COLLECTION BACCARA Band 0269
Abgesehen von der körperlichen Harmonie zwischen ihnen hatten sie einen ähnlichen Sinn für Humor, konnten miteinander Zeit verbringen, ohne Small Talk machen zu müssen, und interessierten sich für dieselben Bücher und Filme.
Und durch ihre unterschiedlichen Charaktere ergänzten sie sich optimal.
Einzig die Fähigkeit, ehrlich und aufrichtig miteinander zu kommunizieren, schien ihnen völlig zu fehlen.
Shane hatte keine Ahnung, wie dieses Problem zu lösen war. Mit dem verbalen Austausch von Gefühlen hatte er nämlich nicht besonders viel Erfahrung.
Als Fiona einige Stunden später die Augen aufschlug, beobachtete er sie noch immer lächelnd. Sie stöhnte und schloss schnell wieder die Augen. „Bitte sag mir, dass ich nicht im Schlaf gesabbert habe.“
„Und wenn schon …“, antwortete er lachend, „… dann würde ich es als Kompliment nehmen.“
Fiona lachte glucksend ins Kissen. Heute war schon das dritte Mal, dass sie aufwachte und ihn dabei ertappte, wie er sie beobachtete. Jedes Mal hatte sie darüber gewitzelt, was sie hoffentlich nicht getan hatte, während er sie betrachtete.
Während sie miteinander lachten, dachte sie wenigstens nicht darüber nach, wie es war, jeden Morgen neben ihm aufzuwachen.
Denn an jedem Morgen schmerzte es sie ein wenig mehr. Jeden Tag fiel es ihr schwerer, sich einzureden, dass die Art, wie er sie ansah, nichts zu bedeuten hatte. Er war einfach nur ein netter Kerl. Das hatte sie ja schon vorher gewusst.
Den Kopf noch immer tief ins Kissen vergraben, fragte sie mit entsprechend gedämpfter Stimme: „Wie lange bist du schon wach?“
„Noch nicht lange“, log er lächelnd.
Langsam tauchte ihr Gesicht aus dem Polster auf. „Wann fängt deine Schicht heute an?“
„Um eins. Du fängst heute auch erst spät an, oder?“
Fiona nickte. „Ja, kurz vor Mittag.“
Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie sanft. Zärtlich knabberte er an ihrer Unterlippe, bevor er den Kopf wieder hob und vorschlug: „Ich hole uns jetzt Frühstück ans Bett, und bevor du gehst, können wir noch gemeinsam duschen. Was hältst du davon?“
Die Aussicht darauf weckte sie endgültig. Ob sie jemals genug davon bekommen würde, mit ihm zu schlafen? Diese Frage quälte sie in letzter Zeit immer häufiger. Hätte die Faszination, die Shane auf sie ausübte, nicht langsam nachlassen müssen?
„Heute bin ich dran mit Frühstückmachen“, verkündete sie.
„Wenn du dich freiwillig meldest, werde ich dir sicher nicht im Weg stehen“, erklärte er.
Grinsend holte sie sich noch einen schnellen Kuss, bevor sie sich aus dem Bett schwang, rasch eines von Shanes T-Shirts überzog und barfuß das Zimmer verließ.
Noch immer lächelnd schloss sie die Tür hinter sich und drehte sich um.
Nur um direkt in das fassungslose Gesicht ihres Bruders zu sehen.
Sie wurde blass. „Eddie …“
Er starrte sie schweigend an. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Dann zeigte er ziellos den Korridor hinunter. „Ich wollte noch einige von meinen Sachen abholen. Ich dachte, ihr schlaft bestimmt noch.“ Seine Stimme wurde immer leiser.
„Eddie …“
Er schüttelte unwillig den Kopf und hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. „Lass es, Fiona, ich will es nicht hören.“
„Eddie, warte!“, rief sie ihm leise nach, als er sich umdrehte und im Laufschritt auf die Treppe zusteuerte.
Sie lief ihm nach. Je weiter sie sich vor der Konfrontation mit ihrem Bruder von Shanes Zimmertür entfernte, desto besser für alle Beteiligten.
Als Eddie die Treppe hinter sich gebracht hatte und im Begriff war, die Haustür zu öffnen, überlegte er es sich anders. Er marschierte geradewegs weiter ins Wohnzimmer, wo er auf Fiona wartete.
Sie folgte ihm, blieb jedoch hinter dem Sofa als Sicherheitspuffer zwischen ihnen stehen. „Ich wollte nicht, dass du es so herausfindest.“
„Was herausfindest?“ Er verschränkte die Arme über der Brust und starrte sie durchdringend an. „Ach, vergiss es. Ich habe schon verstanden.“
Fiona wusste nicht, was sie sagen sollte.
Eddie wurde laut: „Bist du eigentlich verrückt geworden, verdammt noch mal?“
Das war sicher eine berechtigte Frage. „Eddie …“
„Wie dämlich bist du eigentlich? Du kennst doch Shane. Du weißt, wie er mit Frauen umgeht, und du weißt, dass er bei der Feuerwehr ist. Du hast gesagt, du würdest dich nie mit einem Feuerwehrmann einlassen, und ich habe gesagt, dass ich darüber sehr froh bin, denn das würde ich niemals
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