Collection Baccara Band 0282
und der Vergangenheit abzuschließen. Er war sicher gewesen, dass er sie fortschicken konnte, sobald er mit ihr geschlafen hatte, ohne einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden.
Rache?, fragte er sich. Oder wollte er sie einfach bestrafen? Wahrscheinlich beides.
Er beobachtete, wie sie sich auf die Seite rollte und leise seufzte. Sie kuschelte sich ins Kopfkissen. Irgendetwas ließ sein Herz schneller schlagen. Lust, sagte er sich. Ganz sicher nicht Liebe. Er hatte einmal den Fehler gemacht, Gefühle für diese Frau zu entwickeln. Das würde ihm kein zweites Mal passieren.
Dieses Mal hatte er seine Gefühle unter Kontrolle.
Mit zusammengekniffenen Augen und angespannten Muskeln zog er die Bettdecke zurück. Verschlafen öffnete Becca die Augen, als er sich auf sie legte. Den Blick unablässig auf sie gerichtet, drang er in sie ein. Kraftvoll und stürmisch bewegte er sich, wurde schneller, leidenschaftlicher, wilder, fast brutal, bis sie beide keuchten.
Als Becca sich schließlich aufbäumte und ihre Lust laut hinausschrie, hielt er sich zurück. Er wollte noch nicht kommen. Die Lust wurde zur Qual, und noch immer verwehrte er sich die Erlösung. Hart und schnell bewegte er sich weiter in ihr.
Sie kratzte mit den Nägeln über seine Schultern und schlang die Beine um seinen Körper. In dem Moment konnte er sich nicht mehr beherrschen. Er warf den Kopf zurück und ließ sich von seinen Gefühlen mitreißen.
Sekunden … Minuten vergingen, bis er sich wieder bewegen konnte. Atemlos rollte er sich auf den Rücken und zog sie mit sich.
Becca wachte langsam auf. Wärmende Sonnenstrahlen fielen auf ihr Gesicht, und der Duft nach frischem Kaffee hing in der Luft. Der Platz neben ihr im Bett war leer, und die Laken waren zerwühlt und kalt. Becca strich über den seidigen, beigegestreiften Stoff und fühlte sich rundum glücklich.
Irgendetwas war gestern Nacht passiert. Abgesehen von dem Offensichtlichen, dachte sie und lächelte, als sie sich an die aufregende Nacht mit Trace erinnerte. Er war draufgängerisch und doch zärtlich gewesen. Geduldig und doch fordernd und vereinnahmend. Ihr wurde heiß, als sie daran dachte, wie hemmungslos und ungezügelt sie sich ihm hingegeben hatte. Sie hatte sich nie für liebestoll gehalten, doch gestern Nacht war sie es definitiv gewesen.
Ihr Lächeln wurde breiter.
Ungehemmt, zügellos und total heiß auf Trace.
Doch Sex war gestern Nacht nicht das Einzige gewesen. Irgendetwas war zwischen ihnen passiert. Eine undefinierbare Veränderung in der zaghaften Beziehung, die sie und Trace erneut aufgebaut hatten. Die Möglichkeit, dass vielleicht, aber auch nur vielleicht …
Sie schloss ihr Kissen in die Arme und hatte Angst, den Gedanken zu Ende zu spinnen. Was, wenn sie die Situation falsch interpretierte? Was, wenn Trace einfach emotional so aufgewühlt war, weil er Onkel geworden war? Was, wenn ihr Wunsch, dass er mehr als nur körperliche Begierde für sie empfand, so groß war, dass sie sich die Veränderung bloß eingebildet hatte?
Und wenn nicht?
Seufzend setzte sie sich auf die Bettkante und streckte ihre steifen Glieder. Beim Anblick des dunkelroten Flecks auf ihrem Schenkel riss sie die Augen auf, und das Blut stieg ihr in die Wangen, als sie sich an das heiße Liebesspiel erinnerte. Wahrscheinlich hatte die hemmungslose Leidenschaft auch auf Traces Körper Spuren hinterlassen.
Sie zog sich schnell an und beschloss, zu Hause zu duschen, bevor sie zur Arbeit ging. Außerdem wollte sie ein Geschenk für Megans Baby kaufen und es später ins Krankenhaus bringen, obwohl ihr ganz anders bei dem Gedanken wurde, womöglich mit Traces Mutter zusammenzutreffen.
Lilah Ashton hatte sie nie öffentlich brüskiert; im Gegenteil, sie war eher übertrieben höflich gewesen. Doch Becca hatte gewusst, dass die Frau gegen ihre Verlobung mit Trace gewesen war. Es hatte wehgetan, genauso wie es ihr wehgetan hatte, dass ihre eigene Mutter die Verbindung entschieden abgelehnt hatte.
Dabei hätte alles so einfach sein können. Ihre Liebe zu Trace war groß, und Becca war sicher gewesen, dass auch er sie liebte. Anfangs war sie noch so naiv gewesen, zu glauben, dass ihre Eltern mit der Zeit die Beziehung akzeptieren und sich schließlich sogar über das Glück ihrer Kinder freuen würden.
Doch das war nie geschehen. Im Gegenteil, im Laufe der Wochen und Monate schienen seine Eltern und auch ihre Mutter immer entschlossener, dieser Verbindung entgegenzuwirken und alles zu tun,
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