COLLECTION BACCARA Band 0273
kochte vor Wut. „Ich werde herausfinden, wer das war, und ihn feuern.“
„Was bringt das denn?“ Emily lächelte verzweifelt. „Die Leute würden mich dann nur noch mehr hassen.“
„Ich möchte es aber irgendwie wiedergutmachen.“ Nick kam um den Schreibtisch herum und wollte ihr helfen, sie von dem Glitter zu befreien. Er war unschlüssig. Wenn er sie berührte, dann würde er wohl nicht mehr von ihr lassen können.
Nick hatte sich noch nie wirklich mit seinen Gefühlen auseinandergesetzt, geschweige denn, sie jemandem mitgeteilt. Aber aus irgendeinem Grund hätte er gern mit Emily über alles gesprochen.
Emily gefiel es nicht, wie Nick sie ansah. Sie strich sich das Haar zurück. „Ich muss mir das Gesicht waschen, bevor das Zeug in meine Augen kommt“, sagte sie und eilte in das büroeigene Bad.
„Für mich sind Sie wunderschön“, sagte Nick und folgte ihr. „Glänzend schön.“
Emily schaute in den Spiegel und verzog das Gesicht. Sie hätte nur noch etwas Schminke, Riesenschuhe und eine aufsteckbare rote Nase gebraucht – schon wäre sie reif für den Zirkus gewesen. Sie war sich sicher, dass sie all diese Dinge im Lager von Porter and Son finden konnte. Danach konnte sie ja Nick gleich fragen, der direkt hinter ihr stand und sie im Spiegel weiter anstarrte. „Sehen Sie mich nicht so an!“
„Ich kann gar nicht anders. Sie sind einfach so verdammt … süß.“
Emily drehte sich ruckartig zu ihm herum. „Ich bin nicht süß.“
Sie zog die Jacke aus. „Ich bekomme das Zeug nicht runter.“ Dann zerrte sie an ihrer Bluse und schüttelte sie, bis ein Glitterregen zu Boden fiel.
„Wenn Sie vorhaben, sich auszuziehen, dann sollte ich vielleicht zuerst die Tür schließen.“
„Das werde ich bestimmt nicht tun“, sagte Emily, während sie den Glitter von ihrem Rock entfernte.
„Kann ich Ihnen irgendwie dabei helfen?“
Ihr erster Gedanke war Ja gewesen. Wenn seine Anwesenheit sie schon so heiß machte, wie würde es erst sein, wenn er sie berührte?
Emily sah ihm in die Augen. Dann beugte er sich vor. Sie wollte ihn küssen. Aber wenn sie ihn jetzt küsste, dann könnte sie wohl nicht mehr damit aufhören. Deshalb machte sie einen Schritt zurück.
Nick legte die Hände auf das Waschbecken, an dem sie lehnte. Mit jedem Millimeter, den sie zurückwich, näherte er sich ihr. Sie berührten sich zwar nicht, aber Emily konnte seinen warmen Atem auf ihrer Haut spüren. Vielleicht würde ein einziger Kuss nicht schaden …
Plötzlich brach das Becken aus der Wand. Es hielt ihrem Gewicht nicht stand. Sie fielen beide auf den Boden, während sich das Wasser aus der Leitung über ihnen ergoss. Erst sahen sie sich für ein paar Sekunden schockiert an, dann prusteten sie vor Lachen los.
Nick stand auf und half Emily hoch, wobei sie in seinen Armen landete. Aber als er sie küssen wollte, drehte sie sich weg. Ein Kuss hätte nicht nur ihr bisheriges geordnetes Leben auf den Kopf gestellt, sondern auch Wärme und Freude in ihren Alltag gebracht und den dunkelsten Flecken ihres Herzens erleuchtet. Schon die Umarmung trieb ihr die Tränen in die Augen. Gleichzeitig hatte sie Angst.
Roger zu verlieren, hatte ihr Ego schon angeknackst. Wenn ihr das mit Nick passierte, dann würde sie niemals darüber hinwegkommen. Aber irgendwie musste sie ihn in ihr Leben lassen, bevor es zu spät war.
„Ich habe Ihnen doch gesagt, dass es überall, wo ich hinkomme, nur Probleme gibt“, sagte Emily und befreite sich aus Nicks Umarmung.
Sie hoffte, dass das Wasser ihre Tränen überdecken würde. „Ich bin nicht beziehungsfähig. Jetzt habe ich es ausgesprochen. Roger war bisher meine längste Beziehung, und er hat mich kurz vor unserer Hochzeit einfach sitzen lassen. Melinda ist meine einzige Freundin, und sie ist auch Single. Wir ertragen uns nur gegenseitig, weil wir nicht ganz allein sein können.“
„Das glauben Sie doch selbst nicht. Sie sind Freundinnen, weil … keine Ahnung, weshalb Sie befreundet sind, aber bestimmt nicht aus Verzweiflung. Und nun mal ehrlich: Was hält Sie wirklich von einer Beziehung ab?“
Emily verschränkte die Arme vor der Brust und hatte wieder diesen sturen Gesichtsausdruck.
Nick mochte es, wie sie an ihrer Unterlippe nagte und wie sich diese dünne Falte zwischen ihren Augen bildete. „Sind Sie glücklich mit dieser Entscheidung, Emmy? Was wäre das Schlimmste, was passieren könnte, wenn Sie mir eine Chance geben?“
Emily sah ihm in die Augen und schüttelte
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