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COLLECTION BACCARA Band 0273

COLLECTION BACCARA Band 0273

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
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nicht?“
    „Darum.“ Wieder blickte er zu Sam. „Er kommt schon zurecht.“
    Serena folgte seinem Blick und sah, wie Nico und Sam einträchtig nebeneinandersaßen und die Netze reparierten. Sie kniff die Augen zusammen. Dann watete sie ins Wasser und holte ihre Kamera aus dem Boot.
    Das Flechtmuster der Netze kontrastierte mit dem gewellten Sand darunter, aber noch interessanter war die Selbstvergessenheit, mit der Nico und Sam ihre Arbeit ausführten, das wortlose Einverständnis zwischen dem Jungen, der lernte, und dem Mann, der ihm etwas beibrachte. Nicos anerkennendes Kopfnicken – und Sams Stolz und Freude über das Lob.
    Serena nahm jede Nuance auf und spürte instinktiv, dass unter den Fotos, die sie jetzt machte, eins sein würde, mit dem sie ihre Postkartenserie abschließen konnte. Und es wäre das beste Foto, das sie je geschossen hatte. „Hier, nimm den anderen Pinsel, damit wir schneller fertig werden“, sagte sie zu Pete und reichte ihm den Farbtopf. „Und dann nichts wie weg von hier.“
    „Wohin denn? Ich bin doch gerade erst gekommen.“
    „Was hältst du davon, mir nachher beim Entwickeln zu helfen?“
    „Habe ich denn eine andere Wahl?“
    „Nein, aber es wird dir gefallen, vertrau mir.“
    Er lächelte umwerfend. „Ich liebe Dunkelkammern.“
    Eine halbe Stunde später saßen sie in dem kleinen Büro-Wohnzimmer von Serenas Großeltern. „Hast du nicht etwas von Dunkelkammer gesagt?“ Auf dem Schreibtisch in der Ecke stand ein Laptop mit großem Bildschirm, daneben ein Drucker und diverse Ordner. Nicht schlecht als Arbeitsplatz, aber zum Fotoentwickeln? „Du weißt schon, dunkel, intim, diskret.“
    „Davon habe ich kein Wort gesagt“, behauptete Serena fröhlich und zog die Rollos herunter. Dann schaltete sie den Computer ein und setzte sich davor. „Das war deine Vermutung, oder besser dein Wunsch. Willkommen im Zeitalter der digitalen Fotografie. Die Zeiten von dunklen Besenkammern und stinkenden Chemikalien sind längst vorbei.“
    Schade. Die Vorstellung, jetzt mit ihr zusammen in einer dunklen Besenkammer zu sein, war ziemlich verlockend. Seufzend zog er sich einen Stuhl neben ihren. „Wehe, wenn die Fotos nicht gut sind.“
    Aber die Fotos waren mehr als gut. Sie waren überwältigend. Angefangen von einer Weitwinkelaufnahme von Mrs. Papadopoulos beim Gießen der Geranien vor ihrer Bäckerei bis zu den letzten Fotos von Sam und Nico. Sie bewiesen ein unglaubliches Einfühlungsvermögen in menschliche Gemütszustände.
    „Vergiss den Text, Serena“, sagte er bewegt. „Deine Fotos kommen ohne Worte aus.“
    „Es gibt noch ein anderes, das du dir vielleicht auch anschauen willst“, sagte sie nach einer Weile. „Das ist allerdings nicht für die Postkartenserie gedacht.“
    „Wofür denn?“
    „Für dich.“ Sie klickte durch ihre Dateien, bis sie das gesuchte Foto gefunden hatte. Pete lehnte sich in seinem Stuhl zurück und wünschte, er würde nicht so dicht neben ihr sitzen. Es war eines der Fotos, die sie von ihm auf dem Plateau gemacht hatte. Sie hatte seine ganze Einsamkeit und seinen Schmerz eingefangen, von dem er glaubte, dass er ihn tief in sich vergraben hätte.
    „Wenn ich eine neugierige Frau wäre, würde ich dich fragen, an was du gedacht hast, als ich das Foto gemacht habe“, sagte sie lächelnd.“
    „Wenn ich ein gesprächiger Mann wäre, würde ich es dir erzählen.“ Pete blickte weg. Er wollte das Bild nicht länger betrachten. Eines Tages würde er vielleicht nicht länger wegrennen und sich stattdessen seiner Vergangenheit stellen. Aber nicht heute.
    „Eine große Tragödie?“
    „Nein“, murmelte er. Sie stand auf, lehnte sich mit dem Rücken gegen den Schreibtisch und stützte die Hände hinter sich auf der Platte auf. „Du bist ziemlich hartnäckig.“
    „Das höre ich öfter.“
    Sie ignorierte seinen Einwand. „Dieser Blick hat seine Gründe.“
    „Meine Erfahrungen, nichts weiter.“ Pete legte die Hände um ihre nackte Taille und zog Serena näher zu sich heran, aber so, dass ihre Körper sich nicht berührten. Wenn er sie jetzt auf den Schoß nehmen würde, hätte sie bestimmt etwas dagegen. Ihre Haut war weich und verführerisch. Er begann, mit dem Finger kleine Kreise auf ihrem Bauch zu zeichnen.
    Dabei blickte er zu ihr hoch, um ihre Reaktion zu sehen. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Lippen geöffnet; anscheinend gefiel es ihr. „Weißt du, als ich damals zum Rettungsdienst gegangen bin, war ich bestens trainiert und

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