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COLLECTION BACCARA Band 0285

COLLECTION BACCARA Band 0285

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0285 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leanne Banks , Sandra Marton , Anne Oliver
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behauptete er.
    Am liebsten hätte Lincoln den Mann am Kragen gepackt und die Zimmernummer aus ihm herausgeschüttelt.
    Doch das hätte ihm bloß Ärger eingebracht. Und auch wenn er durch die Hotelflure gerannt wäre und laut Annas Namen gebrüllt hätte, wäre er am Ende bestimmt verhaftet worden.
    Verzweifelt sah er sich die Rezeption genauer an. Während seiner Zeit bei der Armee hatte er gelernt, dass es für jedes Problem eine Lösung gab. Das Hotel war alt. Die Rezeption hatte zwar einen Computer, aber dahinter war ein antikes Regal mit Nummern angebracht, in dem man Nachrichten hinterlassen konnte. Lincoln hoffte, dass es nicht nur aus nostalgischen Gründen dort platziert worden war, sondern auch noch benutzt wurde.
    Es gab nur einen Weg, das herauszufinden.
    Lincoln nahm sich eine Broschüre von der Rezeption, versteckte sich hinter einer großen Pflanze und tippte die Nummer des Hotels in sein Handy ein. Der Mann hob ab, und Lincoln teilte ihm mit, dass er eine Nachricht für Anna Maria Marques hinterlassen wollte. Er erfand ein paar Zeilen und hielt den Atem an, während der Mann alles notierte und die Nachricht in das Fach von Zimmernummer 916 schob.
    Er rannte zum Fahrstuhl. Auf dem Weg in den 9. Stock kam ihm der Gedanke, dass Anna wütend auf ihn gewesen sein musste, weil er gegen ihren Willen auf einer Entschädigung bestanden hatte. Dabei hatte sich mittlerweile so viel verändert. Er liebte sie nun. Auf keinen Fall wollte er sie mit dem Scheck kaufen. Damals war er sich über seine Gefühle zu ihr noch nicht bewusst gewesen. Deshalb war es ihm nicht falsch vorgekommen, sie gegen ihren Willen für ihre Umstände zu entschädigen.
    Doch sie hätte nicht gleich weglaufen müssen. Natürlich hatte sie ihren Stolz und wollte unabhängig sein. Aber was sollte aus ihm und Jennifer werden? Anna konnte sie nicht einfach verlassen.
    Sie liebte ihn doch genauso, auch wenn sie die Worte nie gesagt hatte. Aber er konnte es spüren.
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich. Lincoln betrat den 9. Stock und lief auf ihr Zimmer zu.
    Anna musste ihn einfach lieben – sonst konnte er niemals mehr in seinem Leben glücklich werden.
    Anna drehte die Heizung im Zimmer voll auf. Obwohl sie immer noch ihre Jacke trug, fröstelte sie. Vielleicht lag das an dem Ergebnis des Tests, den sie vor wenigen Minuten im Bad durchgeführt hatte.
    Nein. Daran wollte sie im Moment nicht denken. Aber warum hatte sie diesen Test erst gemacht, nachdem sie Lincoln wegen ihrer Tage belogen hatte …?
    Sie brauchte einen heißen Tee. Mit immer noch zitternden Händen rief sie den Zimmerservice an und gab ihre Bestellung auf. Anschließend setzte sie sich auf die Bettkante und versuchte nachzudenken.
    Was sollte sie nun tun? Sie musste sich einen Plan zurechtlegen. Zu ihrem Vater zurück nach Brasilien zu fliegen, kam nicht infrage. Sie wollte in New York bleiben. Auf keinen Fall würde sie ihrem Vater eingestehen, dass sie versagt hatte. Sie würde sich einen Job und eine Wohnung suchen. Eines nach dem anderen. Auf jeden Fall würde sie Lincoln keine Träne nachweinen.
    Zuerst hatte er sie gebraucht, um Jennifer zu versorgen. Dann hatte er mit ihr geschlafen. Und am Ende hatte er noch nicht einmal den Mut gehabt, ihr die Wahrheit zu erzählen. Sie musste sie von seinem Anwalt erfahren, der sie mit einem Scheck abspeisen wollte.
    Tränen standen ihr in den Augen. Sie verstand es selbst nicht, warum sie so einem Mann nachweinte.
    Das Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken. Der Zimmerservice. Das hatte sie beinahe vergessen. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, ging zur Tür, schloss sie auf … und erschrak.
    „Anna …“
    Sie warf die Tür wütend in Lincolns Gesicht.
    Erneut klopfte er. Diesmal war das Klopfen so stark, dass die Tür erzitterte.
    „Geh weg!“, rief Anna ihm durch die Tür zu.
    „Mach endlich auf, Anna.“
    „Bist du taub? Du sollst verschwinden.“
    „Das hier ist ein altes Hotel. Ich glaube nicht, dass die Tür meinem Gewicht standhalten würde. Also öffne sie lieber, damit ich sie nicht eintreten muss.“
    Sie sah durch den Spion und erkannte, dass Lincoln vor nichts zurückschrecken würde. In seinem Blick lag wilde Entschlossenheit. Deshalb öffnete sie die Tür und ließ ihn hinein, bevor das gesamte Hotel etwas mitbekam.
    Lincoln betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    „Lass sie offen“, forderte Anna ihn auf.
    „Dann kann uns aber jeder belauschen. Das müsstest du doch

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