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Collection Baccara Band 0282

Collection Baccara Band 0282

Titel: Collection Baccara Band 0282 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Mccauley , Susan Mallery , Jo Leigh
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verblüffen.“
    „Dasselbe könnte ich auch von dir behaupten.“
    Die leise gesprochenen Worte ließen Kayleen erschauern.
    Nachdem alle ihre Teller mit den angebotenen Köstlichkeiten gefüllt hatten, setzten sie sich um den Tisch. Doch plötzlich kippte die Stimmung. Dana hatte Tränen in den Augen, und auch ihre Schwestern fingen an zu schluchzen.
    „Was ist los, Dana?“, wollte Kayleen besorgt wissen.
    „Nichts, alles okay“, erwiderte das Mädchen tapfer, konnte aber nicht verhindern, dass ihr die Tränen übers Gesicht liefen.
    „Ich vermisse Mom und Dad“, jammerte Nadine. Sie sah As’ad an, schiere Verzweiflung im Blick. „Du bist doch ein Prinz. Kannst du denn gar nichts tun?“
    Kayleen zerriss es förmlich das Herz. Sie fühlte sich so entsetzlich hilflos, und ihr fiel nichts ein, um die Situation zu entspannen. Wie gut sie den Schmerz der Mädchen nachempfinden konnte! Feiertage waren auch für sie immer zweischneidig. Einerseits mit freudiger Ungeduld erwartet, andererseits bedrückend, weil sie ihr jedes Mal aufs Neue ihre Einsamkeit bewusst machten.
    As’ad legte den Arm um Dana und gab ihr einen liebevollen Kuss auf den Scheitel. „Ich wünschte, ich könnte etwas tun, doch manchmal sind selbst Prinzen die Hände gebunden. Aber eines kann ich euch versprechen: Mit der Zeit lässt der Schmerz nach, auch wenn ihr euch das jetzt vielleicht nicht vorstellen könnt.“
    „Woher willst du wissen, wie wir uns fühlen?“ Bitterkeit schwang in Danas Stimme mit.
    „Als ich meine Mutter verlor, war ich noch ziemlich klein“, erklärte er ruhig. „Und auch Kayleen ist ohne Familie aufgewachsen. Wir verstehen genau, was ihr gerade durchmacht.“
    „Das nützt mir auch nichts“, brach es aus Dana heraus. „Ich … ich will nach Hause.“
    Nach kurzen Schweigen sagte As’ad: „Ich war wohl ungefähr in deinem Alter, da bin ich einfach weggelaufen. Ich war es leid, dass mein Vater mich nicht richtig wahrnahm, wollte nicht länger in ein Internat abgeschoben werden. Am meisten hasste ich es, anders zu sein. Ein Prinz. Ausgegrenzt wegen meiner königlichen Herkunft.“
    „Ich bin aber keine Prinzessin“, widersprach Dana.
    Er lächelte nachsichtig. „Doch, jetzt schon. Schließlich bist du meine Tochter.“
    „Was ist passiert, als du weggelaufen bist?“ Jetzt war Dana doch neugierig geworden.
    „Ich beschloss, Kamelhändler zu werden.“
    Die Mädchen starrten ihn verblüfft an. Kayleen unterdrückte mit Mühe ein Lachen. „Im Ernst?“
    „Aber ja. Ich wollte mir ein eigenes Leben aufbauen, indem ich Kamele verkaufte. Tatsächlich stahl ich ein paar aus der königlichen Zucht, um mein Geschäft damit zu starten.“
    „Es gibt eine königliche Kamelzucht?“ Um Kayleens Mundwinkel zuckte es belustigt.
    „Selbstverständlich. Das ist Teil unserer Tradition.“
    Pepper, schon wieder fröhlicher gestimmt, aß ein Stückchen zartes Truthahnfleisch. „Darf ich die königlichen Kamele mal sehen?“
    „Natürlich.“
    „Unterscheiden sie sich denn von normalen Kamelen?“ Nadine zog nachdenklich die Stirn kraus.
    „Bestimmt tragen sie kleine Kronen“, vermutete Pepper ernst.
    „So weit ist es noch nicht.“ As’ad lächelte. „Es handelt sich um eine spezielle Rasse, eine besonders dickköpfige noch dazu. Was dazu führte, dass sie mich in die Wüste geschleppt haben – anstatt umgekehrt.“
    „Was ist dann passiert?“, wollte Dana gespannt wissen.
    As’ad entspann eine abenteuerliche Geschichte um einen Jungen und vier bockige Kamele, die eine Nacht in der Wüste verschollen waren, und weitere abstruse Situationen. Darüber vergaßen die Mädchen ihre Tränen, griffen herzhaft zu und beäugten schließlich mit großen Augen die süßen Pasteten.
    Was für eine schöne Erinnerung an ihren ersten Feiertag in El Deharia, überlegte Kayleen gerührt, als sie die Mädchen zu Bett brachte. As’ad hatte sie noch in ihre Suite begleitet und seinen Pflegetöchtern Gute Nacht gesagt. Jetzt entzündete er ein Feuer im Kamin.
    „Besonders kalt ist es draußen ja nicht gerade.“ Kayleen betrat den Salon und zögerte kurz. Sollte sie sich neben As’ad auf das kuschelige Sofa setzen? Plötzlich fühlte sie sich seltsam befangen.
    „Ich wollte nur das richtige Ambiente schaffen“, erwiderte er sanft. „Du weißt schon, Feiertagsstimmung wie in der guten alten Zeit. Ich hoffe, du verbindest schöne Erinnerungen mit Thanksgiving.“
    Kayleen beschloss, es zu wagen, und steuerte aufs Sofa zu.

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