COLLECTION BACCARA Band 0285
aussah als sein Hund. Was hatte sie eigentlich mehr durcheinandergebracht? Der Hund, der an ihr hochgesprungen war, oder Daniel, der sie zur Couch getragen hatte? Sie holte tief Luft. Konzentrier dich auf deine Aufgabe und nicht auf den tollen Körper Seiner Hoheit, ermahnte sie sich. Wo waren die Bücher abgeblieben? Sie blickte zur Tür und sah sie auf dem Boden liegen. Daniel hatte sie offensichtlich fallen lassen, um Erin aufzufangen.
Erin wollte aufstehen, doch sie verspürte einen stechenden Schmerz. Sie blickte auf ihre Strumpfhose. Diese war zerrissen, und ein Knie war zerkratzt und blutete leicht.
Genau in dem Moment kehrte Daniel zurück. Als er ihr zerschundenes Knie sah, eilte er zu ihr, ging in die Hocke und berührte sanft ihr Bein. „Verdammt. Ich hole etwas zum Desinfizieren und einen Verband.“
Verlegen schüttelte Erin den Kopf. „Das ist nicht nötig!“, rief sie ihm nach, als er den Raum verließ. Sie sprang auf und folgte ihm. „Sir, das schickt sich nicht!“, protestierte sie, aber sie hätte genauso gut gegen die Wand reden können.
Daniel hörte überhaupt nicht auf sie. Als er das Badezimmer betrat, blieb sie in der Tür stehen, unsicher, was sie jetzt tun sollte.
Sie beobachtete, wie er einige Dinge aus dem Arzneischrank nahm und einen Waschlappen unters Wasser hielt. Dann drehte er sich zu ihr um. „Setzen Sie sich wieder auf die Couch.“ Sein Blick ließ keinen Widerspruch zu.
„Aber, Sir …“
„Kein Aber“, unterbrach er sie und ging an ihr vorbei.
„Mein Hund ist schuld, also bin ich verantwortlich.“
Bekümmert folgte sie ihm ins Wohnzimmer und setzte sich wieder auf das Sofa. „Sir, das schickt sich wirklich nicht.“
„Und was wäre schicklich? Einen Bediensteten zu holen, der sich dann um die Wunde kümmert?“
„Ja, Sir, oder ich könnte es auch allein tun.“
Er schüttelte den Kopf und kniete vor ihr nieder. „Das ist für mich beides nicht in Ordnung. Ich bin der Fürst, und ich habe das Sagen.“ Er blickte auf ihr Bein und dann in ihre Augen. „Sie müssen die Strumpfhose ausziehen.“
Erin schlug das Herz bis zum Hals, und sie hielt den Atem an, als sie die Entschlossenheit in seinen Augen sah. Sie öffnete den Mund, schloss ihn wieder und räusperte sich. „Könnten Sie sich bitte umdrehen, Sir?“ Selbst in ihren eigenen Ohren klang ihre Stimme schrill.
Er zuckte nur mit den Schultern. „Natürlich. Sagen Sie Bescheid, wenn Sie fertig sind.“
Mit zittrigen Händen schob sie die Strumpfhose über ihre Beine und sah plötzlich das entsetzte Gesicht ihrer Lehrerin im Mädchenpensionat vor sich. Erin hatte gewusst, dass dieser Auftrag eine Herausforderung darstellte, doch nie wäre ihr in den Sinn gekommen, dass sie sich in eine derart peinliche Situation manövrieren könnte. Sie trat aus ihren Pumps und zog die Strumpfhose über die Füße.
„Fertig?“, fragte Daniel, als hätte er die Augen hinten im Kopf.
„Ja, Sir“, erwiderte sie zögernd.
Er drehte sich um und legte die Hand direkt oberhalb ihres Knies. Als sie zusammenzuckte, blickte er zu ihr auf. „Tut das weh?“
„Ein bisschen, Sir“, stieß sie hervor. Die Tatsache, dass Seine Hoheit vor ihr kniete, war ihr mehr als peinlich, und ihre Nerven waren aufs Äußerste angespannt. Schon spürte sie, dass sich der verhasste nervöse Tick ankündigte. Sie schloss die Augen, holte tief Luft und stellte sich eine friedliche, verschneite Schweizer Landschaft vor.
Eine seltsame Intimität entstand zwischen ihnen, als Daniel ihren Schenkel berührte. Mit sanften Händen reinigte er die Wunde und desinfizierte sie. Er legte den Verband an, und Erin öffnete wieder die Augen.
Sie erwischte ihn dabei, wie er auf ihre lackierten Fußnägel sah. Unwillkürlich krallte sie die Zehen in den Teppich.
Er strich über ihr Bein bis hinunter zu ihren Füßen. Ein Prickeln ging durch ihren Körper. „Ihre Füße werden ganz kalt. Ich gebe Ihnen ein Paar Socken.“ Er stand auf und blickte auf Erin hinab.
Ihre Blicke trafen sich, und einen Moment lang schien die Zeit stehen zu bleiben. Erin hielt den Atem an, als sein Blick zu ihren Lippen wanderte.
Dann sah Daniel weg. Er schüttelte kaum merklich den Kopf, fast, als wäre er einen Moment lang versucht gewesen, sie zu küssen, dann aber zur Vernunft gekommen.
Erin fragte sich, wann sie wohl endlich wieder zur Vernunft kam.
„Socken“, murmelte er. „Sie entsprechen vielleicht nicht Ihren Modevorstellungen, aber damit haben Sie es
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