Collection Baccara Band 0282
Aber jetzt, mit dir … ich spüre, das mit uns kann etwas werden.“
Himmel, dass er gleich die Karten offen auf den Tisch legen würde, hatte Lina nicht erwartet. Sie war völlig perplex und … überglücklich. „Ich … ich spüre es auch.“ Ups, seit wann klang ihre Stimme so … krächzend?
Lachend zog er sie in die Arme. „Mal sehen, wohin uns das führt.“
Und dann küsste er sie.
5. KAPITEL
Die Tafel für das festliche Thanksgiving-Dinner war gedeckt. Den Mittelpunkt bildete ein knusprig braun gebratener Truthahn mit unzähligen Beilagen: Schüsseln mit Süßkartoffeln, Gemüse, Kartoffelpüree, Bratensoße und Platten mit Pasteten.
Jetzt fehlte nur noch Kayleen.
As’ad konnte es kaum erwarten. Wie würde sie auf seine sorgfältig geplante Überraschung reagieren? Doch in seine Vorfreude mischte sich auch eine bittere Note. Linas Bemerkung, dass Kayleen El Deharia in wenigen Monaten verlassen würde, setzte ihm zu. Warum wusste er nichts davon? Kayleens Schweigen empfand er als Verrat – an den Kindern und an ihm selbst, wie er eingestehen musste.
Doch er wäre nicht Prinz As’ad von El Deharia, wenn er sich so leicht geschlagen gäbe. Natürlich würde er Kayleen davon überzeugen, dass es für sie keine bessere Zukunft gab als in El Deharia. Wovon er übrigens ohnehin fest überzeugt war. Was wollte sie nur in ihrer kalten Heimat in einer trostlosen Klosterschule? Sie würde vor ihrer Zeit altern und wie eine zu früh gepflückte Blume verwelken. Hier hingegen würde sie zu ihrer vollen Pracht aufblühen.
Na gut, die Sache sähe anders aus, wenn sie ihre Stelle im Palast aufgeben würde, um zu heiraten. Obwohl auch diese Vorstellung As’ad nicht wirklich gefiel. Unmöglich, dass es irgendwo einen Mann geben sollte, der gut genug für sie war. Wer würde das nötige Feingefühl aufbringen, sie in die Geheimnisse der Liebe einzuführen?
Plötzlich kam ihm eine Idee. Das war die Lösung! Ein bisschen unorthodox zwar, aber durchaus realisierbar. Fieberhaft überschlug er alle wichtigen Aspekte. Doch, der Erfolg war ihm sicher. Und hieß es nicht, der Zweck heiligt die Mittel? Kayleen würde ihm noch einmal sehr dankbar sein.
In Gedanken noch bei der Arbeit, betrat Kayleen As’ads Suite. Das Projekt, an dem sie beteiligt war, nahm allmählich Konturen an, und sie brannte darauf, As’ad während des Essens über die Fortschritte zu berichten.
Plötzlich fiel ihr auf, wie ungewohnt dunkel es in seinen Räumen war. Seltsam, dabei waren sie doch zum Dinner hier verabredet … Hatte sie sich womöglich in der Tür geirrt? Sie tastete nach dem Lichtschalter an der Wand, und von einer Sekunde auf die andere erstrahlte der ganze Raum in gleißender Festbeleuchtung.
„Überraschung! Überraschung!“ Aufgeregt sprangen die Mädchen aus ihrem Versteck hinter dem Sofa hervor.
Im ersten Moment war Kayleen völlig perplex, ehe sie die Girlanden aus kleinen, aneinandergereihten Papiertruthähnen entdeckte, die quer durch den Raum gespannt waren.
„Es ist Thanksgiving!“ Pepper stürmte herbei und schob ihre kleine Hand in Kayleens. „Wir kriegen ein richtiges Thanks-giving-Dinner!“
As’ad, der sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte, trat auf sie zu. „Die Küchencrew hat sich selbst übertroffen. Da dies eine Premiere für sie war, bitten sie im Voraus um Entschuldigung, falls nicht alles so ist, wie ihr es gewohnt seid.“
Kayleen blinzelte rasch ein paar Tränen weg. Den ganzen Tag lang hatte sie den Gedanken an diesen Feiertag tapfer verdrängt. Und jetzt … Gerührt drückte sie die Mädchen an sich. „Danke, As’ad“, brachte sie mit tränenerstickter Stimme hervor. „Vielen, vielen Dank! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll …“
„Oh, zu viel der Ehre“, winkte er ab. „Lina war es, die mich an den Feiertag erinnert hat. Und ohne Mithilfe der Mädchen wäre das Dinner gar nicht zustandegekommen. Freust du dich?“
„Ja, sehr. Ich danke dir.“ Nie im Leben hätte sie diese Geste von ihm erwartet. Je länger sie As’ad kannte, desto häufiger musste sie ihre vorgefasste Meinung über ihn revidieren. Rein äußerlich entsprach er zwar dem klassischen Klischee des attraktiven, reichen Lebemanns, doch sein Verhalten war weder gleichgültig noch egoistisch. Tatsächlich kam er ihrer Vorstellung von Mr. Right gefährlich nahe.
As’ad hakte sie unter und führte sie zu Tisch. „Was denkst du gerade?“
„Dass du es schaffst, mich immer wieder zu
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