COLLECTION BACCARA Band 0285
Aber denken Sie bitte daran, dass Sie diese Information noch streng vertraulich behandeln“, erinnerte er sie.
„Das werde ich“, versprach sie feierlich.
„Und kümmern Sie sich um Justin.“
„Es wird einige Zeit dauern, bis ich das alles begriffen habe“, murmelte Kimberly und ging zur Tür. „Ein Fürst“, flüsterte sie. „Und Justin …“
Erin sah der fassungslosen Frau nach und begegnete dann Daniels Blick. Sie wusste, was kam, noch bevor er den Mund öffnete.
„Sag es laut.“
„Muss ich?“
Er nickte.
Erin seufzte. „Deine Familie und deine Angestellten stehen sehr loyal zu dir. Wie willst du agieren, wenn die Voraussetzungen völlig anders sind?“
„Du meinst, weil ich bisher niemanden in Altaria habe, der mir treu ergeben ist?“
Sie nickte langsam.
„Immer wieder begegnet man einem Menschen, dem man bedingungslos vertrauen kann. Bis ich nach Altaria komme, möchte ich zumindest einen Menschen haben, dem ich vertrauen kann“, sagte er und legte den Zeigefinger unter ihr Kinn. „Einen Menschen, der auf meiner Seite steht.“
Er meinte sie. Erins Herz zog sich zusammen. Daniel wollte ihr Vertrauen und ihre Loyalität. Er hatte ja keine Ahnung, um was er da bat.
5. KAPITEL
Erin saß mit Daniel in seinem Lieblingsrestaurant im belebten Zentrum von Chicago, nachdem sie ein Spiel der Chicago Bulls besucht hatten. Da sie ihre widersprüchlichen Gefühle Daniel gegenüber leid war, hatte sie beschlossen, Sitte und Anstand im Hotelzimmer zu lassen und den Abend mit diesem aufregenden Mann einfach nur zu genießen.
Nur einmal wollte sie so tun, als wäre er ein ganz normaler Mann und nicht der zukünftige Fürst von Altaria. Denn sie hatte das ungute Gefühl, dass sich ihr Verhältnis zu ihm schneller ändern konnte, als ihr lieb war. Ein halb leeres amerikanisches Bier stand vor ihr auf dem Tisch, und sie wartete darauf, ihren ersten Chicago Hotdog zu essen.
„Was sagst du zu dem Spiel?“, fragte Daniel.
„Die Spieler sind alle ungewöhnlich groß. Und schnell. Die reinsten Ballkünstler“, versuchte sie zu loben. „Aber?“ Wie war es nur möglich, dass er es immer wieder schaffte, in ihr wie in einem offenen Buch zu lesen?
„Ich fand es nicht besonders spannend“, gestand sie. „Es gab nur zwei richtige Kämpfe, und die waren schnell vorbei.“
Daniel starrte sie an, dann lachte er. „Du sensationsgierige Frau.“
Erin streckte das Kinn vor. „Als sensationsgierig würde ich mich nicht bezeichnen. Ich sehe nur keinen Unterhaltungswert darin, einer Horde Männer in schlabberigen Shorts zuzusehen, die durch eine Halle rennen und einen Ball in einen Korb werfen. Beim Rugby bricht sich fast immer jemand die Knochen oder verliert einen Zahn.“
Daniel trank von seinem Bier und schien sich köstlich zu amüsieren. „Wird auf Altaria Rugby gespielt?“
„Ja, aber ich kann nicht behaupten, dass unsere Spieler das Kaliber von Profispielern haben. Die Briten nennen uns Weichlinge.“
Die Kellnerin brachte die Hotdogs und Pommes frites. „Dies ist also der berühmt-berüchtigte Chicago Hotdog“, sagte Erin und neigte den Kopf leicht, um ihn sich genauer anzusehen. „Ich muss mir die Zutaten für unseren Palastkoch merken. Wenn ich das richtig erkenne, dann ist es ein weiches Brötchen mit einem Würstchen, dazu Senf, Würzsauce, Gurken, Zwiebeln und eine Scheibe Tomate.“
„Und Selleriesalz“, fügte Daniel hinzu. Er biss herzhaft in seinen Hotdog.
„Selleriesalz“, wiederholte Erin und beobachtete entsetzt, wie Daniel das fettige Gericht verzehrte. Sie starrte auf ihren Hotdog und fragte sich unwillkürlich, welche Empfehlung Miss Emily Philpott, die feine und vornehme Internatsleiterin, zum Verzehr einer solchen Speise gegeben hätte.
„Der Hotdog beißt dich nicht“, neckte Daniel.
Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. „Das weiß ich.“
„Du kannst einen Hotdog nicht mit Messer und Gabel essen, sondern musst ihn in die Hand nehmen. Aber du traust dich ja doch nicht.“
Sie erwiderte seinen Blick und verspürte den lächerlichen Drang, ihn zu provozieren. „Wie bitte?“
„Du traust dich nicht, den Hotdog in die Hand zu nehmen und hineinzubeißen“, sagte er. „Ich wette, das schaffst du nicht.“
Erin durchschaute Daniel. Er wollte sie reizen. Es würde ihm nur recht geschehen, wenn sie mit Messer und Gabel aß, um ihn zu ärgern. Aber sie tat es nicht. Sie nahm den Hotdog mit der Hand von ihrem Teller und biss kräftig hinein. Zu ihrer
Weitere Kostenlose Bücher