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Collection Baccara Band 0282

Collection Baccara Band 0282

Titel: Collection Baccara Band 0282 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Mccauley , Susan Mallery , Jo Leigh
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warum. Werden Sie mir zuhören?“
    Mercy war sich nicht sicher, ob es ein Fehler war. Aber sie nickte. Und sie hörte dem langen und anrührenden Geständnis der alten Frau aufmerksam zu.
    Am nächsten Morgen betrat Will müde und niedergeschlagen seine Suite im Hush. Er hatte keine Ahnung, welche Fäden Drinas Anwalt gezogen hatte, um ihn aus der Untersuchungshaft zu befreien. Aber es hatte offensichtlich funktioniert.
    Will war froh darüber. Er fühlte sich schmutzig und elend und sehnte sich nach einer heißen Dusche.
    Obwohl er nur einen Tag und eine Nacht in der Arrestzelle verbracht hatte, war ihm die Zeit sehr lang geworden. Aber er würde es morgen wieder tun, wenn er damit Mercy helfen könnte.
    In der Zelle hatte er auf die nackten Wände gestarrt und viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Er hatte alle seine Fehler aufgelistet. Die Liste war ziemlich lang geworden. Ganz oben stand die Tatsache, dass er Mercy belogen und sie für seine Zwecke benutzt hatte. Das war ebenso überheblich wie unfair gewesen. Er konnte nur hoffen, dass sie ihm irgendwann einmal trotzdem verzeihen würde.
    Denn er liebte sie. Zu dieser Erkenntnis war er zwangsläufig gekommen, als er über das Ausmaß seiner Verzweiflung nachdachte. Er hatte so etwas noch nie erlebt. Vielleicht hatte es deshalb so lange gedauert, bis er sich über seine Gefühle klar geworden war.
    Die Vorstellung, dass es zu spät sein könnte, war furchtbar. Er hatte sie gefunden, die eine Frau, mit der er sein Leben verbringen wollte. Und möglicherweise hatte er sie im gleichen Moment auch für immer verloren.
    Als Mercy an diesem Morgen das Pet Quarters betrat, wurde sie von einer sehr aufgeregten Gilly empfangen.
    „Sieh mal, was in der Zeitung steht!“, rief sie und wedelte mit der New York Times vor Mercys Nase herum.
    Mercy nahm ihr die Zeitung ab und warf einen Blick auf die Titelseite. Dort war ein Foto der nächtlichen Verhaftung von Mr. und Mrs. Morris abgebildet. Eingerahmt war das Foto von einem längeren Artikel. Mercy las ihn noch im Stehen.
    Alles, was Mrs. Dalakis ihr gestern über den Diebstahl erzählt hatte, war die reine Wahrheit gewesen. Punkt für Punkt. Die Beweise waren überwältigend. Das Ehepaar hatte versucht, mit einem gefälschten Zertifikat und unechten Diamanten die Versicherung und das Hush um Millionen zu betrügen.
    Mercys Gedanken wanderten unwillkürlich zu Will. Entsprach das, was Mrs. Dalakis über ihn gesagt hatte, auch der Wahrheit? Und rechtfertigte es seine Lügen?
    „Es ist kaum zu glauben, was?“, unterbrach Gilly ihre Gedanken. „Aber das Schöne daran ist, dass Will nun bestimmt aus der Untersuchungshaft freikommt. Seine ganzen Sachen sind noch in seiner Suite. Das heißt, dass er ins Hotel zurückkehren muss.“
    „Ach, Gilly. Hör auf damit. Für mich hat sich gar nichts geändert. Ich kenne nun seine Gründe. Aber über die Tatsache, dass er mich belogen hat, komme ich nicht hinweg.“
    Gilly sah sie aufmerksam an. „Wirklich? Kannst du ihm das nicht verzeihen?“
    Mercy schüttelte den Kopf.
    „Wenn das so ist“, sagte Gilly, „dann teile ich deine Einstellung. Hundertprozentig. Ich bin nur traurig, denn ich konnte diesen Will Desmond gut leiden. Aber gib mir zehn Minuten. Dann hasse ich ihn genauso wie du.“
    Mercy lächelte. „Das musst du nicht.“
    „Doch. Dafür sind Freunde schließlich da. Und du bist meine beste Freundin.“
    Mercy unterdrückte die aufsteigenden Tränen. Dann ließ sie die Zeitung fallen und umarmte ihre beste Freundin.
    Ein Klopfen an Wills Tür schreckte ihn auf. Nach einer heißen Dusche hatte er sich auf die Couch gelegt. Aber er konnte keine Ruhe finden. Dafür war er viel zu aufgewühlt und übermüdet.
    Er hatte die vage Hoffnung, dass es vielleicht Mercy war, die an seine Tür klopfte. Aber als er öffnete, stand ihm seine Großmutter gegenüber. In der Hand hielt sie die New York Times.
    Er ließ sie eintreten und bot ihr einen Platz auf der Couch an. Als er sich neben sie gesetzt hatte, warf er einen Blick auf die Titelseite der Zeitung. Mit gerunzelter Stirn überflog er den Artikel. Nun wurde ihm einiges klar. Er konnte nicht umhin, seine Großmutter zu bewundern. Dieses eine Mal waren ihre Methoden vielleicht fragwürdig gewesen, aber nicht der Zweck ihres Handelns. Und nun war die Wahrheit also ans Licht gekommen. Sie hatte die Wahrheit gesagt. Alles hatte sich zum Guten gewendet. Alles, bis auf eines.
    Mercy.
    „Ich sehe, mein Anwalt hat dich freibekommen.

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