COLLECTION BACCARA Band 0285
hob er sie hoch und wirbelte sie herum. „Anna, ich liebe dich so sehr.“
Sie küssten sich und hörten plötzlich Applaus.
Der Zimmerservice stand in der Tür. Anscheinend war sie wegen Lincolns wilder Klopferei nicht mehr richtig zugegangen. Hinter dem Kellner hatten sich einige Hotelgäste versammelt, die sie anlächelten und laut Beifall klatschten.
Anna lachte und verbarg das Gesicht an Lincolns Schulter.
„Ich bin der glücklichste Mann der Welt“, gab Lincoln stolz bekannt. Dann küsste er seine Frau ein weiteres Mal zärtlich.
Als er seine Lippen schließlich von ihren löste, seufzte Anna und sah ihm tief in die Augen. „Lass uns nach Hause gehen, mein Schatz.“
– ENDE –
Anne Oliver
Mit dem Ex ins Bett?
1. KAPITEL
Der Mann in ihrem Bett hatte einen Körper zum Dahinschmelzen: so makellos, dass es fast einer Sünde gleichkam, die Hände von ihm zu lassen.
Melanie Sawyer hatte allerdings nicht vor, auch nur einen Gedanken an solche Dinge zu verschwenden. Dafür war in ihrem Leben kein Platz.
Daher ließ sie nur langsam den Blick über seinen leicht gebräunten Rücken und den muskulösen Po wandern, der von ihrer rosa und orange gemusterten Tagesdecke höchstens halb bedeckt war. Das Morgenlicht, das durch Vorhänge ins Zimmer drang, enthüllte genügend Details, um Melanies Herz schneller schlagen zu lassen.
Sie biss sich leicht auf die Unterlippe und unterdrückte den Drang, dem Unbekannten das dichte Haar zu zerzausen. Denn sonst würde sie ihn womöglich wecken.
Leise murmelnd rieb er die Wange an ihrem Kissen, und Melanie hielt den Atem an. Er hatte den Kopf zur Seite gedreht, sodass sie sein Gesicht nicht erkennen konnte. Nur das verstrubbelte dunkle Haar, das sie so gern berührt hätte.
Ein Jammer, dass er nicht wach war.
Und dass sie nicht neben ihm im Bett lag.
Es kam öfter vor, dass Adams Freunde in der Wohnung übernachteten. Aber nicht dieser besonders attraktive Freund. Und schon gar nicht in ihrem Bett.
Ohne den Blick von dem attraktiven Mann abzuwenden, nahm Melanie ihren Schal ab und legte ihn auf den Koffer, den sie schon abgestellt hatte. Ihr war plötzlich unerklärlich warm, und sie öffnete den obersten Knopf ihrer Bluse. War der Mann dort unter der Decke etwa ganz nackt? Allein der Gedanke trieb ihr das Blut in die Wangen. Seltsam, so hatte sie sich seit langer Zeit nicht mehr gefühlt. Fünf Jahre war es jetzt her, seit sie das letzte Mal …
Herrje, sie war schließlich Krankenschwester, und sie hatte schon genügend nackte Männer gesehen, auch wenn die in der Regel nicht so sexy waren und sich nicht in ihre Kissen kuschelten.
Wer war dieser Kerl eigentlich?
Sie drehte sich um und betrachtete das Durcheinander im Wohnzimmer auf der Suche nach hilfreichen Hinweisen. Nichts. Nur ein kleiner Stapel von Actionfilm-DVDs, Takeaway-Kartons und leere Bierflaschen – die Überreste eines Männerabends. Das war der Nachteil, wenn man mit einem Mann zusammenlebte. Allerdings musste sie Adam fairerweise zugestehen, dass er meist sehr ordentlich war und sie selbst einen Tag früher als angekündigt von der Konferenz zurückgekommen war.
Ein tiefes Brummen aus ihrem Zimmer lenkte Melanies Aufmerksamkeit wieder auf den unbekannten Schläfer in ihrem Bett. Sie lehnte sich an den Türpfosten und sah dem Schläfer mit wachsender Neugier und, wenn sie ehrlich war, einer gewissen Vorfreude beim Aufwachen zu.
Er spannte die Muskeln seiner sehnigen Arme an und spreizte die Finger, während er noch einmal ins Kissen zu gähnen schien. Dann streckte er genüsslich die langen Beine aus und rollte langsam auf den Rücken.
Plötzlich hatte Melanie das Gefühl, dass ihr der Boden unter den Füßen weggerissen wurde.
Luke Delaney.
Nein! Unmöglich! Luke arbeitete als Ingenieurgeologe irgendwo mitten in Australien. Er konnte nicht hier in Sydney sein, in ihrem Bett!
Als sie einander anstarrten, spiegelte sich in seinen nur zu vertrauten braunen Augen das gleiche ungläubige Entsetzen, das auch Melanie empfand. Die entspannte Sinnlichkeit verschwand aus seinen Bewegungen. Er richtete sich abrupt auf und fuhr sich verwirrt durch die Haare.
Nach und nach bemerkte sie kleine Veränderungen in seinem Äußeren. Sein Körper war in den vergangenen fünf Jahren muskulöser geworden. Seine Haare waren kürzer und die Fältchen rund um seine Augen etwas ausgeprägter. Aber sein Mund war noch immer derselbe. Voll und sinnlich und mit diesem kleinen Grübchen auf einer Seite, das ihn
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