COLLECTION BACCARA Band 0285
immer aussehen ließ, als würde er lächeln.
Was er im Augenblick nicht tat. Ganz im Gegenteil, er fluchte leise, und dann sagte er nur ein Wort. „Melanie.“
Der Klang seiner Stimme brachte ihren Körper zum Erschauern. Sie kam Melanie tiefer vor als früher und noch eindringlicher. Erinnerungen wurden lebendig. Die Art, wie Luke ihr leise ins Ohr geflüstert hatte, wie er ihren Namen ausrief, während er mit ihr schlief.
Wieder rieb Luke sich das Gesicht. „Oh, verdammt. Als Adam den Namen Melanie erwähnte, dachte ich nicht … es tut mir leid. Ich hätte einfach auf der Couch schlafen sollen, aber …“
„Stopp!“ Melanie hob die Hand und verfluchte im Stillen den verzweifelten Klang in ihrer Stimme. Er war doch nicht wirklich nackt? Das hatte ihr gerade noch gefehlt.
Früher einmal hätte sie einfach die Decke weggerissen und sich vergewissert. Entsetzt sah sie Luke an und hoffte inständig, dass er nicht merkte, was ihr gerade durch den Kopf ging. Sein Gesicht war noch immer unglaublich attraktiv, die Haut war tiefer gebräunt, aber der Blick, mit dem er sie musterte, blieb kühl.
Er griff nach der Decke. „Keine Sorge, Melanie“, sagte er mit leichtem Spott. „Ich trage noch eine Hose.“
Allerdings eine äußerst enge, wie Melanie feststellte, als er aufstand. Der schwarze Slip trug wenig dazu bei, seine beeindruckende Männlichkeit zu verhüllen …
Oh nein . Mit glühenden Wangen drehte sie sich zur Seite. Immerhin lag er jetzt nicht mehr in ihrem Bett. „Wenn du dann soweit bist …“ Wenn du endlich angezogen bist.
Mit energischen Schritten ging sie ins Wohnzimmer, griff nach der Kaffeekanne und trug sie in die Küche. Ein weiteres Gespräch mit Luke war wohl kaum zu vermeiden, und dafür brauchte sie Koffein.
Und wo steckte überhaupt ihr Mitbewohner, wenn sie ihn brauchte? Die Tür zu Adams Zimmer war verschlossen, aber sie hatte sein Auto in der Auffahrt vor dem Haus gesehen. Mit einem lauten Seufzer goss sie das kochende Wasser auf das Kaffeepulver.
Sie hätte einfach einen Tag länger in Canberra bleiben sollen. So wie sie es geplant hatte. Dann wären ihr diese Begegnung und die Erinnerungen, die dadurch aufgewühlt wurden, erspart geblieben. Die Erinnerungen und das Geheimnis, das sie seitdem mit sich herumtrug und verzweifelt zu vergessen versuchte.
Luke starrte die Türöffnung an, nachdem Melanie längst im Wohnzimmer verschwunden war. Seine Melanie. Er sah sie noch deutlich vor Augen. Ihre sinnlichen Kurven, die wie immer in farbenfrohe Kleidung gehüllt waren. Eine enge gelbe Bluse, ein knallroter kurzer Rock, der ihre schlanken Beine betonte, die in kniehohen Stiefeln steckten … unglaublich sexy. Eben Melanie.
Sie war noch immer die aufregendste Frau, die er je gesehen hatte.
Und er hatte die Nacht in ihrem Bett verbracht.
Unwillkürlich ballte er die Hände zu Fäusten. Die kurze Begegnung mit ihr hatte gereicht, um sein Blut zum Kochen zu bringen. Nur zu gut konnte er sich an die erotische Spannung zwischen ihnen erinnern – die fieberhafte, verrückte Anziehungskraft. In den letzten fünf Jahren hatte er sich immer wieder gefragt, wie es wohl sein würde, sie wiederzusehen. Ob das Begehren noch genauso stark sein würde.
Jetzt hatte Luke die Antwort, und sie gefiel ihm ganz und gar nicht. Er atmete tief durch und versuchte, sich zu entspannen. In der Luft hing noch immer ihr leichter Duft nach Rosen und Vanille, und am liebsten wäre er sofort hinter ihr hergelaufen.
Warum musste sie ausgerechnet mit Adam Trent zusammenwohnen? Als Adam erwähnt hatte, dass seine Mitbewohnerin Krankenschwester war, hätte er nie im Leben an Melanie gedacht. Es fiel ihm schwer, sie sich in einer gesitteten weißen Tracht und vernünftigen Schuhen mit Gummisohle vorzustellen. Sie musste sich verändert haben.
Während er seine Jeans anzog, sah Luke sich in ihrem Zimmer um. Es gab kaum Hinweise auf ihr Privatleben. Auf dem Nachttisch stand ein kleines gerahmtes Foto, das er gestern Nacht übersehen hatte. Melanie und ihre Schwester Carissa.
Nachdenklich betrachtete er die Aufnahme. Oh ja, diese vollen Lippen und die dunklen Haare hatte er nur allzu oft in seiner Fantasie gesehen. Anscheinend gab es keinen Mann in ihrem Leben – oder zumindest keinen, der es wert war, auf einem Foto verewigt zu werden. Darüber war er erleichtert, und gleichzeitig war er wütend, weil er erleichtert war.
Wow. Luke schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu verdrängen. Melanies Liebesleben
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