COLLECTION BACCARA Band 0273
beschweren. Roger war klug genug, zu gehen, bevor du ihn rausgeschmissen hast. Und kurze Zeit später ist dieser göttliche Mann in dein Leben getreten, der nur noch Augen für dich hat. Wenn du nur ein bisschen Verstand hättest, dann würdest du Nick Porter nach Hause schleifen und dich mit ihm für die nächsten Wochen im Schlafzimmer einsperren. Ich könnte darauf wetten, dass ihr danach unzertrennlich seid.“
„Das kann ich mir aber nicht vorstellen“, sagte Emily.
„Warum wolltest du dann Roger heiraten?“
Emily dachte einen Moment lang darüber nach und hob dann die Hände. „Das muss mir wohl irgendwie entfallen sein.“
„Mir ist es aber nicht entfallen.“ Melinda nahm dem Kellner den Martini aus der Hand und genehmigte sich, anstatt ihm wieder einen zweideutigen Blick zuzuwerfen, gleich einen großen Schluck davon. „Du möchtest nicht allein sein, aber du willst auch nicht deine Gefühle dafür aufs Spiel setzen. Du hast Roger nicht geliebt, daher war er keine Bedrohung für dich. Wenn du eines Tages nach Hause gekommen wärest und er wäre nicht mehr da gewesen, dann hätte es dir nichts ausgemacht.“
„Es hätte mir wohl etwas ausgemacht, wenn er meine Möbel mitgenommen hätte.“
„Und stimmt es dich nicht nachdenklich, wenn dir deine Möbel wichtiger sind als dein Verlobter?“
„Es sind aber wirklich schöne Möbel.“
„Nenne mir nur einen guten Grund dafür, warum du nicht mit Nick zusammen sein kannst.“
Emily nahm ihren Drink in die Hand. Alles, was ihr in den Sinn kam, war entweder lächerlich, oder sie konnte es nicht aussprechen. Es gab nichts an Nick auszusetzen, außer vielleicht, dass es ihm an Ehrgeiz mangelte.
„Du kannst so lange darüber nachdenken, wie du willst“, sagte Melinda. „Aber ich wette, dass dir nichts einfällt.“
„Roger ist weg, und Nick wird seinen Platz nicht einnehmen.“
„Das hört sich wirklich sehr überzeugend an, aber was wirst du nun tun?“
Emily zuckte mit den Achseln. „Ich komme schon zurecht.“
„Zuerst hast du dich dafür entschieden, Roger, aus welchen Gründen auch immer, zu heiraten. Und nun drehst du einem tollen Mann wie Nick den Rücken zu. Für mich hört sich das eher an, als ob du den Kopf in den Sand steckst.“
„Du hast mich nach einem Grund gefragt, wieso ich nicht mit Nick zusammen kommen sollte: Weil er ein Mistkerl ist.“
„Nein, das ist er nicht. Das sagst du nur, weil …“
„Da, schau. Er steht dort drüben mit einer Rothaarigen“, sagte Emily empört. „Ich habe dir doch gesagt, dass er nicht mehr an mir interessiert ist.“
Melinda drehte sich um. Es war tatsächlich Nick, der da am Eingang des Restaurants stand und sich mit einer wunderschönen kurvenreichen Rothaarigen angeregt unterhielt.
„Verflucht“, sagte Melinda. „Für ihre Oberweite bräuchte man drei von meinen BHs.“
Emily interessierte sich nicht so sehr für Nicks Begleiterin. „Für mich ist die Sache klar.“
„Ich weiß nicht recht, Emmy. Ich glaube, er unterhält sich nur nett mit ihr.“
„Ja, er ist eben ein netter Kerl“, murmelte Emily vor sich hin. „Allzu wählerisch scheint er aber nicht zu sein. Na ja, niemand ist perfekt.“
„Sieht ganz so aus, als würdest du immer noch einen Makel an ihm finden wollen.“
Emily presste die Lippen zusammen und wandte den Blick von ihm ab.
„Er kommt übrigens gerade auf uns zu. Allein.“
Emily sah, wie Nick auf ihren Tisch zuging. Ihr wurde plötzlich ganz heiß. Sie trank noch einen Schluck von ihrem Drink, um sich abzukühlen und etwas Mut zu fassen.
Was zum Teufel hatte er überhaupt hier verloren?
„Ich konnte gar nicht anders, als mitzubekommen, wo Sie heute zu Abend essen.“
„Das passiert, wenn jemand in meinem Terminkalender herumschnüffelt“, antwortete Emily. „Wahrscheinlich steckt Stella dahinter“, erklärte sie Melinda.
„Industriespionage also?“, fragte Melinda.
„Reines Interesse“, antwortete Nick.
„Sie haben uns immer noch nicht erzählt, warum Sie hier sind“, sagte Emily zu Nick.
„Die Frage ist, warum ich überhaupt noch hier bin?“ Melinda war aufgestanden, bevor Emily sie darauf hinweisen konnte, dass sie doch gerade ihr Essen bestellt hatte. „Ich wollte sowieso nichts essen. Aber es wird Nick vorzüglich schmecken – was auch immer es ist.“ Und dann machte sie sich auch schon auf den Weg.
Emily beobachtete, wie ihre Freundin noch einmal beim Hinausgehen die Blicke der Männer um sie herum genoss, und
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