COLLECTION BACCARA Band 0285
das alles anders sein.“ Die Feindseligkeit, die ihr Vater ihm entgegenbringen würde, machte ihr Sorgen.
„Ich weiß, dass es nicht leicht werden wird. Es ist aber nicht das erste Mal, dass ich meine Gegner überzeugen muss. Und ich kann in Altaria etwas bewirken“, sagte er selbstbewusst.
Irgendetwas in seiner Stimme ließ sie an ihn glauben.
„Meine Tage in diesem Unternehmen sind gezählt“, sagte er und blickte zur Tür. „Deshalb werde ich Kimberly heute ins Vertrauen ziehen.“
„Hältst du das für klug? Ich dachte, du wolltest es noch für dich behalten.“
„Ich werde es nicht an die große Glocke hängen. Aber es ist nur fair, wenn meine engste Mitarbeiterin meine Pläne kennt. Sie wird das Geheimnis nicht lange hüten müssen.“ Er drückte den Knopf der Gegensprechanlage. „Kimberly, könnten Sie bitte für einen Moment in mein Büro kommen?“
„Ja, Daniel.“
Erin wunderte sich, dass Kimberly ihren Chef mit dem Vornamen ansprach. „Gehen alle Amerikaner so ungezwungen mit ihrem Chef um?“
„Mir gefällt es so. Bist du eifersüchtig?“, fragte er mit leiser Stimme.
Erin spürte, dass sie rot wurde. „Absolut nicht. Ich bin nur nicht an diese lockere Art zwischen Angestellten und Vorgesetzten gewöhnt.“
„Kimberly ist sehr attraktiv und intelligent, aber es gehört nicht zu meinen Gewohnheiten, mich mit meinen Angestellten einzulassen“, sagte Daniel, als hätte Erin gestanden, eifersüchtig zu sein.
„Tatsächlich? Und was ist mit dem Flirt mit mir?“ Entsetzt über ihren mangelnden Anstand, stieß sie hervor: „Entschuldige, das wollte ich nicht sagen.“
Daniel bedachte sie mit seinem gefährlichen Lächeln und trat zu ihr. „Du bist eben anders, Erin.“
Inwiefern?, wollte sie fragen, doch sie unterließ es.
„Außerdem haben wir längst nicht eine Beziehung der Art, wie ich sie gern hätte.“
Erin schluckte und bekam plötzlich weiche Knie.
„Daniel?“ Kimberly stand in der Tür und blickte neugierig von ihrem Chef zu Erin.
„Bitte schließen Sie die Tür hinter sich“, sagte er und lehnte sich gegen seinen Schreibtisch. „Nehmen Sie Platz.“
Kimberly setzte sich und wartete.
„Was ich Ihnen jetzt sage, ist noch ganz geheim. Aber ich möchte, dass zumindest Sie informiert sind, weil es einige Veränderungen geben wird und Sie in der Zeit keinen Urlaub nehmen können. Ich werde Connelly Corporation in einigen Wochen verlassen.“
Kimberly riss die Augen auf und schüttelte ungläubig den Kopf. „Sie wollen das Unternehmen verlassen? Aber Sie sind ein Connelly. Was wollen Sie machen? Und wer soll Sie ersetzen?“
„Mein Bruder Justin.“
Kimberly senkte den Kopf. „Justin?“, wiederholte sie. „Er ist so …“ Sie schien nach dem richtigen Wort zu suchen. „So … ernst“, sagte sie schließlich.
„Genau“, stimmte Daniel zu. „Er arbeitet sich zu Tode, wenn man nicht aufpasst. Deshalb möchte ich, dass Sie dafür sorgen, dass er ab und zu entspannt.“
Kimberly blinzelte. „Wie denn?“
„Ich weiß nicht. Da ist Ihre Kreativität gefragt.“
Kimberly schien total verwirrt. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Sie waren ein toller Chef. Ich habe unglaublich viel von Ihnen gelernt. Darf ich fragen, warum Sie gehen wollen?“
„Ich ziehe nach Altaria. Nach dem Tod meines Großvaters und meines Onkels bin ich der Thronerbe.“
Es dauerte einen Moment, bis Kimberly die Neuigkeit verdaut hatte. Dann stand sie auf und hob die Hand an den Mund. „Mein Gott, Sie sind der neue Fürst!“ Sie schüttelte wieder den Kopf. „Fürst von Altaria. Das ist doch eine kleine Insel, nicht wahr? Nun, wahrscheinlich ist das nicht anders, als der Boss von Connelly Corporation zu sein. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“ Sie sah Erin an. „Irgendwie müssen Sie daran beteiligt sein.“ Sie ging auf Erin zu. „Werden Sie seine neue Assistentin?“
„Nicht direkt.“ Erin war verwirrt über die Reaktion der Frau.
„Aber in gewisser Weise“, sagte Kimberly aufgeregt. „Sie müssen wissen, dass Daniel ein wundervoller Chef ist. Ich bin sicher, er wird auch ein fantastischer Fürst sein.“
Die aufrichtige Bewunderung der Frau rührte und beunruhigte Erin gleichermaßen. „Ja, natürlich ist er …“
Kimberly drehte sich zu Daniel. „Das ist Wahnsinn. Gratuliere. Ein Fürst. Ich kenne einen Fürsten ! Wir werden Sie alle schrecklich vermissen“, sagte sie mit bebender Stimme.
Daniel nahm Kimberlys Hände in seine. „Danke.
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