fionas Frustration wuchs mit jeder Minute. „Ich habe keine Ahnung, worauf du hinauswillst. Aber wie sollte ich auch, wenn du mir nicht sagst, was du denkst?“
„Na gut, dann sage ich dir eben, was ich denke, wenn du es unbedingt hören willst.“ Seine Augen funkelten gefährlich, als er sich vor sie stellte und sie erbarmungslos fixierte: „Dass du Eddie nichts sagen willst, hat weder damit zu tun, dass die Geheimnistuerei Spaß macht, noch damit, dass es zu früh ist. Du willst nicht, dass er davon erfährt, weil du die Kontrolle über die Dauer unserer Beziehung nicht aus der Hand geben willst. Du willst sie beenden können, wann immer du dazu Lust hast.“
Angesichts seiner Intuition blieb Fiona der Mund offen stehen.
Er lachte schroff. „Dachte ich mir doch, dass ich damit recht habe. Ich weiß nur nicht, wie lange du mir diese lahme Ich-gehe-nicht-mit-Feuerwehrmännern-aus-Ausrede noch auftischen wolltest.“
„Lahme Ausrede?“ Fiona fand ihre Stimme wieder, und mit ihr kam der Ärger. „Du hältst das für eine Ausrede?“
Er legte den Kopf schief und hob herausfordernd eine Augenbraue.
„Schön.“ Sie drehte sich auf dem Absatz um, um schäumend vor Wut so schnell sie konnte dieses Zimmer, dieses Haus und vor allem diesen Mann zu verlassen.
Doch seine Worte hielten sie auf. „Und wenn ich mit dir darüber reden will, kneifst du.“
„Großartig, jetzt willst du plötzlich reden! Dass ich nicht lache! Seit wann redest du denn mit mir?“
„Ich habe die ganze Nacht lang mit dir geredet!“, rief er wütend. „Aber wenn du das schon wieder vergessen hast, hast du mir wohl nicht besonders gut zugehört.“
Und wie sie zugehört hatte! Jedes seiner Worte hatte sie aufgesogen, jeden Blick beobachtet, jede Berührung gespeichert. Als würde sie in ihrem Kopf ein Album von Erinnerungen zusammentragen, auf das sie zurückgreifen konnte, wenn alles vorbei war. Was war ihr dabei nur entgangen?
Und wieso war Shane so aufgebracht und verletzt darüber?
„Wenn du glaubst, ich habe etwas Wichtiges verpasst, warum sagst du es mir dann nicht noch einmal?“
Er schüttelte entschieden den Kopf. „Du
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